Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen
Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen
Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
i<br />
Wasserleitungs-Genossenschaft <strong>Pfaffenhofen</strong> Anschluß<br />
und Einrichtung der Wasserleitung im Schulgebäude.<br />
1935 wurde die Möglichkeit, Lichtbilder vorzuführen,<br />
geschaffen.<br />
Das Bezirksamt Neu-Ulm stellte am 27. 6. 1930 fest,<br />
daß das Schulhaus viel zu klein sei, und verlangte einen<br />
weiteren Schulsaal. Die Schulgemeinde erklärte am 20.<br />
7. 1930 hierzu, daß sie infolge der schlechten finanziellen<br />
Lage der einzelnen Gemeinden, der hohen Arbeitslöhne,<br />
des teuren Baumaterials und der starken<br />
Schuldenlast der Landwirtschaft dazu nicht in der<br />
Lage sei. Schließlich stellte sich die Schulgemeinde am<br />
5. 6. 1931 auf den Standpunkt, daß der Bau eines neuen<br />
Lehrsaals insofern unnötig sei, da sich die Kinderzahl<br />
der 1932—1934 schulpflichtigen Jahrgänge in der unteren<br />
Abteilung um die Hälfte verringert. Sie stellte als<br />
Notbehelf das Gemeindezimmer im Feuer- oder Spritzenhaus<br />
(Haus-Nr. 52; PI.Nr. 34, angeblich früher<br />
Fugger'sches Jägerhaus, gehörte 1822 der „Landschaft”;<br />
abgebrochen 1957) zur Verfügung. Nach<br />
erfolgtem Gutachten des Bezirksbaumeisters wurde<br />
noch 1932 die Instandsetzung und Einrichtung dieses<br />
Notsaals durchgeführt. Für diesen Lehrsaal und eine<br />
gleichzeitige Reparatur der Lehrerwohnung entstanden<br />
5913,29 RM Unkosten. Diese wurden zur Bezahlung<br />
auf die beteiligten Gemeinden aufgeteilt: <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
2943 RM, Erbishofen (mit Diepertshofen) 1375<br />
RM, Volkertshofen 802 RM, Berg 774,79 RM, die<br />
Gemeinde Roth hatte für Hirbishofen 18,50 RM zu<br />
zahlen.<br />
1938 stand die Erbauung eines regulären neuen dritten<br />
Schulsaals und einer Lehrerwohnung zur Debatte,<br />
jedoch vereitelte der Kriegsausbruch weitere Maßnahmen.<br />
So blieb es bis auf weiteres bei zwei ordnungsgemäßen<br />
Schulsälen und einem Notraum. An Sportgeräten<br />
waren damals vorhanden 2 Medizinbälle und 6<br />
Wurfbälle. Nach dem Luftangriff auf Ulm am 17. 12.<br />
1944 wurde das <strong>Pfaffenhofen</strong>er Schulhaus vorübergehend<br />
zweckentfremdet für das Versorgungsamt Ulm.<br />
Nach dem Kriegsende war es von Juli bis September<br />
1946 Notunterkunft für Heimatvertriebene. Das wieder<br />
geräumte Schulhaus genügte indessen im Herbst<br />
1946 nicht mehr für die stark angewachsene Schülerzahl.<br />
So mußte 1946–1949 die Kindergarten-Baracke<br />
am Sportplatz (heute Geh. Rat Seitz-Straße) als weiterer<br />
Ausweich-Schulsaal benutzt werden. Die Lehrerin<br />
Josefine Spiegler berichtete aus dieser Zeit, daß es bei<br />
schlechtem Wetter überall in der Baracke hereinregnete<br />
und daß „der Ofen mehr rauchte, als uns allen lieb<br />
war”. Diese Notlösung konnte erst aufgegeben werden,<br />
als 1949 das Schulhaus durch Anbau von zwei<br />
Sälen nach Westen auf 4 Schulsäle erweitert wurde. Im<br />
Kellergeschoß des Erweiterungsbaus waren Unter -<br />
101<br />
richtsräume für die Landwirtschaftliche Berufsschule<br />
mit Vorrichtungen zum Kochunterricht für Mädchen<br />
eingerichtet worden. 1954 entstand in der Sonnhalde<br />
ein Lehrerwohnhaus mit zwei Dienstwohnungen.<br />
Für die indessen bei dem starken Bevölkerungszuwachs<br />
fünfklassig gewordene Schule war eine weitere<br />
Vergrößerung auf dem bisherigen Grundstück infolge<br />
Platzmangel nicht mehr möglich. So beschloß der<br />
Schulverband am 30. 6. 1959, am Südausgang von<br />
<strong>Pfaffenhofen</strong> eine achtklassige Schule zu bauen. In<br />
einer daraufhin abgehaltenen Bürgerversammlung<br />
fand dieses Projekt einhellig Zustimmung. Sie wurde<br />
1959/60 nach Plänen von Architekt Josef Ruf (Mindelheim)<br />
errichtet. Auf Vorschlag von Hauptlehrer Engelbert<br />
Fischer wurde beschlossen, der Schule den<br />
Namen Hermann-Köhl-Schule zu geben und einen<br />
Hermann-Köhl-Gedächtnisraum einzuplanen. Am B.<br />
11. 1959 wurde mit dem Bau begonnen, Bauleiter war<br />
Ing. Helmut Boerner. Der Rohbau, den die Firma<br />
Hermann Gärtner in Burgau erstellte, war bis Weihnachten<br />
1959 erstellt, das Richtfest wurde am 23. 1.<br />
1960 gefeiert.<br />
An einheimischen Firmen waren am Bau beteiligt:<br />
Erwin Mahler Pf(affenhofen) (Statik), J. Eberhardinger<br />
Pf. (Verputz), Jakob Mahler Pf. (Nebenbauten,<br />
Pausenhalle), M. Miller Pf. (Zimmermann- u. Glaserarbeiten),<br />
Richard Reitzle Pf. (Spenglerarbeiten, Installation),<br />
M. Kast Pf. (Spenglerarbeiten, Blitzschutz),<br />
Elektro-Bühler Pf. (Stark- u. Schwachstromanlagen).<br />
Die Schlosserarbeiten führten aus Benno<br />
Wimmer Pf. und J. Kapfer Volkertshofen. Die Schreinerarbeiten<br />
hatte die ARGE Michael Miller Pf., A.<br />
Wenger Diepertshofen und Franz Broll Volkertshofen<br />
übernommen. Die Malerarbeiten machten J. Dirr Pf.,<br />
Peter Vidal Erbishofen und Anton Stempfle Weißenhorn.<br />
– Das Glasbild und die Wandgestaltung in der<br />
Eingangshalle ist von Wilhelm Geyer (Ulm). Das<br />
Mosaik am Brunnen entwarf Hubert Balze (Augsburg-Lohwald),<br />
ausgeführt wurde es von Hans<br />
Glöggler (Augsburg).<br />
Die Bauplatzkosten (4 Tagwerk) betrugen 56 000 DM,<br />
die Baukosten selbst insgesamt 813 041,04 DM, im<br />
einzelnen Schulgebäude 526 816,51 DM, Pausenhalle<br />
61544,56 DM, Bauausstattung 85 305,68 DM.<br />
An der feierlichen Einweihung am 17. 12. 1960 nahmen<br />
außer dem Stellvertreter des Landrats, Konstantin<br />
Vidal, Regierungsschuldirektor Nager, Schulrat<br />
Urban Wucher auch die Abgeordneten Hans Schütz<br />
(M.d.B.) und Dr. Rudolf Soenning (M.d.L.) und die<br />
Witwe des Ozeanfliegers, Frau Elfriede Köhl, teil,<br />
welch letztere wertvolle Erinnerungsstücke für den<br />
Hermann-Köhl-Gedächtnisraum stiftete.<br />
Die bisherige Schule Hauptstraße 26, wurde, ein-