Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen
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sich weiter mit Vikaren. Außerordentlich beliebt bei<br />
der Mehrheit der <strong>Pfaffenhofen</strong>er war der von Juli 1830<br />
bis zu seiner Ernennung nach Behlingen (Oktober<br />
1831) vikarierende Ulrich Goßner. Eingehend wird in<br />
diesem Buch bei der Schilderung der Pfarrei über ihn<br />
berichtet. Von Behlingen aus bewarb sich am 12. 9.<br />
1833 Goßner um die Frühmeßpfründe definitiv, „da<br />
sie ihm wegen seiner Kränklichkeit trotz der geringen<br />
Erträgnisse conveniere”. Als ihm die Stelle durch<br />
Allerhöchstes Reskript vom B. 3. 1834 übertragen<br />
wurde, war Goßner aber so schwer krank, daß er von<br />
der Pfründe noch nicht Besitz genommen hatte, als ihn<br />
der Tod in Neuburg a. K. am 10. 5. 1834 ereilte.<br />
Nachdem der am 30. 6. 1834 ernannte Nachfolger<br />
Benedikt Thoma vom Antritt dispensiert wurde, weil<br />
er die Pfarrei Rieden (FÜS) vorzog, wurde am 22. 11.<br />
1834 der bisherige Frühmeßbenefiziat in Obergünzburg,<br />
Joh. Georg Bux aus Krumbach Frühmesser in<br />
<strong>Pfaffenhofen</strong>. Als Bux starb, folgte ihm am 29. 1. 1843<br />
Joh. Georg Kinzelmann aus Oberreute, bisher Kornmorant<br />
in Kronburg. Nach 5 Jahren verließ dieser<br />
<strong>Pfaffenhofen</strong>, um am 19. 6. 1848 Kuratbenefiziat in<br />
Lehenbühl (MM) zu werden. Auf Kinzelmann folgte<br />
am 15. 12. 1848 der bisherige I. Kaplan in <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
Andreas Salger aus Schönenberg, dem seine schwächliche<br />
Gesundheit es nicht mehr erlaubte, die vor allem<br />
mit vielen Schulverpflichtungen verbundene Kaplanstelle<br />
weiter wahrzunehmen. Es wurde ihm großer<br />
Eifer und Fleiß bei seiner bisherigen Tätigkeit an drei<br />
Schulen bescheinigt. Er verließ das zu seiner Zeit<br />
jährlich 384 fl. Reinertrag bringende Benefizium 1852<br />
und wurde Pfarrer in Emersacker (WER). Unter vier<br />
Bewerbern wurde am 2. 9. 1852 Nachfolger Josef<br />
Riederle aus Burgau, bisher Benefiziumsvikar in Jengen<br />
(KF) der dann am 27. 7. 1860 Pfarrer im Raustetten<br />
(NÖ) wurde. Trotzdem 1860 die jährliche Einnahme<br />
nur 360 fl. weniger 28 fl. Lasten betrug, meldeten<br />
sich 5 Priester. Die Stelle erhielt der Benefiziumsvikar<br />
in Landsberg Josef Hermle aus Goßheim, welcher<br />
aber schon 1861 starb. Es gab daraufhin drei Bewerbungen.<br />
Frühmesser wurde 30. B. 1861 der bisherige<br />
Kommorant in Trostberg (Obb.) Johann Baptist Mösmang<br />
aus Schongau. Er war der letzte und zugleich mit<br />
fast 47 Dienstjahren auf der Pfründe längste Frühmesser<br />
von <strong>Pfaffenhofen</strong>, denn er starb erst am 11. 5. 1908.<br />
Die Regierung stellte 1879 erneut die völlig unzureichende<br />
Dotierung des Benefiziums mit damaligem<br />
Reinertrag 378 fl. 5 xr = 648 M 16 Pfg. fest.<br />
Es erfolgte daher Hohenschwangau 11. 12. 1879 eine<br />
königliche Entschließung, welche das Frühmeßbenefizium<br />
in ein Kaplaneibenefizium mit jährlich 1245 M<br />
98 Pfg. Einkommen umwandelte. Das Besetzungsrecht<br />
verblieb der Krone. Neben den bisherigen Ob -<br />
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liegenheiten des Frühmessers sollte der zukünftige<br />
Kaplan dem Pfarrer nach dessen Anordnung in allen<br />
kirchlichen und seelsorglichen Verpflichtungen zur<br />
Seite stehen, insbesonders im Predigen mit ihm alternieren,<br />
auch sollte er sich an der Erteilung des katechetischen<br />
Unterrichts in Kirche und Schule beteiligen.<br />
Da dem Frühmesser Moesmang zugestanden worden<br />
war, daß die Umwandlung erst nach seinem Tod in<br />
Kraft treten sollte, eilte es mit Errichtung der Stiftungsurkunde,<br />
an der die Bürgermeister von <strong>Pfaffenhofen</strong>,<br />
Erbishofen, Volkertshofen, Roth und Berg<br />
beteiligt waren, nicht. Sie datiert vom 15. 1. 1885 und<br />
die Oberhirtliche Konfirmation vom 4. 3. 1885.<br />
Das Kapitalvermögen der Pfründe betrug 1906 fast<br />
20000 M, gestiftete Gottesdienste waren es 191, davon<br />
39 in der Filiale Roth. Der Reinertrag der Pfründe<br />
betrug im Jahre 1885 1119 M, und beim Tode Moesmangs<br />
1908 1078,57 M. Da sich kein Bewerber mehr<br />
fand wurde 1908 ein Vikar aufgestellt, worauf dann die<br />
Regierung in Übereinstimmung mit dem Ordinariat<br />
die Vakantstellung des Benefiziums auf unbestimmte<br />
Zeit veranlaßte.<br />
In der Amtszeit des nächsten seit 4. 9. 1912 tätigen<br />
Vikars Ludwig Müller aus Au wurde 1913 die Pfründe<br />
wieder ausgeschrieben, jedoch kam keine Meldung.<br />
Als Müller am 7. 5. 1914 als Pfarrer nach Diemantstein<br />
ging, wurde am 20. B. 1914 Michael Rauch aus Marzelstetten<br />
zum neuen Vikar bestellt. Diesem wurde am<br />
20. 1. 1922 das nunmehrige Kaplaneibenefizium definitiv<br />
übertragen. Es folgte 1931 Adolf Trautner aus<br />
Hörgertshausen, der 15.2. 1939 Pfarrer in Rehrosbach<br />
(FDB) wurde. Seit 16. 2. 1939 war dann Kaplaneibenefiziat<br />
Meinrad Fleschhut aus Pforzen, dem 1. 1. 1944,<br />
zunächst als Vikar, die Pfarrei Landensberg übertragen<br />
wurde. Ihm folgte zum 1. 1. 1944 zunächst als<br />
Verweser, seit 1976 definitiv der Pfarrer von <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
(1943–1976) Martin Humpf in dieser Pfründe.<br />
Das Frühmeßhaus<br />
Pfarrer Heinrich Schmid stiftete am 11. 4. 1476 der<br />
Frühmesse 6 Jauchert Ackers und führte in der Stiftungsurkunde<br />
aus, daß der Frühmeß-Stifter von 1472,<br />
Christian von Freyberg, ihm dem Pfarrer mit seiner<br />
Stiftung eine nicht kleine Lieb erwiesen habe, da die<br />
Pfarrei weitläufig und das Volk darin in merklicher<br />
Anzahl sei und durch die Frühmesse der Gottesdienst<br />
allenthalben und billig gemehrt werde. Nun hatte<br />
Freyberg die Frühmesse mit keiner Behausung versehen,<br />
so daß der Frühmesser zunächst im Pfarrhof<br />
wohnen mußte. Pfarrer Heinrich Schmid stiftete daher