30.04.2013 Aufrufe

Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Karte 6<br />

12<br />

Daß der Hof Nr. 13 im Orte eine bevorzugte Stellung<br />

einnahm, ergibt sich schon aus der erwähnten Größe<br />

und Lage seiner Felder, ferner aus dem ebenfalls<br />

erwähnten Umstande, daß zu diesem Hofe alle drei<br />

Sölden als „Zugehör ” gehörten. Bis zum Jahre 1589<br />

verlieh der Grundherr dem Bauern mit dem Hofe<br />

zugleich auch die Sölden, die dann der Bauer an die<br />

Söldner weiterverlieh. 1589 löste das Domkapitel die<br />

Sölden aus dem Verbande des Hofes und vergab sie<br />

dann selbst als Erblehen an die Söldner. Die große<br />

Wiese des Hofes unterhalb des Ortes war ein „Priel”,<br />

d.h. eine zweimädige, also privilegierte Wiese. Kein<br />

anderer Bauer in Remmelshofen besaß ein solches<br />

Vorrecht. Schließlich sei noch bemerkt, daß in unmittelbarer<br />

Nähe des Hofes die Kirche steht, die den<br />

Hofnamen „Kirchenbauer” begründet hat. An ihrer<br />

Stelle stand früher eine Kapelle, deren Größe sich nach<br />

der Bruchsteinmauer noch feststellen läßt. Es kann<br />

wohl kein Zweifel sein, daß der Hof Nr. 13 der Hof<br />

des Urmaiers war („Urhof " ).<br />

Wenn wir die Äcker des Hofes Nr. 7 betrachten,<br />

stellen wir fest, daß sich diese vielfach an die Äcker des<br />

Hofes Nr. 13 anlehnen. Hier könnte vermutet werden,<br />

daß die Äcker des Hofes Nr. 7 von denen des<br />

Hofes Nr. 13 abgetrennt wurden; der Hof wäre dann<br />

ein „Teilungshof”. Wenn wir nun die Äcker der Höfe<br />

Nr. 13 und 7 als Einheit betrachten, bleiben zwischen<br />

und neben den so entstandenen Großflächen schmälere<br />

Streifen und kleinere Flächen als Zuhör des Hofes<br />

Nr. 1. Diese Äcker waren wohl ursprünglich Weiden,<br />

Triebwege und Hecken, die die einzelnen Ösche<br />

voneinander trennten. Diese ursprünglich ackerbaulich<br />

nicht genutzten Flächen wurden dann umgebrochen<br />

und damit der neue Hof Nr. 1 ausgestattet<br />

(„Neubruchhof"). Als dann der oben erwähnte Hof<br />

Nr. 4 sich in die Dorfgemeinschaft eingliederte und in<br />

den einzelnen Öschen der Dorfflur Äcker bekommen<br />

mußte, wurden zu diesem Zwecke Wälder gerodet,<br />

Äcker ausgetauscht und die Öschgrenzen umgebogen.<br />

Für die Besitzungen, die der zugezogene Hof in der<br />

alten Dorfflur bekam, wurden die früheren Besitzer<br />

offenbar dadurch entschädigt, daß ihnen Waldstreifen<br />

aus dem ehemaligen Besitz des Hofes Nr. 4 am<br />

Nordende der Flur zugeteilt wurden.<br />

Oberberg<br />

Die Gemeinde Berg bei <strong>Pfaffenhofen</strong> besteht aus zwei<br />

Orten: Oberberg und Unterberg. Die Flur dieser<br />

Gemeinde war zur Zeit der Dreifelderwirtschaft in<br />

zwei selbständige Wirtschaftsgebiete geteilt. Oberberg<br />

hatte sein Ober-, Mitter- und Unterfeld genau so,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!