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Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

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Jesu. Auf der 239-kg-Glocke, Arme-Seelen-Glocke,<br />

waren Inschrift und ein Relief angebracht. Alle diese<br />

drei Glocken fielen dem zweiten Weltkrieg zum Opfer.<br />

Sie wurden am 23. 1. 1942 abgenommen und am<br />

16. 2. 1942 abtransportiert.<br />

Übrig blieb die 340%2 kg schwere Marienglocke. Während<br />

für die Heldenglocke Pfarrer Haltenberger und<br />

Eleonore Aarestrup, geb. Stempfle, je 5000 M gestiftet<br />

hatten, wurden von Kapitän Aluf Aarestrup und<br />

Gattin Eleonore für die Marienglocke 10000 M gespendet.<br />

Diese Marienglocke ist nunmehr die älteste<br />

und zugleich die einzige Bronzeglocke des Geläutes.<br />

1946 wurde zusätzlich zu dieser damals einzigen<br />

Glocke des Kirchturms eine aus Finningen stammende<br />

alte Glocke von circa 100 kg gekauft, welche dann<br />

1948 der Filialkirche Diepertshofen abgetreten wurde<br />

(vgl. den Abschnitt über die dortigen Glocken). 1948<br />

wurden von dem Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation<br />

AG in Bochum vier Gußstahlglocken beschafft,<br />

die heute zusammen mit der Marienglocke das<br />

Geläute von <strong>Pfaffenhofen</strong> bilden. Die technischen<br />

Angaben über diese (Tedeum-Motiv) sind:<br />

Für den Dachreiter der Friedhofkirche wurde im<br />

November 1951 durch den Glockengießer Heinrich<br />

Kurtz (Stuttgart) eine „Gis-Glocke in mittelschwerer<br />

Rippe” geliefert. Durchmesser 49 cm, Gewicht 70 kg.<br />

Die Glockenzier wurde, wie folgt, gestaltet: Inschrift<br />

am oberen Glockenrand: „Jesus + Maria + Josef +<br />

stehet uns bei”. Bild: Erzengel Michael. Stiftungsvermerk<br />

am unteren Glockenrand vorn: „Gestiftet von<br />

Anton und Theresia Briechle.” Zum Gießerzeichen<br />

auf der Rückseite der Glocke unten: „<strong>Pfaffenhofen</strong><br />

1951 ” . — Die Gesamtkosten betrugen 950 DM, davon<br />

518 DM für das Metall (Glockenbronze).<br />

Die Glocken von Raunertshofen<br />

Die erste Nachricht über Glocken der 1760 errichteten<br />

Filialkirche St. Antonius von Padua in Raunertshofen<br />

stammt aus dem Jahre 1901. Damals goß F. Hamm<br />

(Augsburg) zwei Glocken für sie. Die kleinere, 75 kg<br />

schwer, mußte 1917 abgeliefert werden. Die größere,<br />

St. Maria gewidmet, wird hinsichtlich ihres Gewichts<br />

81<br />

verschieden geschätzt, 1917 mit 130 kg, 1940 mit 170<br />

kg. Über ihren Durchmesser finden sich sogar aus dem<br />

einen Jahr 1940 zwei verschiedene Angaben: 62 bzw.<br />

66 cm. Sie ist dem zweiten Weltkrieg zum Opfer<br />

gefallen. Als Ersatz für die 1917 abgelieferte Glocke<br />

war (nach 1918) eine Stahlglocke angeschafft worden.<br />

Sie diente bis 1963, ist heute noch vorhanden und im<br />

Spritzenhaus in Raunertshofen gelagert. 1963 wurden<br />

zwei von Georg Holl gestiftete Bronze-Glocken in<br />

Erding gegossen. Die große mit Bildnis der Muttergottes<br />

mit Jesuskind hat 63 cm Durchmesser und 55<br />

cm Höhe. Die kleine zeigt St. Antonius mit dem<br />

Jesuskind bei 53 cm Durchmesser und 45 cm Höhe.<br />

Beide Glocken tragen keine Inschriften.<br />

Die Glocken von Roth<br />

Seit 1822 hängt in der Filialkirche St. Maria (bzw. St.<br />

Leonhard) in Roth eine im selben Jahr von Ignaz Beck<br />

(Augsburg) gegossene Glocke, die mit einer halbfigurigen<br />

Madonna auf Wolken (nach einem Model der<br />

Gießer Schelchshorn in Neuburg a. d. D.), einem Kruzifix<br />

und dem hl. Josef mit Lilie geziert ist (Unterer<br />

Durchmesser 50,5 cm, Höhe 40 cm, Gewicht 100 kg).<br />

Sie hat beide Weltkriege überdauert. Nicht ist dies<br />

einer zweiten Glocke gelungen, die 1839 von Philipp<br />

Jakob Wieland in Ulm gegossen worden war, 260 kg<br />

wog und 1917 abgeliefert werden mußte.<br />

Aus einer Quittung über 6000 M für die Kirchenstiftung<br />

Roth, die der Glockengießer F. Hamm in Augsburg<br />

am 14. 4. 1921 ausstellte, ist zu schließen, daß<br />

damals eine Ersatzglocke angeschafft wurde. Offenbar<br />

hat aber Hamm damals keine neue Glocke für Roth<br />

gegossen, sondern eine Glocke, die er — unbekannt<br />

woher — im Tauschwege erhalten hatte, nach Roth<br />

geliefert. Eine Bestätigung dafür scheint folgendes zu<br />

sein: Hamm teilt auf einen Vorschlag des <strong>Pfaffenhofen</strong>er<br />

Pfarrers, für Roth eine Glocke mit Ton g und 260<br />

kg Gewicht zu liefern, diesem am 2. 5. 1921 mit, daß<br />

eine g-Glocke mindestens 500 kg Bronze schwer sein<br />

müßte. So scheinen Pfarrer Haltenberger und die<br />

Kirchenstiftung Roth aus finanziellen Gründen auf<br />

den Guß einer so teuren Glocke verzichtet zu haben<br />

und sich auf den Erwerb einer alten Glocke bei Hamm<br />

beschränkt zu haben, wozu die 6000 M ausreichten.<br />

Diese Glocke wird in dem Meldebogen vom 14. 5.<br />

1940 mit „Unterer Durchmesser 59 cm, Gewicht 250<br />

kg, gegossen 1814” beschrieben. Sie mußte 1942 abgeliefert<br />

werden. Eine 1946 in einem Bericht an das<br />

Landratsamt Neu-Ulm ausgesprochene Vermutung,<br />

daß die 1814 gegossene Glocke von einem Stifter aus<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong> gestammt hätte, muß unrichtig sein, da<br />

der sehr zuverlässige Forscher Pfarrer S. Eberle (Iller-

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