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Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

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welche von Agapitus Hubinger (Augsburg) gegossen<br />

waren. Dieses offenbar nicht besonders gute Geläut<br />

wurde zur Gänze 1899 dem Glockengießer F. Hamm<br />

(Augsburg) zum Einschmelzen übergeben, der dafür<br />

drei neue Glocken goß. Da die Angaben über das<br />

Gewicht der Glocken von 1899 und von der Bestandsaufnahme<br />

1917 differieren, werden beide Versionen<br />

angegeben:<br />

Ton Gewicht in kg<br />

1899 1917<br />

1) g 600 610 Marienglocke<br />

2) a 400 450 Michaelsglocke<br />

3) c 240 260 Josefsglocke<br />

Die Michaels- und die Josefsglocke mußten im ersten<br />

Weltkrieg am 6. B. 1917 abgeliefert werden.<br />

Als Ersatz wurden am 4. 11. 1922 von der Firma<br />

Gebrüder Ulrich in Apolda (Thür.), den damaligen<br />

Pächtern der Firma F. Hamm in Augsburg, zwei in<br />

Apolda vorrätige Glocken mit Ton a und cis gekauft:<br />

Eine große mit 470 kg und Durchmesser 90 cm,<br />

„Salvator Mundi”, eine kleinere mit 246 kg, „Zu<br />

Gottes Ehr”. Im zweiten Weltkrieg mußten am 20. 1.<br />

1942 sowohl die Marienglocke von 1899 (Durchmesser<br />

102 cm) wie die Salvator-Mundi-Glocke von 1922<br />

abgeliefert werden. Für Jahre lang blieb nun die 246kg-Glocke<br />

von 1922 die einzige. Sie wurde bei der<br />

Anschaffung neuen Geläuts 1947 der Firma Gebhard<br />

(Kempten) überlassen.<br />

In diesem Jahre 1947 gelang es mit Hilfe spendenfreudiger<br />

Mitbürger dem Ortsgeistlichen Dr. J. Matzke<br />

von dem Glockengießer Engelbert Gebhard in Kempten<br />

drei neue Glocken gießen zu lassen, die am 15. 5.<br />

1947 geweiht wurden: Die große mit Ton g, 650 kg,<br />

Christkönigs-Glocke; die mittlere mit Ton a, 475 kg,<br />

Marienglocke; die kleine mit Ton c, 290 kg, Michaelsglocke<br />

(Ausführliche Angaben bei Josef Matzke, Kadeltshofen<br />

und Remmeltshofen, S. 86–91).<br />

Die Glocken von Niederhausen<br />

In der zur Pfarrei Oberhausen gehörigen Filialkirche<br />

St. Dominikus in Niederhausen befanden sich 1917<br />

zwei Glocken. Die größere Glocke wurde 1685 von<br />

Joh. Baptist Ernst in Memmingen, die kleinere 60 kg<br />

schwere, 1852 von Philipp Jakob Wieland in Ulm<br />

gegossen. Diese Glocken haben beide Weltkriege<br />

glücklich überstanden. Die Ernst'sche Glocke hat<br />

einen Durchmesser von 67 cm und eine Höhe von 58<br />

cm. Die Wieland'sche, heute (1982) durch Taubenmist<br />

verschmutzte Glocke weist, soweit erkennbar, ein<br />

Bild der Muttergottes und ein Kruzifix auf. Ihre Maße<br />

sind 55 cm Durchmesser, 47 cm Höhe.<br />

79<br />

Die Glocken der St. Martins-Pfarrkirche<br />

in <strong>Pfaffenhofen</strong> a. d. Roth<br />

St. Martin besitzt heute keine sehr alten Glocken<br />

mehr. Im Visitationsprotokoll des Dekanats Weißenhorn<br />

von 1775 ist die Rede von damals vorhandenen 4<br />

Glocken, welche in der Glockengießerei Arnold in<br />

Dinkelsbühl gegossen worden waren und vom Prälaten<br />

von Roggenburg – zu unbekannter Zeit – benediziert<br />

worden waren. Offenbar ist 1787 oder kurz<br />

vorher eine dieser Glocken gesprungen, denn bei der<br />

1787 durch Nikolaus Arnold in Dinkelsbühl neugegossenen<br />

Glocke von 260 kg Gewicht dürfte es sich um<br />

einen Umguß gehandelt haben.<br />

1805 erhielt beim Feuerläuten anläßlich eines Brandes<br />

infolge des mutwilligen Leichtsinn „eines Kirchendieners”,<br />

also wohl des Mesners wieder eine der vier<br />

Glocken, und zwar die größte, einen Sprung. Sie<br />

wurde 1806 durch den Glockengießer Joh. Georg<br />

Ernst in Memmingen umgegossen. Auf ihr waren die<br />

Namen des regierenden Grafen Fugger, des Pflegsverwalters<br />

in Weißenhorn und des <strong>Pfaffenhofen</strong>er Pfarrers<br />

Blau zu lesen. Sie kam am 23.7.1806 in <strong>Pfaffenhofen</strong><br />

an und wurde erstmals am 24.7. bei der Beerdigung<br />

des 56jährig verstorbenen Kramers Franz Glöggler<br />

geläutet.<br />

Die beiden letzten Glocken des Vierer-Geläuts von<br />

1775 wurden 1894 von Glockengießer Fritz Hamm in<br />

Augsburg in neue Glocken von 650 und 550 kg<br />

Gewicht umgegossen. Diese hatten nur eine kurze<br />

Lebensdauer. Der Glockenbestand auf dem Kirchturm<br />

in <strong>Pfaffenhofen</strong> war beim Beginn der Ablieferungsaktion<br />

von 1917:<br />

Jahr Gewicht (kg) Gießer<br />

1806 930 J. G. Ernst<br />

1894 650 F. Hamm<br />

1894 550 F. Hamm<br />

1787 260 N. Arnold<br />

Beide Glocken von 1894 mußten noch 1917 abgeliefert<br />

werden. Was aus der Glocke von 1787 wurde, ist<br />

ungeklärt.<br />

Die Glocke von 1806, deren wirkliches Gewicht laut<br />

Waagschein Augsburg 20. 12. 1921 902 kg war, war<br />

1917 der Pfarrkirche gelassen worden, da in Anbetracht<br />

der 7 Filialen die kleine Glocke mit 260 kg als<br />

Läuteglocke unzureichend befunden wurde. Als nach<br />

dem ersten Weltkriege im November 1921 die neuen<br />

Glocken in <strong>Pfaffenhofen</strong> eingetroffen waren, wurde<br />

die Glocke von 1806 dem Glockengießer Hamm<br />

(Augsburg) zum Preise von 30 M für den Zentner zum<br />

Einschmelzen übergeben.

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