Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen
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hofen %2 Klafter und die Gemeinde Berg 1¼ Klafter<br />
und 100 Wellen. Mit dem Neubau wurde auch die<br />
Bau-Unterhaltungspflicht des Hauses geändert, welche<br />
nunmehr zu gleichen Teilen von der Kirchenstiftung<br />
einerseits und von den genannten 5 Gemeinden<br />
andererseits getragen wurde. Statt den 5 Gemeinden<br />
wird gelegentlich auch die von diesen getragene<br />
Schulkassa als baupflichtig bezeichnet. Die Brandversicherungssumme<br />
für das Schul- und Mesnerhaus und<br />
den dazugehörigen Stadel betrug im Jahre 1848 1500 fl.<br />
Der zu geringe Wohnraum für den Lehrer und Mesner<br />
war einer der Gründe, weshalb seitens der Schulgemeinde<br />
1855 die Umwandlung des bisherigen Schulund<br />
Mesnerhauses in ein nur für Wohnzwecke bestimmtes<br />
Haus projektiert wurde. Wie aus dem Voranschlag<br />
von Maurermeister Deibler hervorgeht, sollte<br />
der Umbau, wobei aus den Schulsälen Schlafräume<br />
werden sollten, 500 fl. kosten. Der gleichzeitige Neubau<br />
eines eigenen Schulgebäudes mit zwei Schulsälen<br />
für je 100 Schüler und einem Adstantenzimmer wurde<br />
von Deibler mit 3200 fl. veranschlagt. Auf Grund<br />
eines Gutachtens des Civil-Bauingenieurs Hoffmann<br />
war die Regierung in Augsburg zunächst dagegen und<br />
verlangte Abbruch des bisherigen Gebäudes und einen<br />
Neubau an der selben Stelle für Schul- und Wohnzwecke.<br />
Die Schulgemeinde beschwerte sich beim<br />
Staatsministerium des Innern, welches die Regierung<br />
zur Einholung eines neuen Gutachtens veranlaßte.<br />
Aufgrund desselben wurde das ursprüngliche Projekt<br />
der Schulgemeinde gebilligt. So konnte der zweistökkige<br />
Neubau des Schulgebäudes an der Landstraße<br />
nach Weißenhorn 1856 fertiggestellt werden, wobei<br />
allerdings zu bemerken ist, daß 1858 nochmals neu<br />
eingeteilt und repariert wurde. In jedem Stockwerk<br />
befand sich nun ein Lehrsaal mit 26 Fuß im Quadrat<br />
(= ca. 70 qm) und 11 Fuß Höhe. Eine Beschreibung<br />
von 1857 gibt an, daß sich an die Ostseite ein Schulgarten<br />
mit 17 Dezimal (Obstbaumzucht und Gemüsebau)<br />
anschließt. An Schulgärten zeigte der Staat damals<br />
großes Interesse. Eine Verordnung, bereits von 1833,<br />
besagte: „Die Schulgärten müßen geordnet, die<br />
Pflanzschulen und die Baumpflanzungen abgeraupt<br />
werden. In jeder Gemeinde muß eine Pflanzschule<br />
sein, in der auch Maulbeerbäume gesehen werden. " In<br />
<strong>Pfaffenhofen</strong> hatte man schnell reagiert und den<br />
Schulgarten entsprechend eingerichtet. Die Gemeinde<br />
Erbishofen z. B. trafen als Beitrag dafür auf den<br />
Steuer-Gulden 7 Kreuzer und 4 Heller; = 15 fl. u. 30<br />
Kreuzer. Dies letztere betraf noch den alten Schulgarten<br />
beim früheren Schul- und Mesnerhaus, das nunmehr<br />
von 1857/58 bis 1954 ausschließlich für Lehrerwohnungen<br />
diente. Im neuen Schulhaus war der unte-<br />
re Saal für den 1.–3. Jahrgang, der obere für den 4.–7.<br />
Jahrgang bestimmt. In jedem Schulsaal waren oft bis<br />
zu 100 Kindern und darüber untergebracht.<br />
Hinsichtlich des Schulbeheizungsholzes gab es einen<br />
großen Streit zwischen der Gemeinde <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
und dem Lehrer Stempfle, welcher den Standpunkt<br />
vertrat, was übrig bleibe, gehöre dem Lehrer, während<br />
die Gemeinde die 6 Klafter Holz wieder auf 4 Klafter<br />
reduziert wissen wollte. Das Staatsministerium des<br />
Innern gab am 24. B. 1857 dem Lehrer recht. Stempfle<br />
bewirtschaftete auch die Dienstgründe selbst, was ab<br />
1883 die Lehrer nicht mehr taten.<br />
Mit Vertrag vom 29. 10. 1904 übertrug die <strong>Markt</strong>gemeinde<br />
<strong>Pfaffenhofen</strong> das Eigentum des Schulhauses an<br />
100<br />
den Schulverband:<br />
'<br />
/2 <strong>Pfaffenhofen</strong>, z Berg, '/,z<br />
Erbishofen, 2 Volkertshofen, '/,2 Ortsgemeinde Hirbishofen.<br />
(Infolge des 1949 erfolgten Ausscheidens der<br />
Gemeinde Berg wurden mit Vertrag vom 27. 6. 1951<br />
die Anteile geändert in 44 /2 <strong>Pfaffenhofen</strong>, 5 /,2 Erbishofen<br />
und ' / 2 Volkertshofen).<br />
Der zweite Schulhausbau auf dem bisherigen Grundstück<br />
an der Landstraße nach Weißenhorn erfolgte<br />
1908 (nicht 1903) und zwar mehr nach Osten zu,<br />
wieder mit 2 Schulsälen (Haus-Nr. 1¼. Seit 1949<br />
Hauptstr. 26; Pl.Nr. 128 1/6a). Die Abrechnung der<br />
Bauunkosten von 1909 (Beschluß vom 12. 4. 1909)<br />
bzw. Endabrechnung von 1910 ergab insgesamt<br />
21759,01 M. Davon trugen, aufgeteilt nach dem<br />
Grundsteuer-Soll <strong>Pfaffenhofen</strong> 7147,86 M, Erbishofen<br />
(mit Diepertshofen) 6884,17 M, Volkertshofen<br />
3568,46 M, Berg 3699,77 M und Roth für Hirbishofen<br />
458,75 M. Der Schuldentilgungsplan sah ratenweise<br />
Abzahlung an den Darlehenskassenverein <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
vor. Der Restbetrag von 3705 M wurde ausweislich<br />
des Schulsprengelprotokolls vom 19. 11. 1922 zu<br />
Jahresende 1922 (mit gänzlich entwertetem Geld) zurückbezahlt.<br />
Das bisherige Schulhaus (ehem. Haus-<br />
Nr. 54, dann seit 1904 Nr. 1¼; PlNr. 128¼, dann<br />
128¼) nebenan wurde noch bis zur Fertigstellung des<br />
neuen weiterbenutzt und dann laut Beschluß vom 21.<br />
3. 1910 um 1060 M zum Abbruch an Anton Schätzthauer<br />
in Erbishofen verkauft. Der Abbruch sollte bis<br />
zum 1. 7. 1910 erfolgt sein. Im gleichen Jahr 1910<br />
wurde auch ein Eisenzaun vom Pfarrhof bis zum Eck<br />
des damaligen Lehrerhauses gemacht, den der ortsansässige<br />
Schlosser Gottfried Schwegler fertigte.<br />
Im Jahre 1922 wurde das neue Schulhaus mit elektrischem<br />
Licht ausgestattet: 5 Lampen in den beiden<br />
Schulsälen und dem Gang, eingerichtet durch Installateur<br />
Baur von Weißenhorn. Am 20. 11. 1924 wurde<br />
beschlossen, für den oberen Schulsaal neue Schulbänke<br />
bei den Vereinigten Schulmöbelfabriken München<br />
zu kaufen. 1926 folgte gegen Zahlung von 400 Man die