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Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

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Zur Siedlungsgeschichte<br />

des Rothtals<br />

von Josef Matzke<br />

Wenn wir den Zustand der Siedlungen zur Zeit der<br />

Landnahme, also ihren ursprünglichen Stand, rekonstruieren<br />

wollen, dürfen wir nicht ohne weiteres vom<br />

Stand der heutigen Siedlungen ausgehen. Wir müssen<br />

zumindest mit der Möglichkeit rechnen, daß manche<br />

Ursiedlung verschwunden ist und daß manche der<br />

heutigen Siedlungen erst viel später entstanden ist. Wir<br />

müssen weiter in Rechnung stellen, daß die verschiedenen<br />

Katastrophen, die über unser Gebiet hereingebrochen<br />

sind, bedeutende Veränderungen zur Folge<br />

haben konnten. Wenn wir all diese Möglichkeiten<br />

bedenken, wird es wohl nicht ratsam sein, eine allgemein<br />

gültige Schablone zu suchen und nach dieser die<br />

Entstehung aller Orte zu erklären. Verläßliche Auskunft<br />

– die allerdings oft lückenhaft bleiben wird –<br />

können wir nur erhalten, wenn wir bei jeder einzelnen<br />

Siedlung erforschen, was irgendwie an Geschichtsquellen<br />

vorhanden ist. Die Siedlungen unseres Gebietes<br />

sind schließlich gewachsene Organismen, von denen<br />

jeder sein eigenes Leben hatte und damit seine<br />

eigene Geschichte aufweist. Gewiß werden sich dabei<br />

viele Ähnlichkeiten feststellen lassen, aber trotzdem<br />

wird jeder Ort sein eigenes Gesicht behalten.<br />

Wenn wir z. B. nur die Form der Gemeindefluren<br />

(Karte 1) betrachten, fallen die größten Unterschiede<br />

auf: z. B. die große, aber ganz unregelmäßige Flur von<br />

Kadeltshofen und daneben die kleine Flur von Unter-<br />

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berg, die ein ziemlich regelmäßiges Rechteck bildet.<br />

Mit dieser Flurform stimmt auch das benachbarte<br />

Oberberg ziemlich überein. Dagegen zeigen die südlich<br />

davon folgenden Fluren von <strong>Pfaffenhofen</strong> und<br />

Diepertshofen etwas verschobene Formen, wobei bei<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong> zu bemerken ist, daß es wie Kadeltshofen<br />

mit einer Art Ausläufer über die Roth hinübergreift.<br />

Am linken Ufer der Roth fällt besonders die<br />

Flur von Volkertshofen durch ihre ganz unregelmäßige<br />

Form auf. Es ist wohl nicht anzunehmen, daß diese<br />

Flurgrenzen bei der ersten Besiedlung des Rothtales<br />

festgesetzt worden sind.<br />

Karte 2<br />

Oschgrenzen<br />

OF = Oberfeld<br />

MF = Mitterfeld<br />

UF = Unterfeld<br />

Durch den Flurzwang der Dreifelderwirtschaft mußte<br />

die Dorfflur in drei gleiche Ösche (gewöhnlich Ober-,<br />

Mitter- und Unterfeld genannt) geteilt sein. Wenn wir<br />

bei den genannten Orten die Öschgrenzen (Karte 2)<br />

besehen, zeigen sich ähnliche Unterschiede. Unterberg,<br />

Oberberg, Diepertshofen und Volkertshofen<br />

haben je ein Ober-, Mitter- und Unterfeld. Erbishofen<br />

hat zwei Unterfelder, wobei bemerkt sei, daß das<br />

südliche Unterfeld den Namen „Hofstetter Feld”<br />

führt. <strong>Pfaffenhofen</strong> hat auf dem rechten Rothufer die<br />

drei üblichen Ösche, aber auch auf dem linken Ufer<br />

noch Felder, die verschiedenen Öschen angehören.<br />

Remmeltshofen hat in der Nähe des Ortes die üblichen<br />

drei Ösche, daneben aber am Nordende der Flur<br />

nochmals drei Ösche („Obere, Mittlere und Untere<br />

Breitenäcker"), die vollständig zum Hofe Nr. 4 gehörten.<br />

Kadeltshofen hat an der Südgrenze seiner Flur am<br />

linken Rothufer ein Unterfeld, am rechten Ufer ein

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