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Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

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Oberes Mitterfeld, an das sich dann das zu diesen<br />

beiden Öschen gehörende Obere Oberfeld anschließt.<br />

Die Mitte der Kadeltshofer Flur wird von einem<br />

weiteren Ober-, Mitter- und Unterfeld eingenommen.<br />

Die Äcker am Nordende sind auf weitere verschiedene<br />

Ösche aufgeteilt, ohne daß sich ganz klare Öschgrenzen<br />

feststellen ließen.<br />

Die Weidegrenzen (Karte 3) stimmen im allgemeinen<br />

mit den Gemeindegrenzen überein, nur verzahnte<br />

Grenzgebiete wurden durch gerade Linien durchschnitten.<br />

Die Weidegrenze war durch „Saulen vermarktet”.<br />

Auffallend ist aber die Weidegrenze zwischen<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong> und Volkertshofen. Das Weidegebiet<br />

von <strong>Pfaffenhofen</strong> greift weit in die Gemeindeflur<br />

von Volkertshofen hinein, wobei bemerkt sei, daß dies<br />

auf Karte 3 schraffierte Gebiet Gemeindebesitz von<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong> war, obwohl es ganz auf Volkertshofer<br />

Gebiet lag. Auch Diepertshofen hatte auf dem Gebiet<br />

der Gemeindeflur von Erbishofen Gemeindebesitz<br />

(auf der Karte ebenfalls schraffiert). Auch das sind<br />

offensichtlich Verhältnisse, die nicht in die Zeit der<br />

ersten Besiedlung des Rothtales zurückreichen<br />

können.<br />

Auffallend ist auch, daß die Flur von Kadeltshofen in<br />

mehrere Zehentgebiete (Karte 4) geteilt war. Den<br />

Groß- und Kleinzehent aus dem südlichen Teil der<br />

Flur (I.), der sich mit den oben erwähnten „oberen<br />

Öschen” deckt, und nahezu ausschließlich den Höfen<br />

Nr. 22 und 28 gehörte, war um 1400 Eigentum des<br />

Ulmer Bürgers Rudolf Cröwel und wurde am 29. 11.<br />

1441 von Cröwels Schwiegersohn Wilhelm Ehinger<br />

dem Ulmer Spital verkauft'. Dasselbe Spital hatte<br />

schon den Großzehent aus dem Mittelteil der Flur (II.)<br />

im Jahre 1335 von Egen dem Häringer als Lehen der<br />

Brüder Albrecht, Konrad und Heinrich von Steußlingen<br />

erworben. 2 Am 20. 6. 1375 verkaufte Swigger von<br />

Gundelfingen dem Spital diesen Zehent als eigen. 3 Der<br />

Großzehent aus dem nördlichen Teil der Flur (III.)<br />

war Eigentum des Klosters Urspring, dem die Pfarr -<br />

10<br />

kirche zu <strong>Pfaffenhofen</strong> inkorpiert war. Den Heuzehent<br />

aus den Wiesen an der Straßer Grenze (IV.)<br />

hatten Ulmer Bürger von der Grafschaft Kirchberg zu<br />

Lehen. Dazu gehörte auch der Großzehent aus den<br />

benachbarten Straßer Ackern. Er wird 1490 genannt:<br />

„Groß- und Kleinzehent, der gelegen ist zu Vigolzhofen<br />

an der Rot und gat aus dem Hofe zu Altmansweiler."<br />

4<br />

Auch die Flur von Berg zerfällt in mehrere Zehentgebiete<br />

(Karte 4), wobei sich die Zehentgrenzen nicht<br />

mit der Ortsflur, sondern mit den Besitzungen der<br />

Bauern von Unter-, bzw. Oberberg decken, so daß<br />

also das Zehentgebiet von Unterberg (2.) in das Gebiet<br />

der Ortsflur von Oberberg hineingreift. Auffallend ist<br />

dabei noch, daß auf der Höhe (gegen Beuren) noch ein<br />

drittes Zehentgebiet (3.) erscheint. Den Großzehent<br />

von Oberberg bezog zu '/3 das Kloster Urspring und<br />

zu z /3 die Pfarrkirche zu <strong>Pfaffenhofen</strong>. Den Zehent aus<br />

den beiden übrigen Gebieten hatte die Herrschaft<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong>.<br />

Auch die heutigen Kulturformen können von denen<br />

der ersten Siedlungszeit verschieden sein. An der<br />

Gemeindegrenze zwischen Kadeltshofen und Straß<br />

tritt der Wald bis fast an die Roth heran. Aber gerade<br />

dieses Gebiet trägt den Flurnamen „Feilershof” (in<br />

alten Urkunden und Aufzeichnungen Vyoltzhofen,

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