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Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

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zu ersehen, in der es u. a. heißt: „Vorzüglich bzw.<br />

ausgezeichnet. Sein Verhalten in politischer Beziehung<br />

ist nicht zu tadeln. Hat sich an keiner Agitation<br />

beteiligt und ist auch nicht einmal Mitglied eines<br />

politischen Vereins.” Auch Mayer war nur relativ kurz<br />

in <strong>Pfaffenhofen</strong>. Der König ernannte ihn am 29. 5.<br />

1879 zum Pfarrer in Oberfahlheim, so daß er im<br />

gleichen Kapitel Weißenhorn verblieb. 1875 war die<br />

schon 1873 projektierte Kaplanei-Expositur Ettlishofen<br />

errichtet worden.<br />

Die Pfarrei <strong>Pfaffenhofen</strong> wurde von der Regierung am<br />

6. 6. 1879 ausgeschrieben. Das jährliche Einkommen<br />

wurde nun nach der Umstellung von der Gulden- auf<br />

die Mark-Währung in M angegeben mit Einnahmen<br />

2031,66 M, weniger 493,43 M Lasten, also Reinertrag<br />

im Jahr 1538,23 M. Es meldeten sich 7 Bewerber,<br />

darunter der seit 27. 3. 1872 in Beuren als Pfarrkurat<br />

tätige Felix Kircher. Ernannt wurde aber mit AH.<br />

Reskript vom 19. 10. 1879 (investiert 13. 11.) der<br />

bisherige Pfarrer von Echlishausen, Otto Schwarz<br />

(' Burgheim 16. 11. 1840), der im Juni 1879, wie folgt,<br />

beurteilt worden war: „Hat sich als Pfarrer und Lokal-<br />

Schulinspektor in Echlishausen sehr bewährt und bietet<br />

daher größte Bürgschaft, daß er den schwierigen<br />

Aufgaben in <strong>Pfaffenhofen</strong> vollständig gewachsen ist.”<br />

Nach 10jährigem Wirken in seiner neuen Pfarrei wurde<br />

Schwarz vom Prinzregenten Luitpold am 2. 5. 1889<br />

zum Pfarrer in Dinkelscherben ernannt. In der nun<br />

notwendigen Ausschreibung der Pfarrei <strong>Pfaffenhofen</strong><br />

gab die Regierung am 1. 7. 1889 die Einwohnerzahl<br />

mit 1808 an. Die Einnahmen waren auf 2100,11 M bei<br />

bleichbleibenden Ausgaben gestiegen, so daß ein jährlicher<br />

Reinertrag von 1606,68 M blieb. Dazu kam<br />

nunmehr ein jährlicher Staatszuschuß von 461,74 M.<br />

Von den 2 Bewerbern wurde der bisherige Pfarrer von<br />

Bayerdilling, Michael Vogel (' Megesheim 6.4. 1851),<br />

am 15. B. 1889 vom Prinzregenten ernannt. Seine<br />

Beurteilung und die Stellungnahme der Regierung<br />

vom August 1889 ist auch hinsichtlich der damaligen<br />

wirtschaftlichen Situation des Klerus interessant:<br />

„Vorzüglich bzw. ausgezeichnet. Er wünscht von der<br />

Pfarrei Bayerdilling, welche eine sogenannte Ökonomiepfarrei<br />

ist, abzukommen, weil er die Gründe seiner<br />

Pfründe, weil zu weit entlegen, nicht verpachten kann<br />

und somit zum Selbstbetriebe gezwungen ist, wodurch<br />

er nur Aussicht habe, in Schulden zu geraten.<br />

Auch ist ihm der fernere Aufenthalt in Bayerdilling<br />

dadurch verleidet, weil das Pfarrhaus auf einem hohen<br />

Berg gelegen den Stürmen völlig preisgegeben ist.<br />

Zudem ist es wegen seiner Feuchtigkeit in allen Wohnräumen,<br />

namentlich im Winter, für die Gesundheit<br />

höchst nachteilig.” Nur knapp 4 Jahre war Pfarrer<br />

Vogel in <strong>Pfaffenhofen</strong> a. d. Roth, er wurde am 9. 6.<br />

60<br />

1893 Pfarrer von Bachhagel (DLG) und starb am 5. 4.<br />

1925 als Spitalbenefiziant in <strong>Pfaffenhofen</strong> a. d. Ilm.<br />

In der Ausschreibung der Regierung vom 10. 7. 1893,<br />

mit angegebener Einwohnerzahl der Pfarrei von 1845<br />

Seelen, war das Einkommen der Pfarrei wie 1889<br />

angegeben. Es meldete sich zunächst nur ein vom<br />

Ordinariat für nicht geeignet gehaltener Bewerber.<br />

Auf eine zweite Ausschreibung meldeten sich zwei<br />

Bewerber, von den der Expositus von Sibrazhofen<br />

(KE), Georg Batscheider (» Memmingen 26. 1. 1863)<br />

am 28. 3. 1894 die Ernennung erhielt und bis 1900<br />

wirkte. Zu den bisherigen jährlichen Einkünften des<br />

Pfarrers kam nun 1894 noch eine Summe von 99,23 M<br />

dazu aus den Erträgnissen der seit 1878 gestifteten<br />

Jahrtage. Als die Stelle im Jahre 1900 erneut ausgeschrieben<br />

wurde, hatte sich das Einkommen nochmals<br />

verbessert. Zu den Erträgnissen von 1927,27 M kamen<br />

noch die Jahrtagszinsen von 116,53 M und eine erhöhte<br />

staatliche Aufbesserung von 566,16 M. Nach Abzug<br />

der Lasten mit 493,43 M. blieb ein Reinertrag von<br />

jährlich 2116,53 M. Der einzige Bewerber, der auch<br />

am 23. B. 1900 auf die Pfarrei ernannt wurde, war der<br />

Benefiziums-Vikar in Ichenhausen, Franz Seraph Haltenberger<br />

(' Burg 7. 10. 1870). Er hat sich um <strong>Pfaffenhofen</strong><br />

sehr verdient gemacht und erhielt auch die<br />

Ehrenbürgerwürde des <strong>Markt</strong>s. Als er <strong>Pfaffenhofen</strong><br />

verließ, um im Dezember 1921 Pfarrer in Gundremmingen<br />

zu werden, hatten sich unterdessen die staatsrechtlichen<br />

Verhältnisse in Bayern infolge der Revolution<br />

von 1918 grundlegend geändert. Es verging einige<br />

Zeit, bis ein Nachfolger gefunden war. Der zunächst<br />

vorgesehene und bereits am 30. 3. 1922 ernannte<br />

Anton Platz, Pfarrer zu 011arzried, bat am 7. 4. 1922<br />

um Enthebung vom Antritt. Daraufhin brachte am 10.<br />

5. 1922 die Regierung in Augsburg im Einvernehmen<br />

mit dem Ordinariat drei Kandidaten in Vorschlag,<br />

alles sehr befähigte Geistliche. An 1. Stelle den Pfarrer<br />

Josef Bader (' Waltenhausen 9. 4. 1879) in Sinning, 2.<br />

den Benefiziaten Alexius Schilcher in Weißenhorn,<br />

der später Pfarrer von Schlingen (KFB) wurde, 3. den<br />

Kaplan Franz Josef Endres in Scheidegg, der später<br />

Pfarrer von Unterreitnau (LI) wurde. Das Staatsministerium<br />

für Unterricht und Kultus, das nun zunächst<br />

die bisher dem Könige zustehenden Rechte wahrnahm,<br />

ernannte Bader am 21. 5. 1922 zum Pfarrer von<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong>. In seiner Amtszeit wurde vom Bischöflichen<br />

Ordinariat die Umpfarrung der Anhofer Mühle<br />

aus dem Expositursprengel Anhofen der Pfarrei Großkissendorf<br />

in den Expositurbezirk Ettlishofen der<br />

Pfarrei <strong>Pfaffenhofen</strong> vorgenommen, wie die Regierung<br />

von Schwaben am 13. 5. 1930 dem Staatsministerium<br />

für Unterricht und Kultus berichtete. Pfarrer<br />

Bader wurde 1942 schwer krank und starb am 4. 7.

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