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Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen

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mehr nur Vikar — in <strong>Pfaffenhofen</strong>. Er hielt am 30. 3.<br />

1834 in Behlingen seine letzte Predigt und wurde am 2.<br />

April in <strong>Pfaffenhofen</strong> erwartet. Seine Krankheit hatte<br />

sich aber so verschlimmert, daß er nicht mehr reisen<br />

konnte. Betreut von seiner Schwester Katharina erhielt<br />

er täglichen Besuch vom Behlinger Pfarrer Joh.<br />

Michael Müller und häufig von seinem Freund Kaplan<br />

Johann Rinn in Neuburg a. K. Er starb am 10. Mai<br />

1834 und wurde unter Anteilnahme einer großen<br />

Anzahl Pfaffenhofer Bürger am 12. Mai in Behlingen<br />

beigesetzt. In der überfüllten <strong>Pfaffenhofen</strong>er Pfarrkirche<br />

fand am 20. Mai ein eigener Trauergottesdienst<br />

statt.<br />

Pfarrer Leinfelder, der das große Verdienst hatte, die<br />

Pfarrgemeinde <strong>Pfaffenhofen</strong> wieder in Ordnung gebracht<br />

zu haben, versuchte 1831 die Kuratie Kadeltshofen<br />

wieder in größere Anhängigkeit von der Mutterpfarrei<br />

zu bringen, was ihm allerdings nicht gelang.<br />

Am 6. 10. 1835 wurde er mittelst Allerhöchsten<br />

Reskripts zum Pfarrer von Breitenthal ernannt. Als<br />

Pfarrvikar wirkte unterdessen in <strong>Pfaffenhofen</strong> Kaplan<br />

Lenzer. Bei der Ausschreibung der Pfarrei durch die<br />

Regierung am 24. 12. 1835 wurde angegeben, daß die<br />

Pfarrei 1773 Seelen umfasse und 3 Schulen besitze. Die<br />

Seelsorge unterstützten ein Hilfspriester und der<br />

Frühmeßbenefiziat. Die jährlichen Einnahmen der<br />

Pfarrpfründe wurden mit 1507 fl. 34 kr. angegeben,<br />

wovon Lasten, inkl. der Kosten für den Kaplan, mit<br />

466 fl. abgehen.<br />

Von den 9 Bewerbern ernannte der König am 28. 2.<br />

1836 den bisherigen Pfarrer von Biberachzell, Andreas<br />

Apprich (' Mögglingen, Württ., 23. 10. 1803), der am<br />

28. 7. die kanonische Investition erhielt. In seiner<br />

Amtszeit wurde seit 1848 infolge der Ablösung der<br />

Zehentrechte das lose Band zu den Seelsorgestellen<br />

Beuren und Kadeltshofen noch lockerer. Die nunmehr<br />

nur noch rein formale Zugehörigkeit zur Pfarrei <strong>Pfaffenhofen</strong><br />

kam durch die Erhebung der beiden Filialen<br />

zu Pfarr-Kuratien 1863 endgültig in Wegfall. Die in<br />

der Pfarrei <strong>Pfaffenhofen</strong> wohnenden Protestanten<br />

wurden mittelst Ministerialreskripts vom 15. 9. 1853<br />

in die protestantische Pfarrei Holzschwang umgepfarrt.<br />

Der herzkranke Pfarrer Apprich, welcher vom<br />

König am 23. 10. 1857 die Ernennung auf die kleinere<br />

Pfarrei Maria-Mödingen erhielt, wurde in <strong>Pfaffenhofen</strong><br />

seit November 1856 durch Pfarrvikare vertreten.<br />

Den ersten Vikar Augustin Birle löste im Juli 1857<br />

Kaplan Stelzle ab, der bis zum Aufzug des neuen<br />

Pfarrers im Februar 1858 die Pfarrgemeinde pastorierte.<br />

In der Ausschreibung der Regierung vom 29. 10. 1857<br />

wurde angegeben, daß die Pfarrei 1950 Seelen und 3<br />

Schulen habe. Der Reinertrag der Pfründe wurde<br />

58<br />

infolge geringerer Lasten mit 1102 fl. 33 kr. angegeben.<br />

Es liefen 16 Bewerbungen ein. Der König ernannte<br />

am 22. 1. 1858 den bisherigen Pfarrer von Mindelaltheim,<br />

Anton Zett (* Gundelfingen 16. 10. 1815). In<br />

Zetts Beurteilung von 1858 hieß es, daß er, im 17. Jahr<br />

seiner seelsorgerlichen Tätigkeit stehend, in jeder Beziehung<br />

vorzüglich sei. Seine bisherige Pfarrei sei zu<br />

klein und deren Einkommen zu gering, zumal er arme<br />

Geschwister zu unterstützen habe. Am 25. 11. 1869<br />

wurde Zett zum Pfarrer von Attenhausen (MM) ernannt.<br />

Er amtierte in <strong>Pfaffenhofen</strong> noch im Dezember<br />

1869, von Januar bis März 1870 wurde die Pfarrei von<br />

Priester Joseph Wachter vikariert. In der Ausschreibung<br />

der Regierung vom 29. 11. 1869 hieß es, daß die<br />

Pfarrei 1871 Seelen zähle und eine Schule habe —<br />

Beuren und Kadeltshofen gehörten ja nicht mehr dazu<br />

—, die Einnahmen hatten sich auf 1353 fl. 31 kr.<br />

vermindert und die Lasten auf 534 fl. 49 kr. erhöht, so<br />

daß nur ein Reinertrag von 818 fl. 42 kr. übrig blieb.<br />

Dementsprechend liefen nur 6 Bewerbungen ein. In<br />

die engere Wahl kam der bisherige Pfarrer von Balderschwang,<br />

Heinrich Maria Zimmerer (' Obergünzburg<br />

14. B. 1825). Die Regierung in Augsburg empfahl ihn<br />

und führte dabei aus: „Balderschwang ist ein gräuslicher<br />

Ort. Im Winter von allem Verkehr vermöge<br />

seiner Gebirgslage gänzlich abgeschlossen und im<br />

Sommer ist es nicht viel besser. Ein mehrjähriger<br />

Aufenthalt an diesem Ort ist daher für jeden Pfarrer<br />

eine Zeit großer Entbehrungen.” König Ludwig II.<br />

ernannte Zimmerer am 22. 2. 1870. Dieser blieb nur<br />

kurz in <strong>Pfaffenhofen</strong>, da er am 1. 11. 1872 seine<br />

Ernennung zum Pfarrer in Prittriching (LL) erhielt.<br />

Pfarrvikar in <strong>Pfaffenhofen</strong> war dann vom März bis Juli<br />

1873 Leonhard Einsiedel, welcher vorher die Pfarrei<br />

Aufheim vikariert hatte. In der Ausschreibung der<br />

Regierung vom 27. 2. 1873 heißt es, daß die Pfarrei<br />

<strong>Pfaffenhofen</strong> 1704 Seelen, eine Schule und 9 Filialen<br />

habe. Die Einkommensverhältnisse wurden wie 1869<br />

angegeben. Von Interesse ist, was weiter ausgeführt<br />

wurde: „Zur Zeit sind wegen Errichtung einer Kaplanei-Expositur<br />

für die im Bibertal liegenden Filialorte<br />

Ettlishofen, Silheim, Raunertshofen und Hetschwang<br />

Verhandlungen im Laufe. Daher hat der künftige<br />

Pfründebesitzer in <strong>Pfaffenhofen</strong> die mit der etwaigen<br />

Verwirklichung dieses Projekts eintretenden Veränderungen<br />

an den Verhältnissen und Einkünften der<br />

Pfarrei sich gefallen zu lassen.” Von den 8 Bewerbern<br />

erhielt die Pfarrei am 22. 6. 1873 der bisherige Kaplanei-Benefiziat<br />

in Wertingen, Carl Mayer ('' Winzer 25.<br />

2. 1832), welcher sie im August antrat. Daß in den<br />

Beurteilungen im 1871 begründeten Deutschen Reich<br />

nunmehr auch politische Momente eine Rolle spielten,<br />

ist aus der im März 1873 erstellten Beurteilung Mayers

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