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Integration mit Kompetenz - pdf - (ESF) im Land Bremen

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106<br />

3.1.1 Schulung<br />

„Türkischer Alphabetisierungskurs“<br />

><br />

Lesen und Schreiben in der Herkunftssprache als erste Schritte<br />

in Richtung Arbeitswelt<br />

Im Verlauf des Kurses werden den Teilnehmenden ausreichende<br />

Lese- und Schreibkenntnisse in der Herkunftssprache<br />

(hier: Türkisch) ver<strong>mit</strong>telt, um da<strong>mit</strong> die<br />

Voraussetzungen sowohl für eine nachfolgende Alphabetisierung<br />

in deutscher Sprache als auch für den Erwerb<br />

deutscher Sprachkenntnisse zu schaffen.<br />

Türkischkurse in enger Abst<strong>im</strong>mung<br />

auf die Bedarfslage der Akteure<br />

Der Kurs wendet sich an türkische MigrantInnen, vor<br />

allem Frauen, die als ArbeitsmigrantInnen oder <strong>im</strong> Familiennachzug<br />

nach Deutschland kamen, hier seit vielen<br />

Jahren leben, aber nie richtig lesen und schreiben<br />

gelernt haben. Vor allem ältere Frauen haben in der<br />

Türkei oft nur eine oder zwei Grundschulklassen besucht<br />

und hatten bisher in Deutschland keine Gelegenheit,<br />

eine Alphabetisierung nachzuholen.<br />

Neben der Ver<strong>mit</strong>tlung von Lese- und Schreibkenntnissen<br />

in der Herkunftssprache zielt der Kurs darauf ab,<br />

den Teilnehmenden positive Lernerfahrungen zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Zu erleben, dass sie <strong>mit</strong> messbaren Erfolgen<br />

Lesen und Schreiben lernen, stärkt das Selbstvertrauen<br />

der oftmals gänzlich oder seit langer Zeit lernunerfahrenen<br />

Teilnehmenden ungemein und wirkt u.U. motivierend,<br />

weitere Schritte in Richtung Erwerbsarbeit<br />

zu wagen.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich der <strong>im</strong> BürgerInnenZentrum<br />

Brebach – einem Gemeinwesenprojekt in Saarbrücken<br />

– durchgeführte türkische Alphabetisierungskurs<br />

durch weitere Besonderheiten aus:<br />

• Kooperation <strong>mit</strong> dem türkischen Generalkonsulat:<br />

der Kurs wird von einer türkischen Lehrerin <strong>im</strong> Auftrag<br />

des türkischen Generalkonsulats durchgeführt.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Niedrigschwellige Zugänge: der Bedarf nach dem<br />

o.g. Kurs ergab sich aus Kontakten zu Migrantenorganisationen<br />

und migrantischen Schlüsselpersonen<br />

<strong>im</strong> Stadtteil. Demzufolge wurde das Kursangebot unter<br />

den türkischen StadtteilbewohnerInnen selber<br />

kommuniziert. Da sowohl die Kursleiterin als auch<br />

die Räumlichkeiten des BürgerInnenZentrums den<br />

türkischen BewohnerInnen durch vielfältige Aktivitäten<br />

in Schule und Stadtteil bekannt sind, ergaben<br />

sich keine Zugangshemmnisse.<br />

Freiwilligkeit: die Teilnahme an dem Kurs erfolgt freiwillig.<br />

Es bedarf zur Teilnahme an dem Kurs keiner<br />

formalen Kriterien und die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Dauer und Häufi gkeit: die Gruppe trifft sich zwe<strong>im</strong>al<br />

pro Woche vor<strong>mit</strong>tags für je zwei Stunden. Es gibt<br />

keine festgelegte Kursdauer. Jede Teilnehmende<br />

entscheidet für sich (in Absprache <strong>mit</strong> der Kursleiterin),<br />

ob sie genug gelernt hat.<br />

<strong>Integration</strong> in Gemeinwesenarbeit<br />

Im BürgerInnenZentrum Brebach, Saarbrücken, fand<br />

der Kurs <strong>im</strong> Kontext der Gemeinwesenarbeit statt, d.h.<br />

die Akquise der Maßnahme wendete sich in erster Linie<br />

an MigrantInnen aus dem Stadtteil und die Durchführung<br />

der Maßnahme war bewusst niedrigschwellig<br />

angelegt. Zugänge zu den Teilnehmenden bestanden<br />

über Öffentlichkeitsarbeit, vor allem aber über „Mundzu-Mund-Propaganda“,<br />

Bewerbung <strong>im</strong> Gemeinwesen,<br />

über communities und der ARGE. Diese Maßnahmen<br />

zur TeilnehmerInnenakquise haben sich <strong>im</strong> Fall des o.g.<br />

Kurses als erfolgreich erwiesen.<br />

Die Durchführung des Kurses kann an lokale Anforderungen<br />

und Interessen und Bedarfe der NutzerInnen<br />

bzw. Einsatzfelder fl exibel angepasst werden. Über die

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