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Integration mit Kompetenz - pdf - (ESF) im Land Bremen

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2.4 Qualitätsentwicklung<br />

Qualität bedeutet <strong>im</strong> Sinne der internationalen Normenreihe<br />

zum Qualitätsmanagement (DIN EN ISO 9000<br />

ff.), dass inhärente Merkmale der erbrachten Leistung<br />

den Anforderungen der unterschiedlichen Kundenkreise<br />

und weiterer „interessierter Parteien“ gerecht<br />

werden.<br />

Im Bereich der Leistungen, die <strong>im</strong> Kapitel „Individuelle<br />

Unterstützungsstruktur“ beschrieben werden, treffen<br />

Anforderungen der Geldgeber, solche der Leistungsanbieter<br />

und die der Ratsuchenden aufeinander. Alle drei<br />

Kundengruppen bewegen sich <strong>im</strong> Feld von <strong>Integration</strong>s-<br />

und Arbeitsmarktpolitik <strong>mit</strong> den zugehörigen weiteren<br />

Akteuren und Interessengruppen auf allen Ebenen. Dominant<br />

sind die Anforderungen des Geldgebers nach<br />

Effi zienz und Ver<strong>mit</strong>tlungserfolgen sowie die Anforderungen<br />

des politischen Umfelds. Am schwächsten ausgeprägt<br />

ist die Perspektive der Ratsuchenden.<br />

Wo die St<strong>im</strong>me der Ratsuchenden kein Gehör fi ndet,<br />

kommt es zu Fehlplanungen und Fehlzuweisungen bei<br />

den Unterstützungsmaßnahmen und in der Folge zu<br />

Enttäuschung und Frustration bei den Ratsuchenden.<br />

Dadurch verlängert sich der <strong>Integration</strong>sprozess für<br />

den Einzelnen. Nach dem Angebotswechsel ist das Vertrauen<br />

in Angebote und die Motivation zur Teilnahme<br />

reduziert und muss erst wieder gestärkt oder neu aufgebaut<br />

werden. Für die Gesellschaft erhöhen sich die<br />

Aufwendungen und die Zeitdauer bis zur erfolgreichen<br />

Eingliederung volkswirtschaftlich wertvoller Arbeitskraft.<br />

Qualitätsentwicklung bedeutet in einer solchen Situation<br />

daher zunächst, den Ratsuchenden eine St<strong>im</strong>me zu<br />

verleihen und deren berechtigte Interessen als Qualitätsanforderungen<br />

an die Unterstützungsleistungen zu<br />

verdichten und zu artikulieren. Dies geschieht vor dem<br />

Hintergrund, dass wir es <strong>mit</strong> Menschen zu tun haben,<br />

die individuelle und strukturelle Diskr<strong>im</strong>inierung erfahren<br />

und die auf Grund dieser Erfahrungen unterschiedliche<br />

Schutzmechanismen entwickelt haben, um weiteren<br />

Diskr<strong>im</strong>inierungserfahrungen zu entgehen. Häufi<br />

g führt das dazu, dass Interessen und Anforderungen<br />

nicht öffentlich artikuliert werden. Da<strong>mit</strong> erhalten die<br />

Fachkräfte, die direkt <strong>mit</strong> den Ratsuchenden arbeiten,<br />

die Aufgabe, diesen Interessen und Anforderungen Gehör<br />

zu verschaffen. Dazu ist eine Vertrauensbasis notwendig,<br />

die es den Ratsuchenden ermöglicht, sich ohne<br />

Furcht vor Repressionen zu äußern.

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