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Integration mit Kompetenz - pdf - (ESF) im Land Bremen

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3.1.2 Frauen – Sprache – Arbeitswelt<br />

><br />

Konzept und Qualitätskriterien für eine arbeitsweltbezogene Sprachver<strong>mit</strong>tlung<br />

für Frauen (vorzugsweise aus dem musl<strong>im</strong>ischen Kulturkreis)<br />

Besondere <strong>Integration</strong>sanforderungen<br />

der Zielgruppe (musl<strong>im</strong>ische) Frauen<br />

Bei den ARGEn und den optierenden Kommunen sind<br />

überproportional viele Frauen zwischen 25 und 55 Jahren<br />

ohne Berufsausbildung als arbeitsuchend gemeldet.<br />

Als Erfahrungswert weisen etwa die Hälfte dieser<br />

Frauen den Bedarf und die Voraussetzungen für diese<br />

Maßnahme auf. Diese Frauen haben z.T. wenig bis keine<br />

Kenntnisse der deutschen Sprache, Schwächen be<strong>im</strong><br />

Lesen und Schreiben – auch in der Muttersprache – und<br />

keine oder geringe Arbeitserfahrungen <strong>im</strong> Herkunftsland<br />

oder in Deutschland. Falls sie Schulabschlüsse haben,<br />

gibt es teilweise keine Unterlagen oder diese sind<br />

nicht übersetzt beziehungsweise nicht in Deutschland<br />

anerkannt. Wenn diese Zielgruppe in der Vergangenheit<br />

an <strong>Integration</strong>skursen oder anderen Deutschkursen<br />

teilgenommen hat, sind daraus mehrheitlich kaum verwertbare<br />

Kenntnisse vorhanden. Die Teilnehmerinnen<br />

benutzen weder die deutsche Sprache, noch stellen sie<br />

Verständnisfragen, da sie es nicht gewohnt sind in (gemischtgeschlechtlichen)<br />

Gruppen zu sprechen oder sie<br />

sich nicht zutrauen, sich öffentlich <strong>mit</strong> dem vorhandenen<br />

Wortschatz zu Wort zu melden.<br />

Weiterhin zeichnet ein großer Teil der Zielgruppe ein<br />

traditionelles Frauen- und Familienbild aus, welches<br />

bisher zu einem starken Rückzug in die Familie und Familiengründung<br />

geführt hat. Dies hat zur Folge, dass<br />

die Frauen wenig oder keine Kenntnisse über die Systeme<br />

Arbeit, Ausbildung, Sozialversicherung oder Gesundheit<br />

in Deutschland haben. Dadurch sind sie nicht<br />

in der Lage, realistische Möglichkeiten einer beruflichen<br />

<strong>Integration</strong> anzustreben. Der Wunsch, nach der<br />

frühen Familienphase ein eigenes Einkommen zu haben<br />

und sich Freiräume zu schaffen, ist jedoch vorhanden.<br />

Hier setzt das Konzept an.<br />

Individualisierte Förderung – orientiert<br />

an Praxis und Ausgangsbedingungen<br />

Maßnahmeziel ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

der Teilnehmerinnen für einen Eintritt in Arbeit<br />

und Beruf.<br />

Diese ersten Schritte der Teilnehmerinnen zu einer Orientierung<br />

am Arbeitsmarkt erfordern eine indivi du alisierte<br />

Förderung, die sich an der Ausgangslage orientiert.<br />

Dies wird erreicht durch ein Angebot zur Erhöhung<br />

der Sprachkompetenz, Kinderbetreuung, sozialpädagogische<br />

Einzel- und Gruppenberatung, arbeitsweltbezogenen<br />

Unterricht <strong>mit</strong> Bewerbungstraining und<br />

EDV-gestütztem Unterricht, Exkursionen <strong>mit</strong> Betriebsbesichtigungen<br />

und dem Aufsuchen von Schlüsselinstitutionen.<br />

Weiterhin werden während der Maßnahme praktische<br />

Anwendungsmöglichkeiten für die Sprache und die übrigen<br />

Lerninhalte angeboten. Die aktivierende Mitarbeit<br />

ist ein Kernelement der Maßnahme, da dies die<br />

Frauen motiviert, sich auf eine veränderte Lebenssituation<br />

<strong>mit</strong> einer Berufstätigkeit einzulassen.<br />

In der Vorlaufphase fi ndet die Akquise der Teilnehmerinnen,<br />

Aufnahmegespräche und eine Sprachstandstestung<br />

statt. Danach fi nden Sprachunterricht und Unterstützung<br />

der Fertigkeiten in Lesen und Schreiben statt.<br />

In weiteren Unterrichtseinheiten erhalten die Teilnehmerinnen<br />

Einblick in unterschiedliche Berufsfelder und<br />

Arbeitsabläufe.<br />

Die sozialpädagogische Begleitung bearbeitet <strong>mit</strong> den<br />

Teilnehmerinnen Wünsche und Befürchtungen bezüglich<br />

einer Arbeitsaufnahme unter Einbezug eventuell<br />

vorhandener Kenntnisse und Fertigkeiten und er<strong>mit</strong>telt<br />

einen Abgleich in der Selbst- und Fremdeinschätzung<br />

der Chancen einer berufl ichen <strong>Integration</strong>.

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