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Integration mit Kompetenz - pdf - (ESF) im Land Bremen

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92<br />

2.3.2 Ehrenamtliches Mentoring<br />

><br />

Mentorenbegleitete Einzelfallförderung<br />

Mentoring als PLUS und Chance<br />

Das Ziel ist die Akquisition und der Einsatz zivilgesellschaftlicher<br />

qualifi zierter Mentorinnen und Mentoren,<br />

die Einzelpersonen bei ihrer berufl ichen und sozialen<br />

<strong>Integration</strong> unterstützen.<br />

Zugewanderte verfügen in der Regel nicht in gleichem<br />

Umfang wie Einhe<strong>im</strong>ische über ausreichende persönliche<br />

Netzwerke in Hinblick auf arbeitsmarktrelevante<br />

Kontakte und Informationen. Da heute gerade kleine<br />

und <strong>mit</strong>tlere Unternehmen ihr Personal weitgehend<br />

über Betriebsangehörige durch „Mund-zu-Mund-Propaganda“<br />

nach dem Prinzip „intern vor extern“ rekrutieren,<br />

haben MigrantInnen wegen der oftmals fehlenden<br />

Bekannten- und Verwandtennetzwerke in der Aufnahmegesellschaft<br />

kaum Zugang zu dieser wichtigen<br />

Einstiegsmöglichkeit des nicht öffentlich zugänglichen<br />

Stellenangebots. In der Erschließung dieser Zugänge<br />

durch ehrenamtliches Mentoring liegt eine der großen<br />

Chancen: Es stellt ein Bindeglied zwischen der Nachfrage<br />

der Zugewanderten und dem Angebot zivilgesellschaftlicher<br />

Ressourcen dar.<br />

Neben fehlenden arbeitsmarktrelevanten Zugängen besitzt<br />

ein Teil der Arbeitsuchenden keine Arbeitserfahrung<br />

in Deutschland. Die Arbeitskultur in einem hiesigen<br />

Unternehmen ist in den meisten Fällen fremd.<br />

Für das Training der deutschen Sprache <strong>im</strong> Alltag und<br />

am Arbeitsplatz gibt es oft zu wenige Kontakte und Gelegenheiten.<br />

Hier übernehmen ehrenamtliche MentorInnen<br />

wichtige Funktionen als „Brückenbauer“, als AnsprechpartnerInnen<br />

für Firmen, als Rollen-Vorbilder <strong>im</strong><br />

Arbeitsleben, als TrainingspartnerInnen für berufs- und<br />

alltagsbezogene Kommunikation.<br />

Bisher ist die Begleitung des Eingliederungsprozesses<br />

durch ehrenamtliches Mentoring nur sehr schwach ausgebildet.<br />

Wir etablieren das ehrenamtliche Mentoring<br />

als ein Zugangs- und Unterstützungsinstrument für Einzelfälle<br />

und treten als Initiatoren der Mentoringpartnerschaft<br />

sowie Koordinierungs- und Begleitungsstelle<br />

auf. Nach der Akquise der interessierten und potentiellen<br />

MentorInnen werden „passende“ Mentees und<br />

MentorInnen zusammengebracht, der erste Kontakt<br />

hergestellt und bei beiderseitigem Interesse eine Vereinbarung<br />

<strong>mit</strong> den MentorInnen geschlossen. Die Mentoringpartnerschaft<br />

wird durch den Träger begleitet,<br />

der als Ansprechparter zur Verfügung steht.<br />

Das Mentoring erweitert das Netzwerk der Zielperson<br />

in die Arbeitswelt und in die Zivilgesellschaft hinein,<br />

indem der Mentor oder die Mentorin ihre Fachkompetenz,<br />

Netzwerke und Möglichkeiten <strong>im</strong> Interesse der<br />

Ziel personen zur Verfügung stellt. Zugewanderte und<br />

Zivil gesellschaft gehen einen Schritt aufeinander zu.<br />

Die Praxis hat gezeigt, dass das Engagement der ehrenamtlichen<br />

MentorInnen von den Zugewanderten in der<br />

Regel <strong>mit</strong> Wertschätzung aufgenommen wird, ihre beruflichen<br />

Perspektiven verbessert und ihr Bild von der Aufnahmegesellschaft<br />

positiv beeinfl usst. Mehr als jede rein<br />

berufl iche Qualifi zierung erhöht ehrenamtliches Mentoring<br />

die Chance zur gesellschaftlichen <strong>Integration</strong>.<br />

Ziele und Erfolge des Ansatzes liegen in der Erweiterung<br />

der berufl ichen Handlungskompetenz; in der individuellen<br />

und berufsbezogenen Sprachförderung durch<br />

die MentorInnen; in Informationen über Branchen und<br />

die Berufs- und Arbeitswelt; in der Erschließung von<br />

Zugängen zu berufl ichen und privaten Netzwerken; in<br />

der Klärung berufl icher Optionen sowie darüber hinaus<br />

in einer guten Beziehung zwischen Mentee und Mentor/Mentorin,<br />

die auch eine positive Sicht auf die Zivilgesellschaft<br />

verstärkt.<br />

Das Mentoring begleitet ein Praktikum bzw. eine Arbeitsaufnahme<br />

oder ist einem Praktikum bzw. einer Arbeitsaufnahme<br />

vorgeschaltet. Ein Kurzkonzept zur Ein-

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