Integration mit Kompetenz - pdf - (ESF) im Land Bremen
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2.2.2 Berufswegebegleitung<br />
und -beratung von Migrantinnen und Migranten<br />
><br />
Prozessorientierung und Ganzheitlichkeit<br />
als Bestandteile der arbeitsmarktbezogenen Beratung<br />
Komplexe Ausgangslage<br />
erfordert individuellen und situations -<br />
angemesse nen Zugang<br />
Da es sich bei MigrantInnen um den durchschnittlich<br />
jüngeren Anteil der Gesamtbevölkerung handelt, ist<br />
es in Anbetracht der demografi schen Entwicklung von<br />
generellem und insbesondere wirtschaftlichem Interesse,<br />
eine nachhaltige Eingliederung dieser Personen<br />
in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die Ausgangslage<br />
der Personengruppe wird unter anderem best<strong>im</strong>mt<br />
von der Migrationserfahrung und den Gründen, die zur<br />
Migration geführt haben, dem Bildungsstand bzw. den<br />
anerkannten Bildungs- und Berufsabschlüssen, den<br />
Angeboten des Spracherwerbs, möglicher kultureller<br />
Aus grenzung und Vereinnahmung, dem Fremdheitserleben,<br />
den Diskr<strong>im</strong>inierungs- und Dequalifi zierungserfahrungen<br />
sowie psychischen und physischen Beeinträchtigungen.<br />
Der Lösungsansatz der Berufswegebegleitung und -beratung<br />
zur Unterstützung der berufl ichen <strong>Integration</strong> der<br />
Zielgruppe stellt eine individuell und situationsangemessene<br />
Beratung dar, die darauf abzielt, die Stärken<br />
und Potentiale der MigrantInnen herauszuarbeiten und<br />
für die <strong>Integration</strong> in den Arbeitsmarkt nutzbar zu machen.<br />
Spezifi schen <strong>Kompetenz</strong>er<strong>mit</strong>tlungen, zielgruppengerechter<br />
Beratung und diversen Arbeitsmarktin stru menten<br />
zum Trotz bietet der aktuelle Arbeitsmarkt nicht<br />
für alle erwerbslosen Personen einen Arbeitsplatz. Dennoch<br />
können <strong>mit</strong> einer ressourcenorientierten und umfassenden<br />
Beratung und Begleitung die Chancen für<br />
einen Einstieg in die Arbeitswelt opt<strong>im</strong>iert werden.<br />
Mit diesem Instrument werden die KundInnen <strong>mit</strong> ih-<br />
ren formellen und informellen Ressourcen in den Mittelpunkt<br />
gestellt – ihr soziales Umfeld und ihre individuelle<br />
Biographie bilden die Grundlage der Berufswegebegleitung<br />
und -beratung. Die Berufswegeplanung<br />
beschränkt sich aus diesem Grund nicht auf das ausschließliche<br />
Ziel einer abhängigen Vollbeschäftigung<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt, sondern schließt auch die<br />
Suche nach alternativen Beschäftigungsfor men ein –<br />
wie Arbeitsgelegenheiten, mehrere Beschäftigungsverhältnisse,<br />
ein Mix aus Selbständigkeit und abhängiger<br />
Beschäftigung, MiniJobs, Tagesstrukturierung und Beschäftigung<br />
in Projekten.<br />
Stufenmodell des Case Management<br />
Der Begleit- und Beratungsprozess orientiert sich am<br />
Stufenmodell des Case Managements und enthält folgende<br />
Kernelemente:<br />
•<br />
•<br />
ein Erstgespräch zur Feststellung, ob eine individuelle<br />
Sozial- und <strong>Kompetenz</strong>analyse erforderlich ist,<br />
ggf. die Erstellung einer individuellen Sozial- und<br />
<strong>Kompetenz</strong>analyse <strong>mit</strong> Hilfe eines standardisierten<br />
Verfahrens <strong>mit</strong> erprobten Instrumenten,<br />
• die Erstellung eines Förderplans,<br />
•<br />
•<br />
die Sicherstellung der Umsetzung des Förderplans<br />
sowie<br />
der Abschluss und die Kontrolle einer <strong>Integration</strong>svereinbarung<br />
(fakultativ).