Zusammenfassung – Schweizerisches Bundesstaatsrecht –
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3. Kapitel Bundesrat<br />
§55 Stellung, Wahl und Organisation des Bundesrates<br />
I. VERFASSUNGSRECHTLICHE STELLUNG UND ZUSAMMENSETZUNG DES BUNDESRATES<br />
Der Bundesrat ist die oberste leitende und vollziehende Behörde des Bundes (Art. 174 BV; Art. 1<br />
RVOG) und besteht aus sieben Mitgliedern (Art. 175 Abs. 1 BV).<br />
II. WAHL DES BUNDESRATES<br />
Zum Mitglied des Bundesrates sind alle Schweizerinnen und Schweizer wählbar, die als Mitglieder<br />
des Nationalrates gewählt werden können (Art. 175 Abs. 3 BV). Die<br />
Wählbarkeitsvoraussetzungen richten sich somit nach Art. 143 i.V.m. Art. 136 Abs. 1 BV.<br />
Neben den Unvereinbarkeitsgründen von Art. 144 BV (vgl. N. 1413) sind die Fälle des<br />
Verwandtenausschlusses in Art. 61 RVOG zu beachten.<br />
Das Wahlorgan ist die Vereinigte Bundesversammlung (Art. 168 Abs. 1 i.V.m. Art. 157 Abs. 1 lit. a<br />
BV).<br />
Das Verfahren der Bundesratswahlen wird durch die Art. 130-134 ParlG geregelt.<br />
III. AMTSDAUER<br />
Die Mitglieder des Bundesrates werden auf eine feste Amtsdauer von vier Jahren gewählt (Art.<br />
145 BV). Die Wahl erfolgt jeweils nach der Gesamterneuerung des Nationalrates.<br />
Eine vorzeitige Abberufung ist nicht möglich (einzige Ausnahme: Totalrevision der BV).<br />
IV. ORGANISATION DES BUNDESRATES<br />
Art. 177 BV statuiert die zwei grundlegenden, miteinander verknüpften Organisationsprinzipien<br />
des Bundesrates, das Kollegial- und das Departementalprinzip.<br />
Das Kollegialsystem bedeutet, dass Regierungsentscheide grundsätzlich als Beschlüsse des<br />
Kollegiums (die Bundesräte sind völlig gleichberechtigte Kollegiumsmitglieder) ergehen (Art. 177<br />
Abs. 1 BV; Art. 12 RVOG).<br />
Den Departementen können Geschäfte zur selbständigen Erledigung übertragen werden (Art.<br />
177 Abs. 3; vgl. N. 1694), wobei der Rechtsschutz sichergestellt sein muss (Details Buch N. 1633).<br />
Der Bundespräsident gilt als „primus inter pares“ und ist nur formeller Vorsitzender des<br />
Bundesrates. Siehe Art. 176 BV und Art. 25 ff. RVOG.<br />
Den sieben Departementen werden die Aufgaben übertragen, die nicht durch das Kollegium, den<br />
Bundespräsidenten und die Bundeskanzlei besorgt werden (Art. 177 Abs. 2 BV; Art. 35, 37, 43<br />
RVOG; vgl. N. 1687 ff.).<br />
Jedes Bundesratsmitglied leitet ein Departement (Art. 37 Abs. 1 RVOG).<br />
Die Bundeskanzlei ist die allgemeine Stabsstelle des Bundesrates. (Art. 179 BV; Art. 30 ff. RVOG;<br />
Art. 60 RVOG).<br />
38<br />
N. 1617<br />
N. 1618-1625a<br />
N. 1626-1628<br />
N. 1629-1639