Zusammenfassung – Schweizerisches Bundesstaatsrecht –
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N. 949-962<br />
N. 963-973<br />
Kantone haben:<br />
- Verfassungsautonomie (allerdings durch Art. 51 BV beschränkt)<br />
- Gesetzgebungsautonomie (viele Sachbereiche nicht durch Bund geregelt)<br />
II. MITWIRKUNGSRECHTE DER KANTONE IM BUND<br />
Die Mitwirkungsrechte machen Kantone zu Organen des Bundes, da die Kantone an der<br />
Willensbildung des Bundes beteiligt sind.<br />
1. Obligatorisches Verfassungsreferendum (Art. 140 Abs. 1 lit. a/c und. Art. 142 Abs. 2-4 BV)<br />
Für eine Verfassungsänderung ist die Zustimmung der Mehrheit der Kantone (d.h. 12)<br />
erforderlich. Blosse Stimmengleichheit genügt nicht.<br />
Analoge Regelung für verfassungsändernde dringliche Bundesgesetze gem. Art. 165 Abs. 3 i.V.m.<br />
Art. 140 Abs. 1 lit. c BV.<br />
2. Standesinitiative (Art. 160 Abs. 1 BV i.V.m. Art. 115 ParlG)<br />
Kann alle Regelungen, die in den Kompetenzbereich der BVers fallen zum Gegenstand haben.<br />
Muss schriftl. an die BVers gerichtet sein. Allerdings nicht gleiche Tragweite wie die<br />
Volksinitiative nach Art. 138/139 BV. Standesinitiative ist nur ein Antrag an die BVers.<br />
3. Obligatorisches Staatsvertragsreferendum (Art. 140 Abs. 1 lit. b BV)<br />
Beitritt zu Organisationen für kollektive Sicherheit oder zu supranationalen Gemeinschaften muss<br />
wie eine Verfassungsänderung von der Mehrheit des Volkes und der Kantone gutgeheissen<br />
werden.<br />
4. Fakultatives Referendum gegen Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse (Art. 141 Abs. 1 lit.<br />
a/b/c BV)<br />
5. Fakultatives Staatsvertragsreferendum (Art. 141 Abs. 1 lit. d BV)<br />
6. Wahl der Ständeräte (Art. 150 BV)<br />
Obwohl der Ständerat eine Bundesbehörde ist, regelt kantonales Recht das Wahlverfahren. In<br />
allen Kantonen Volkswahl. Kein eigentl. Mitspracherecht der Kantone, da Ständeräte keine<br />
Vertreter d. Kantone (vgl. N. 1492)<br />
7. Anhörungs- und Mitwirkungsrechte der Kantone bei der Rechtsetzung des Bundes (Art. 45 und<br />
Art. 147 BV)<br />
8. Mitwirkung der Kantone bei der Umsetzung des Bundesrechts (Art. 46 BV)<br />
„Umsetzung“ bringt zum Ausdruck, dass es mehr als nur eine mechanische Rechtsanwendung<br />
geht.<br />
III. GLEICHHEIT DER KANTONE<br />
Nirgends ausdrücklich erwähnt, aber Bestimmungen über die Rechtsstellung der Kantone gehen<br />
eindeutig vom Grundsatz der Gleichstellung aus.<br />
Kantone mit halber Standesstimme sind durch „und“ einander zugeordnet. Diese haben an zwei<br />
Orten verminderte Rechtsstellung: Nur einen Ständerat (Art. 150 Abs. 2 BV), bei Abstimmungen<br />
zählt ihre Stimme nur halb (Art. 142 Abs. 4 i.V.m. Art. 140 Abs. 1 BV).<br />
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