Feministischer Wissenstransfer - Verband Wiener Volksbildung
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4. Aufbau der Arbeit<br />
Die Arbeit nähert sich schrittweise an das Thema „Feministische Politikberatung“ an.<br />
Der erste Schritt beschäftigt sich auf Basis der Diskursanalyse Sabine Harks mit dem<br />
Begriff „Feminismus“ in Verbindung mit Frauenbewegungsgeschichte. Anhand des<br />
Theoriestrangs der Geschlechterkonstruktionen wird einer der zahlreichen<br />
feministischen Ansätze mittels einer Analyse von Andrea Leitner exemplarisch auf<br />
Möglichkeiten und Grenzen der Anwendbarkeit feministischer Erkenntnisse überprüft.<br />
Der nächste Schritt wendet sich Geschichte, Repräsentation und Verortung von<br />
Frauen im österreichischen Staat zu. Unterschiedliche Kategorien der Annäherung<br />
an den Politikbegriff werden anschließend in ihren Grundzügen erläutert, um sie in<br />
Beziehung mit feministischen Politikbegriffen setzen zu können. Was unter<br />
Frauenpolitik und Frauenpolitikerinnen verstanden werden kann, welche (un-)<br />
ausgesprochenen Zuschreibungen und Erwartungen festzustellen sind, ist Thema<br />
des 6. Kapitels. Parteieigene Darstellungen von frauenpolitischen Zielsetzungen in<br />
den jeweiligen Frauenprogrammen untersucht eine Textanalyse in Kapitel 9. Damit<br />
wurden alle erforderlichen Schritte und Begriffsklärungen getätigt, die in die<br />
Auseinandersetzung mit Politikberatung einfließen können. Im letzten empirischen<br />
Teil werden die theoretischen Überlegungen in Beziehung gesetzt mit den<br />
Ergebnissen der Expertinneninterviews. Den Schluss bildet die Zusammenfassung<br />
grundsätzlicher Überlegungen zur Konzeption institutionalisierter, feministischer<br />
Politikberatung in Österreich.<br />
4.1. Frauenbewegung und Frauenforschung – eine wechselvolle Geschichte<br />
„Feminismus muss (...) als historisches Projekt verstanden werden – und zwar nicht nur in<br />
dem Sinne, dass er als eine Kraft in der Geschichte zu verstehen ist, dass Feminismus<br />
Geschichte macht, also auf geschichtlich gewordene Prozesse einwirkt und als Teil dieser<br />
Verhältnisse begriffen werden muss; vielmehr ist Feminismus selbst historisch gemacht und<br />
damit kontingent. Insofern ist die Zukunft von Feminismus tatsächlich eine stets offene<br />
Frage.“ (Hark 2005: 33)<br />
Dieses Zitat aus Sabine Harks Werk „Dissidente Partizipation. Eine<br />
Diskursgeschichte des Feminismus“ steht am Anfang dieses Kapitels als<br />
Begründung für den historischen Rückblick, in dem es um Begriffsdefinitionen von