Feministischer Wissenstransfer - Verband Wiener Volksbildung
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Tabelle 3 Frauen in politischen Funktionen<br />
1927/28 Olga Rudel-Zynek, Christlich-Soziale Partei, Erste Vorsitzende des Bundesrates,<br />
1932 ein weiteres Mal Bundesratsmitglied<br />
1949 Ferdinanda Flossmann, SPÖ, Erste Frau, die den Vorsitz eines<br />
Nationalratsausschusses übernimmt<br />
1966 Grete Rehor, ÖVP, Erste Angelobung einer Frau als Ministerin, Bundesministerin für<br />
soziale Verwaltung,<br />
1986-1990 Marga Hubinek, ÖVP, Erste Frau am Nationalratspräsidium als Zweite Präsidentin<br />
2000 Susanne Riess-Passer, FPÖ, Erste Vizekanzlerin<br />
2006 Barbara Prammer, SPÖ, Erste Frau am Nationalratspräsidium als Erste Präsidentin<br />
Quelle: Tabelle nach den Daten aus Rösslhumer/Appelt 2001, Zusammenstellung u.p.<br />
Bisher konnte noch keine Frau die Position der Kanzlerin einnehmen, ebenso wenig<br />
wie das höchste Amt im Staat, jenes der Bundespräsidentin. Kandidatinnen hierzu<br />
stellten sich schon mehrmals – bisher ohne Erfolg. Barbara Steininger führt in ihrem<br />
Artikel zu Frauen im politischen System Österreichs dazu den Begriff der „politischen<br />
Legitimation“ ein:<br />
„Reformen, die den Zugang für Frauen verbessern (z.B. Quotenregelung) entspringen nicht<br />
zuletzt einem Bedarf nach politischer Legitimation. War es vor 78 Jahren noch möglich,<br />
sämtlichen Frauen das Wahlrecht zu verweigern, so ist es 1996 undenkbar Frauen aus ihren<br />
Machtzentren auszuschließen.“ (Steininger, Zit.in: Hoecker 1998: 294)<br />
Damit ist der Bereich gesellschaftlicher Bewusstseinsbildung angesprochen. Um<br />
Veränderungen umsetzen zu können, ist ein gewisses Maß an gesellschaftlichem<br />
Konsens bzw. gesellschaftlichem Verständnis für die Problematik Voraussetzung.<br />
Politische Bildung, Agenda – Setting, mediale Öffentlichkeit zu bestimmten Themen<br />
sind hier im Vorfeld der Umsetzung notwendig, um diese „politische Legitimation“<br />
herzustellen. Steiniger konstatiert hier zwar eine „Aufwärtsbewegung“, hält aber<br />
zugleich fest, dass nach wie vor daran gearbeitet werden muss, diesen Prozess<br />
fortzusetzen.