Feministischer Wissenstransfer - Verband Wiener Volksbildung
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„Im Politischen zeigen sich die unterschiedlichen Sichten auf die Welt, und die können sich<br />
nur eröffnen, wenn handelnde und sprechende Menschen in all ihrer Pluralität dafür Sorge<br />
tragen, einen Handlungs-, Urteils-, und Erinnerungsraum zu gründen und zu bewahren, der<br />
den weltbezogenen menschlichen Fähigkeiten Raum gibt, ja der es den Menschen<br />
ermöglicht, als politische Wesen in Erscheinung treten.“ (Arendt, Zit. in: Grunenberg: 2000)<br />
Dieser „Handlungs-, Urteils-, und Erinnerungsraum“ lässt sich nicht mehr auf<br />
traditionelle politische Orte und Akteur/innen beschränken. Auch darin liegt die<br />
Anschlussmöglichkeit an feministische Ansätze. Breite und vielfältige Partizipation<br />
bisher ausgeschlossener Gruppen (Ethnien, Frauen etc.) ist hiermit wesentlicher<br />
Bestandteil des Diskurses.<br />
Politikbegriffe, die für feministische Politikberatung in Betracht gezogen werden<br />
müssen, lassen sich demnach entlang folgender Begrifflichkeiten verorten:<br />
1. emanzipatorisch, im Sinne vielfältiger politischer Handlungsfelder<br />
2. normativ, im Sinne klarer Zielformulierungen<br />
3. konsens- und konfliktorientiert, im Sinne einer gewaltfreien, konstruktiven<br />
Konfliktbewältigung<br />
4. weit, im Sinne einer Inklusion von sozialen Bewegungen, NGOs sowie<br />
alternativer Handlungsorte<br />
9. Frauenpolitik<br />
Was bedeutet nun dieser Politikbegriff für so genannte Frauenpolitik? Wie kann unter<br />
diesen Aspekten Frauenpolitik umgesetzt werden? Was bedeutet Frauenpolitik in<br />
Berücksichtigung dieser Unterscheidungen?<br />
Der Begriff „Frauenpolitik“ wird in unterschiedlichen Zusammenhängen mit<br />
unterschiedlichen Implikationen verwendet. Vielfältige Bedeutungen werden mit<br />
transportiert bzw. assoziiert und dahinter stehende (nicht immer emanzipatorische<br />
oder feministische) Politik- und Geschlechterkonzeptionen werden (meist<br />
unausgesprochen) weiter gegeben. Aus diesem Grund sollen hier einige dieser<br />
„mitgelieferten“ Annahmen von Frauenpolitik dargestellt werden.