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Feministischer Wissenstransfer - Verband Wiener Volksbildung

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„Diese Politik der Wertschätzung kostet die Männergesellschaft nichts, sie bringt ihnen aber<br />

viel ein.“ (Rosenberger 1992: 70).<br />

55<br />

Frauen werden in dieser Konzeption zudem nicht als eigenständige Personen<br />

betrachtet, sondern immer als tatsächliche oder potentielle Mütter adressiert. 50<br />

Gleichberechtigung und Gleichstellung (oder österreichisch: Gleichbehandlung) sind<br />

weitere frauenpolitische Anliegen. Maßnahmen, die Gleichstellung herbeiführen,<br />

müssen untersucht und reflektiert werden, entsprechend der Fragestellungen,<br />

inwieweit sie tatsächlich die Situation der Frauen verbessern, Geschlechterrollen<br />

verändern helfen und ob mit der Gleichbehandlung Ungleicher Benachteiligungen<br />

nicht noch verstärkt werden. Im Umgang mit Gleichheitsbegriffen müssen zudem<br />

grundsätzlich drei Zugangsweisen unterschieden werden:<br />

1. Verfahrensgleichheit ( alle sollen gleich behandelt werden)<br />

2. Zielgleichheit ( Ziel für alle definieren und die Benachteiligten mit<br />

Empowerment-Strategien 51 unterstützen)<br />

3. Ausgangsgleichheit (gleiche Startbedingungen)<br />

Die unterschiedlichen Zugänge mit ihren unterschiedlichen Auswirkungen sollten<br />

explizit formuliert und kommuniziert werden. Was die Umsetzung verschiedener<br />

Gleichstellungsmaßnahmen durch institutionalisierte Geschlechterpolitik betrifft,<br />

handelt es sich meist um ein „Top – Down – Prinzip“. Selbst wenn Anregungen und<br />

Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung von nicht institutionalisierten,<br />

gesellschaftlichen Gruppen kommen, handelt es sich in der Realisierung um<br />

„Gesetzgebungspolitik von oben“.<br />

9.2. Feministische Frauenpolitik<br />

Was kann in einem weiteren Schritt der Konkretisierung des Begriffes Frauenpolitik<br />

feministische Frauenpolitik bedeuten? Welche Aspekte und Ziele werden hier ins<br />

Zentrum gerückt?<br />

Eine feministische Interpretation von Frauenpolitik stellt zunächst die Forderung nach<br />

Selbstbestimmung ins Zentrum. Dementsprechend versucht feministisch orientierte<br />

50 Vgl. Rosenberger 1992<br />

51 dt.:Ermächtigung

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