Feministischer Wissenstransfer - Verband Wiener Volksbildung
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dekonstruiert hat, stellt sich die Frage, wie sich für die politisch - feministische<br />
Bewegung ein politisches Subjekt (bisher war es das angenommene politische<br />
Subjekt „Frau“) formulieren lässt, wenn es die Kategorie „Frau“ nicht mehr zu geben<br />
scheint. Wie sollen/ können frauenpolitische Forderungen noch gestellt werden,<br />
wenn es „die Frauen“ nach Butler nicht mehr gibt?“, ist die häufig gestellte Frage.<br />
Judith Butler hat den anti-essentialistischen und dekonstruktivistischen Gedanken zu<br />
Ende gedacht und schlägt Performance, Maskerade, Parodie und Subversion als<br />
neue Form politischer Kultur vor und sie betont, dass die Abschaffung der Kategorie<br />
„Frau“ nicht die Abschaffung von Politik bedeutet.<br />
4.5. Zusammenfassung<br />
Ziel dieses kursorischen Überblicks zu feministischer Diskursgeschichte war es, die<br />
Kontinuität der Verbindung zwischen universitär - akademischer Wissensproduktion<br />
und feministischer Praxis aufzuzeigen sowie wesentliche Strömungen und<br />
Themenbereiche feministischer Debatten darzustellen, um eine mögliche Bandbreite<br />
für einen <strong>Wissenstransfer</strong> dieser Inhalte zu skizzieren. Feministische Aktivistinnen<br />
und im universitären Raum verortete Frauenforscherinnen standen und stehen in<br />
intensiven Kontakt mit diesen Themen und Diskursen, wobei sich die Themenfelder<br />
zunehmend ausweiten. Feministische Erkenntnisse erreichen „langsam, aber sicher“<br />
nahezu alle Forschungsfelder. Gerhard fasst zusammen:<br />
„In den Fächern und zwischen den Fächern (ist) es zu einer Verbreiterung und zu<br />
Ausdifferenzierungen gekommen, die es verbieten, von der Frauenforschung oder<br />
generalisierend von einer feministischen Perspektive auf die Wissenschaft zu sprechen.“<br />
(Gerhard, Zit. in: Hark 2005: 91)<br />
Was den Begriff Feminismus anbelangt, hält Hark fest:<br />
„Unübersehbar ist zunächst die Ausdifferenzierung der Benennungen. Statt<br />
>Frauenforschungfeministischer Wissenschaftfeministischer Studien< finden<br />
sich gegenwärtig immer häufiger – und diese Benennungen ersetzend – die Bezeichnungen<br />
>Frauen- und GeschlechterforschungGeschlechterforschungGeschlechterstudienGender Studien< (...) Allerdings sind bis dato fließende Übergänge in der Verwendung<br />
all dieser Benennungen festzustellen, und auch das Wort Feminismus ist nicht gänzlich<br />
verschwunden. Dabei wird die Bezeichnung Gender Studies insbesondere dann genutzt,