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GCS 07 Eusebius Werke I. Vita Constantini, De laudibus Constantini ...

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XCVIII<br />

Einleitung.<br />

gehörenden Conimentare sich nicht aus einem lateinischen Originale erklären<br />

lasse, sondern von Anfang an diese Form gehabt habe. 1 ) Wir<br />

müssen nämlich, von der Angabe des <strong>Eusebius</strong> ausgehen — eine Thatsache,<br />

die auch ohne ausdrückliches Zeugnis gewiss wäre — , dass die<br />

Reden (nicht etwa Edikte), die Constantin selbst verfasst hat, oder die<br />

in seinem Namen ausgingen, ursprünglich lateinisch abgefasst waren.<br />

Von hier aus scheint es mir auch auffallend, dass unsere Rede so viele<br />

rein Platonische Ausdrücke aufweist. In einem griechischen Originale<br />

überraschen sie nicht, in einer Übersetzung aus dem Lateinischen sind<br />

sie auffallend. Weiter möchte ich fragen, ob es denkbar ist, dass eine<br />

kaiserliche Rede solche schlechte Kenntnisse der Kaiser selbst und der<br />

römischen Geschichte und — die Ansprache war ja an die christlichen<br />

Kirchen gerichtet — eine solche seltsame Bibelkenntnis zur Schau tragen<br />

konnte. 2 )<br />

Ob aber <strong>Eusebius</strong> der Verfasser, beziehungsweise der Verfälscher ist?<br />

Wenn Rossignol (S. VIII ff.) daraus, dass sich sowohl bei <strong>Eusebius</strong> als bei<br />

dem Verfasser der Rede wenig gebräuchliche oder sonst nicht belegte<br />

zusammengesetzte Wörter (nicht etwa dieselben bei beiden) und poetische<br />

Wendungen finden, den Schluss zieht, dass <strong>Eusebius</strong> der Verfasser der<br />

Rede ist, geht er, wie Mancini hervorgehoben, entschieden zu weit und<br />

legt einem einzigen Verfasser bei, was der Zeit gehörte. Ausserdem<br />

sind, meinen Beobachtungen nach, die ungewöhnlichen und poetischen<br />

Wörter in der Rede sehr selten.<br />

Gegen die Autorschaft des <strong>Eusebius</strong> führt Mancini hauptsächlich<br />

folgende Gründe an: 1. <strong>De</strong>r Stil des <strong>Eusebius</strong> ist, auch in den philosophisch-theologischen<br />

<strong>Werke</strong>n, ein anderer (grössere Perioden, nicht so<br />

einförmig). 2. Bei <strong>Eusebius</strong> sind die Citate aus der Bibel direkt und<br />

textuell; biblische Redensarten sind zahlreich. 3. Gewisse abweichende<br />

grammatische und syntaktische Gebräuche. 3 ) 4. Inhaltliche Abweichungen<br />

zwischen der Rede und den sonstigen Angaben des <strong>Eusebius</strong> (von Daniel,<br />

1) Rossignol zusammenfassend in der Preface S. IV: J'ai cherche alors<br />

d'oü venaient ces alterations, et j'ai vu que Constantin n'en pouvait etre l'auteur,<br />

puisqu'il avaifc du citer et commenter le texte meme de Virgile. J'ai vu egalement<br />

qu'on ne pouvait les attribuer au traducteur, charge de mettre en grec les<br />

discours de l'empereur, puisqu'il n'etait permis de supposer ni que Constantin eüt<br />

autoriee de pareils changements, ni que le traducteur eüt pris sur lui une pareille<br />

responsabilit«'.<br />

2) Wenn behauptet wird, dass der Kern der Rede von Constantin herrührt,<br />

so sei es gestattet, zu fragen: Wo steckt denn dieser Kern?<br />

3) Einige Behauptungen sind auf Grund besserer Überlieferung nicht mehr<br />

haltbar.

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