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GCS 07 Eusebius Werke I. Vita Constantini, De laudibus Constantini ...

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I. Die Rede an die heilige Versammlung. XCIX<br />

von der Regierungszeit des Augustus, von der Sibylle und Vergilius,<br />

vom Palastbrande in Nikomedia, von Diocletianus, von der Taube aus<br />

der Arche Noahs). 5. Abweichende Ausdrücke. 6. Die Confusion in<br />

dem IX. Cap. der Rede, und noch einige Einzelheiten. Diese von Mancini<br />

beobachteten Verschiedenheiten wären, meiner Meinung nach, überzeugend,<br />

wenn die Frage die wäre: Stimmt die Oratio zu den sonstigen<br />

<strong>Werke</strong>n des <strong>Eusebius</strong> oder nicht? Nun aber, wenn <strong>Eusebius</strong> sein<br />

Werk für eine Schrift des Constantin ausgeben wollte, durfte er nicht<br />

sich selbst imitieren, sondern musste etwas producieren, was für eine<br />

Arbeit Constantins ausgegeben werden konnte. Aber auch in diesem<br />

Falle kann man behaupten, dass er Constantin nicht mit groben historischen<br />

und biblischen Fehlern belastet haben würde. Weiter — und<br />

das ist das Wichtigere —<br />

: Sei es, dass die Urkunden der <strong>Vita</strong> authentisch<br />

sind, wovon ich überzeugt bin, oder Verfälschungen des <strong>Eusebius</strong>,<br />

jedenfalls hätte <strong>Eusebius</strong> die Oratio mit ihnen in Übereinstimmung<br />

briagen müssen. Nun aber ist der Unterschied in Stil und Inhalt sehr<br />

saftlose Rede, und — was leichter zu beobachten ist — in den Urkunden<br />

eine einfache monotheistische Religion mit christlicher Läuterung und<br />

gross. Dort ein schwerfälliger, aber kräftiger Stil, hier eine klare, aber<br />

Vertiefung, in der Oratio christliche Theologie mit heidnischer Philosophie<br />

ausgeputzt. 1 )<br />

Nein, der greise <strong>Eusebius</strong> ist kein Fälscher oder Verfälscher gewesen.<br />

Die <strong>Vita</strong> war wahrscheinlich seine letzte Arbeit, und er kam<br />

nicht dazu, seine Absicht, die Rede Constantins ihr anzuschliessen, auszuführen.<br />

2 )<br />

Wenn also<br />

die Rede weder von Constantin, noch von <strong>Eusebius</strong> herrührt,<br />

so liegt es nahe, anzunehmen, dass sich der Verfasser der <strong>Vita</strong><br />

<strong>Constantini</strong>, die denAnstoss zu der Fälschung gab, und vielleicht noch<br />

anderer Arbeiten des <strong>Eusebius</strong> bedient hat. Dies hat Mancini in der<br />

That sehr wahrscheinlich gemacht. Wenigstens kann es keinem Zweifel<br />

unterliegen, dass die oben citierte Stelle der <strong>Vita</strong> IV 29 (S. 128, 28) den<br />

Anstoss zur Arbeit gegeben und ihren Inhalt bestimmt hat. Daneben<br />

mag auch 140, 9 ff. beachtet werden. Schon hier kann der Verfasser<br />

1) In dem Arianischen Streite zeigte sich Constantin für die theologische<br />

Streitfrage ganz uninteressiert. In der Oratio aber wird das Verhältnis zwischen<br />

Vater und Sohn mehrfach erörtert.<br />

2) Aus III 24 (S. 89, 5 ff.) ergiebt sich, dass er auch daran dachte, eine<br />

Sammlung von den Briefen Constantins heraus/Aigeben, aber dieser Plan ist nicht<br />

ausgeführt worden. Es war ihm nicht mehr vergönnt, den litterarischen NachLides<br />

Kaisers zu redigieren.

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