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GCS 07 Eusebius Werke I. Vita Constantini, De laudibus Constantini ...

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XL VI<br />

Einleitung.<br />

Dass es die Absicht des <strong>Eusebius</strong> war, nicht eine Biographie des<br />

Constantin zu schreiben, sondern nur eine gewisse Seite seines Lebens<br />

und Wirkens zu beleuchten, sagt er ausdrücklich in den die Propositio<br />

bildenden zwei Capiteln I 11 und 12. Vgl. besonders S. 12, 30: zov zr\q<br />

jtQOXSifiivrjq 7][ilv jroayftazeiaq öxojtov fiova za jtobq zov &£0(piXrj<br />

övvzeivovza ßlov Xsyeiv ze xdi ygacpsiv vjtoßaXXovzoq. Seine kriegerischen<br />

Thaten, seine Anstalten und Gesetzgebungen im Frieden werden<br />

nur insofern berührt, als sie mit seiner christlichen Gesinnung in Zusammenhang<br />

stehen (S. 12, 23 za fihv ovv jiXsiöza . . .). Die Schrift<br />

sollte einem erbaulichen, moralischen Zwecke dienen (I 10 und 11). Sie<br />

sollte eine Lobpreisung des Kaisers sein (S. 13, 1: zov xcciqov Xouibv<br />

SJtizotJiovzoq axmXvzcoq jiavzoiaiq (pmvaiq zov coq äXrj&a>q [laxaqlov<br />

avvfivelv).<br />

Unsere zezgaßißXoq kommt der Schriftgattung nahe, die mit dem<br />

rhetorischen Kunstausdruck ßaöiXtxbq Xoyoq bezeichnet wurde. Sie ist<br />

auch den dafür aufgestellten Regeln gefolgt. Es ist möglich, dass der<br />

Traktat ßaötXixbq Xoyoq in der unter dem Namen des Rhetors Menandros<br />

gehenden rhetorischen Schrift (deren Verfasser vielleicht ein Zeitgenosse<br />

von <strong>Eusebius</strong> war) l ) ihm nicht unbekannt war. Jedenfalls hat <strong>Eusebius</strong><br />

unter dem Einflüsse eines ähnlichen rhetorischen Systems geschrieben.<br />

<strong>De</strong>r Rhetor sagt gleich am Anfange seiner Abhandlung, dass der<br />

ßaOiXixbq Xoyoq eine Vergrösserung (Amplificatio) anerkannter 2 ) Vorzüge<br />

eines Kaisers umfassen soll, nichts aber, was zweifelhaft oder bestritten<br />

ist, zulässt. Schon dies erklärt uns, warum <strong>Eusebius</strong> einerseits die<br />

Schwächen und Verbrechen des Constantin verschweigt, andererseits<br />

seine Verdienste übertreibt. Die Natur des Enkomions forderte es.<br />

In dem Proömium soll man, heisst es, die Grösse des Gegenstandes<br />

hervorheben und sagen, dass man sich auf eine für die Rede schwere<br />

Aufgabe eingelassen hat, oder dass es unpassend wäre, da man so viel<br />

Gutes von Kaisern erfahren,<br />

ihnen nicht eine gebührende Gabe entgegenzubringen.<br />

<strong>De</strong>r zuerst genannte Punkt ist in den ersten Capiteln der<br />

<strong>Vita</strong> sehr ausführlich behandelt worden; dem zweiten entsprechen ganz<br />

genau die Worte 1 10 (S. 11, 29): atoxvvoifirjv yao av kfiavzov, sl ////<br />

za xaza dvva/uiv, xav öfiixoa ?/ zavza xal svzeXrj, zw jtavzaq i^iaq<br />

6i vji£QßoX?]i> evXaßdaq &eov zszi/irjxozi ovfißaXovficu. — <strong>De</strong>r Rhetor<br />

macht weiter den Vorschlag, zu sagen, dass kaum Homer oder Orpheus<br />

1) Vgl. Bursian: <strong>De</strong>r Rhetor Menandros und seine Schriften (in Abh. d. Bayr.<br />

Akad. F. XVI. III. Abt. 1882) S. 20.<br />

2) Ich lese (Spengel S. 368, Bursian S. 05): av^oiv ouoÄoyoriii'rior (statt<br />

6/uoÄoyovfÄtvrjv) itEQii'/ßi zibv tiqooövtlov ayccfhibv ßacilü. Vgl. Z. 7: itp* (>[

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