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GCS 07 Eusebius Werke I. Vita Constantini, De laudibus Constantini ...

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LVIII<br />

Einleitung.<br />

ständige Stillschweigen des <strong>Eusebius</strong> über die Gemahlin Fausta, während<br />

die Mutter Helene verherrlicht wird, lässt uns ihr Schicksal erraten.<br />

Dass Licinius nicht gemeint sein kann, zeigt der Schluss des Capitels,<br />

wo es S. 30, 5 heist: hv aöyalei Xouibv rr/v ^arrjv ÖLrjyev, während im<br />

Cap. 50 von den Anschlägen des Licinius die Rede ist.<br />

31, 16 Dass der Krieg, den Licinius somit gegen Constantin und seinen<br />

Gott begann, d. h. die Verfolgungen der Christen erst nach dem zehnten<br />

Regierungsjubiläum Constantins ihren Anfang nahmen, kann man nicht<br />

auf Grund der Darstellung des <strong>Eusebius</strong> behaupten. <strong>De</strong>nn in dem<br />

vorigen Abschnitte (Cap. 39—48) hat <strong>Eusebius</strong> keine strenge chronologische<br />

Ordnung beobachtet. Es ist natürlich, dass <strong>Eusebius</strong>, wenn<br />

er von dem entscheidenden Kampfe zwischen Heidentum und Christentum<br />

erzählen will, so weit ausholt, als nötig ist, um das Verhältnis<br />

Constantins zu Licinius zu beleuchten, und dass dieser neue Abschnitt<br />

sich nicht an das in der vorigen Erzählung zuletzt genannte<br />

Ereignis anzuschliessen braucht. Das vorliegende Capitel (50) mit den<br />

vielen Aufzählungen von Verträgen und Vertragsbrüchen kann man<br />

kaum anders verstehen als durch die Ereignisse bis auf das Jahr 314.<br />

Nach diesem Jahre also versetzt <strong>Eusebius</strong> den Anfang der Licinianischen<br />

Christenverfolgung, aber wie viel später, das geht aus seiner<br />

Darstellung nicht hervor. Franz Görres: Krit. Unters, über die Licinianische<br />

Christenverfolgung, Jena 1875, sucht den Beweis zu liefern,<br />

dass die Verfolgung im Jahre 319 anfing. Dagegen Th. Keim, Die<br />

letzte römische Christenverfolgung. Protest. Kirchenzeit. 1875. S. 897 ff.:<br />

„Ich darf jetzt gegen Görres sagen: <strong>De</strong>r Beginn im Jahre 315 steht<br />

zweifellos fest". Eilgenfeld in Z. f. wiss. Theol. 1876. S. 162, ist der<br />

Ansicht, dass die ersten Spuren sich im Jahre 316 zeigten, der volle<br />

Ausbruch erst 321 stattfand (vgl. Görres, Z. f. wiss. Theol. 1877. S. 217,<br />

Note). Seeck, <strong>De</strong>utsche Z. f. Gesch. VII. 1892. S. 268: „um das Jahr<br />

321"; so auch Gesch. d. Untergangs der antiken Welt S. 174, 1 Anhang.<br />

— Da das Verhältnis zwischen Constantin und Licinius seit 314 ziemlich<br />

kühl war, kann man sehr gut verstehen, dass Licinius von der Zeit an<br />

unfreundlich gegen die Christen auftrat und allmählich Plackereien gegen<br />

sie begann. Eine allgemeine blutige Verfolgung fand nie statt.<br />

32, 24 xaza Jtoliv, distributiv, bezieht sich nach Eusebianischem<br />

Sprachgebrauch nicht auf eine einzelne Stadt, wie behauptet worden ist<br />

(vgl. auch den Anfang des folgenden Capitels). — Überhaupt gingen alle die<br />

genannten Verordnungen darauf aus, die Organisation der Kirche aufzulösen,<br />

ihre Propaganda zu hindern und es der Regierung möglich zu<br />

machen, das Vorhaben der Christen zu überwachen. Aus Vorsicht gab<br />

er andere Motive an.

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