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GCS 07 Eusebius Werke I. Vita Constantini, De laudibus Constantini ...

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XCII<br />

Einleitung.<br />

Schon diese äusseren Umstände mahnen zur Vorsicht.<br />

Auf Grund innerer<br />

Kriterien aber hat man schon längst die Behauptung aufgestellt, dass<br />

die Rede eine Fälschung ist. Wirkliche Beweise sind bisher eigentlich<br />

nur von zwei Gelehrten vorgetragen worden. Von dem Franzosen<br />

Jean Pierre Rossignol erschien 1845 in Paris eine 352 Seiten umfassende<br />

Arbeit Virgile et Constantin le Grand, die auch verschiedene<br />

andere Materien behandelt, sieb aber hauptsächlich mit unserer Rede<br />

beschäftigt. Rossignol ist der Ansicht, dass die Rede nicht von Constantin<br />

herrühren kann, sondern <strong>Eusebius</strong> als Verfasser zu betrachten<br />

ist. Für die erste These hat er einige treffliche Gründe beigebracht;<br />

die zweite hat er, da nur der erste Band der Arbeit erschienen ist,<br />

nicht ausführlicher erhärtet. Jedenfalls ist seine Arbeit der Beachtung<br />

wert. Eine solche ist ihr auch zu teil geworden in den gründlichen<br />

Untersuchungen des Italieners Augusto Mancini La pretesa Oratio<br />

<strong>Constantini</strong> ad sanetorum coetum in Studi storici Vol. III. 1894.<br />

S. 92— 117 u. 2<strong>07</strong>—227, vgl. dazu einige Bemerkungen Sull'acrostico<br />

della Sibilla Eritrea in Studi italiani di Filologia classica<br />

Vol. IV. 1896. S. 537— 540. *) Mancini entkräftet allerdings einige<br />

Gründe, die Rossignol gegen die Autorschaft des Constantin ins Feld<br />

geführt hatte, aber in dem Resultate, dass der Kaiser nicht der Verfasser<br />

der Oratio sein kann, stimmt er mit ihm überein. Dagegen zeigt<br />

er, dass das, was Rossignol für <strong>Eusebius</strong> als Verfasser der Rede angeführt<br />

hat, nicht beweiskräftig ist, und weist die Unmöglichkeit dieser<br />

Annahme mit vielen Gründen nach. Mancini hält die Rede für eine<br />

Fälschung aus der Zeit nach Constantin und <strong>Eusebius</strong>. Fast gleichzeitig<br />

mit Mancinis Studien erschien in der Z. f. Kirchengesch. XIV. 1894<br />

Schultzes oben öfters citierter Aufsatz Quellenuntersuchungen zur<br />

<strong>Vita</strong> <strong>Constantini</strong> des <strong>Eusebius</strong>, in welchem er auch der „Osterrede"<br />

einige Seiten widmet. Schultze kommt zu dem Ergebnisse, „dass<br />

die aus dem Lateinischen in das Griechische übertragene Rede Constantins<br />

eine ziemlich umfassende Überarbeitung erfahren hat". — Wenn<br />

ich schliesslich erwähne, dass Seeck, Z. f. Kirchengesch. XVIII. 1897.<br />

S. 342 keine inneren Gründe gegen die Echtheit der Oratio gefunden<br />

hat, und dass in gelegentlichen Bemerkungen von anderen Gelehrten<br />

entweder für oder gegen die Echtheit der Rede gestimmt wird, so<br />

bedarf eine<br />

neue Untersuchung keiner Rechtfertigung.<br />

<strong>De</strong>r Zusammenhang der Rede im Ganzen und in den einzelnen<br />

Teilen lässt viel zu wünschen übrig. Es verhält sich, wie Rossignol<br />

1) Ein Aufsatz Mancini's Coniectanea bezieht sich ebenfalls auf<br />

unsere Rede.

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