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und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz

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bergen gar nicht Gefahr liefen, zur Arbeit herangezogen zu werden,<br />

wie dies jetzt <strong>der</strong> Fall ist. Die straffe Organisation auf dem<br />

Arbeitsmarkt, wie sie heute durch die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Arbeitsdienstpflicht,<br />

den E<strong>in</strong>satz von Arbeitskräften für Bauten von<br />

nationalem Interesse, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, bei<br />

Meliorationen usw. geschaffen wurde, fehlte damals ganz. Es<br />

steht heute e<strong>in</strong>e ganz beträchtliche Anzahl von Nichtseßhaften<br />

im Arbeitsdienst, denen man früher kaum Arbeit vermitteln<br />

konnte. Es stellt sich heute die Frage, ob nach Beendigung dieses<br />

Krieges <strong>der</strong> unbefriedigende Zustand <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>arbeitslosigkeit<br />

wie<strong>der</strong> auferstehen soll, o<strong>der</strong> ob Maßnahmen getroffen<br />

werden können, das Wan<strong>der</strong>n aus Not vollkommen e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

Sehr ausgeprägt bei den Flottanten ist die Saisonarbeitslosigkeit.<br />

Die jahreszeitliche Entwicklung des schweizerischen<br />

Arbeitsmarktes war immer stark bee<strong>in</strong>flußt durch die <strong>in</strong>tensiven<br />

Saisonschwankungen im Baugewerbe, dessen Arbeitslosenzahlen<br />

im W<strong>in</strong>ter oft um e<strong>in</strong> Vielfaches größer s<strong>in</strong>d als im<br />

Sommer. Da bei den Wan<strong>der</strong>arbeitslosen heute die Berufsgruppen<br />

<strong>der</strong> Bauarbeiter <strong>und</strong> Bauernknechte das Hauptkont<strong>in</strong>gent<br />

stellen, f<strong>in</strong>det man immer e<strong>in</strong>e stärkere Belegung <strong>der</strong> Herbergen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeiterkolonien im W<strong>in</strong>ter.9<br />

Was nun noch das ausländische Element unter den Wan<strong>der</strong>arbeitslosen<br />

<strong>und</strong> wan<strong>der</strong>nden Gelegenheitsarbeitern betrifft (vergleiche<br />

graphische Darstellung Nr. 1), erlebte man vor dem<br />

ersten Weltkrieg e<strong>in</strong>e starke Oberschwemmung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

durch ausländische Wan<strong>der</strong>er, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch Deutsche<br />

<strong>und</strong> Österreicher, während die romanischen Nachbarn nur e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Prozentsatz lieferten. 1913 wurden z. B. 87 712 Verpflegungen<br />

an Deutsche, 43 827 an Österreicher, 6588 an Franzosen,<br />

5478 an Italiener <strong>und</strong> 10 128 an Angehörige übriger Staaten<br />

abgegeben (<strong>in</strong>sgesamt 153 733 gegenüber 173 050 Verpflegungen<br />

an <strong>Schweiz</strong>er, 74,1 %). Die Statistik von 1912 berechnete<br />

sogar, daß nur 41,9 % <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>nden <strong>Schweiz</strong>erbürger,<br />

9 Nachtgäste <strong>in</strong> den Jahren am 15. Juni am 15. Dezember<br />

1934 275 850<br />

1935 199 769<br />

1936 308 998

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