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und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz

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58,1 % h<strong>in</strong>gegen Auslän<strong>der</strong> seien.' Während des ersten Weltkrieges<br />

fiel dann <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ausländischen Wan<strong>der</strong>er stark<br />

ab (1918: 1,7 %), um auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachkriegszeit nie mehr auf<br />

mehr als 3 % zu steigen." Die Paßvisumerleichterungen des Jahres<br />

1929 hatten allerd<strong>in</strong>gs wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en starken Andrang von auslündischen<br />

Wan<strong>der</strong>ern zur Folge, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Deutschen,<br />

welche nicht selten versuchten, sich e<strong>in</strong>e billige <strong>Schweiz</strong>erreise<br />

auf Kosten <strong>der</strong> Naturalverpflegung zu verschaffen, ohne eigentlich<br />

Arbeit zu suchen." Schon 1931 wurde jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kreisschreiben des Justiz- <strong>und</strong> Polizeidepartements kurzerhand<br />

bestimmt, daß neu zugereiste mittellose Auslän<strong>der</strong> aufzugreif<br />

en <strong>und</strong> sogleich wegzuschaffen seien. Ebenso wies die Naturalverpflegung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge alle Auslän<strong>der</strong> ab, welche nicht<br />

e<strong>in</strong>e Aufenthaltsbewilligung besaßen. 1932 hatte die steigende<br />

Not <strong>in</strong> Deutschland auch auf die badischen Grenzgebiete ihre<br />

Auswirkung, sodaß immer wie<strong>der</strong> Leute, denen die E<strong>in</strong>reise<br />

<strong>in</strong> die <strong>Schweiz</strong> wegen Mittellosigkeit untersagt war, die Grenze<br />

schwarz passierten. Dies gelang gerade den zweifelhaften Existenzen,<br />

was im Kanton Basel z. B. die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es verstärkten<br />

Grenzschutzes zur Folge hatte. Diebstähle, E<strong>in</strong>brüche,<br />

Betrügereien <strong>und</strong> Hausbettel hatten e<strong>in</strong>e beunruhigende Zunahme<br />

erfahren.<br />

2. Die persönlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>er<br />

81<br />

Als <strong>in</strong> den 80er Jahren des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

die ersten Fürsorgemaßnahmen für die nichtseßhafte Bevölkerung<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen wurden, war das eigentliche Handwerksgesellenwan<strong>der</strong>n<br />

bereits im Nie<strong>der</strong>gang. Die malerische Ersche<strong>in</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Hamburger Zimmerleute, welche noch vor dem letzten<br />

Weltkrieg die Herbergen <strong>und</strong> die Landstraßen belebten,<br />

s<strong>in</strong>d heute zu e<strong>in</strong>er großen Seltenheit geworden. Die alte Poesie<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>schaft ist nicht mehr. Wenn es früher zur richtigen<br />

Berufsausbildung e<strong>in</strong>es Handwerkers von Zünften <strong>und</strong> Regierung<br />

geradezu vorgeschrieben war, daß nach den Lehr- unbelo<br />

H<strong>in</strong>gegen fielen auf die <strong>Schweiz</strong>er 51,9 %, auf die Auslän<strong>der</strong><br />

48,1 % <strong>der</strong> Verpflegungskosten.<br />

11 1936 betrug <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> nur noch 0,3 %, 1938 0,15 %.<br />

12 Amtl. Mitteilungen 1930, S. 17.<br />

6 Waltisbtild, Landstreichertum

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