und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz

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Elementen nur dann einen Sinn, wenn der Nichtseßhafte dauernd
unter der Kontrolle der Kolonieleitung verbleibt. Diese würde
auch in den meisten Fällen den Vormund stellen. Die Bevormundung,
bezw. die Anordnung der Schutzaufsicht, hat bei
einem Flottanten, der sich auf der Landstraße herumtreibt, natürlich
keinen Sinn, weil der Vormund oder der Schutzaufsichtsbeamte
ihm nicht dauernd folgen kann.
Bei der Einweisung in eine Arbeiterkolonie handelt es sich
weder um eine Strafe noch um eine «Versenkung». Ein wohlwollender
Geist, die Achtung der Persönlichkeit als Mitarbeiter,
kameradschaftliches Entgegenkommen seitens der Lagerleitung
etc. soll beim Betreffenden nicht das Gefühl aufkommen lassen,
daß er von der Gemeinschaft abgeschieden werde. Die Dauer der
Einweisung darf auch nicht an eine bestimmte Zeitdauer gebunden
sein. Dies soll ganz im Ermessen der Lagerleitung liegen,
welche an Hand der täglichen Beobachtungen über die Arbeitsleistungen
und den moralischen Zustand des Betreffenden darüber
entscheidet, ob er an einen privaten Arbeitsplatz entlassen werden
kann. Die Entlassung soll nur an solche Arbeitsplätze erfolgen,
welche eine Garantie dafür bieten, daß auch hier der
Heimatlose ein Heim und wohlwollende Behandlung findet.
Ebenso wie bei großen industriellen Betrieben heute ein ständiger
Fürsorger da ist, der weitgehende Kompetenzen hat, sollten
große Bauunternehmungen, die eine besonders große Zahl von
ungelernten und halbgelernten Arbeitern beschäftigen, Winner
in den Betrieb aufnehmen, die sich fürsorgerisch betätigen. Dies
hätte nicht nur günstige Auswirkungen auf die Schützlinge, sondern
stünde auch im Interesse des Unternehmens selbst, da dadurch
eine viel höhere Arbeitsleistung erzielt werden könnte.
Wie uns einmal ein Betriebsingenieur versicherte, könnte die
Arbeitsleistung um 25 % gesteigert werden, wenn man z. B. den
übermäßigen Alkoholgenuß einschränken könnte!
An die Leitung solcher Arbeiterkolonien werden hohe Anforderungen
gestellt; psychologische Erfahrung und tiefe Menschenkenntnis,
viel Geduld und großes Verantwortungsgefühl.
Ein solches Kader wurde bereits in unserem Lande in aller Stille
ausgebildet und arbeitet mit großem Erfolg in den Arbeits- und
Emigrantenlagern. Wenn nach dem jetzigen Kriege diese Lager
aufgelöst werden, so stünde dieses Kader zur Lösung solcher