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und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz

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träge. Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Budgetbotschaft vom Jahre 1909 wurde<br />

endlich e<strong>in</strong>e jährliche Subventionierung <strong>der</strong> Arbeiterkolonien<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich beschlossen, speziell mit Rücksicht auf <strong>der</strong>en <strong>in</strong>terkantonalen<br />

Charakter.<br />

II. Die schweizerische Arbeitshilfe <strong>und</strong> <strong>der</strong> freiwillige Arbeitsdienst<br />

im Kampf gegen die Wan<strong>der</strong>arbeitslosigkeit<br />

1. Die schweizerische Arbeitshilfe (SAH)<br />

Wie bei allen Wirtschaftskrisen schwoll auch <strong>in</strong> den Jahren<br />

1931 bis 1936 die Zahl <strong>der</strong> alle<strong>in</strong>stehenden Arbeitslosen an,<br />

welche wegen ihres Alters <strong>und</strong> mangeln<strong>der</strong> Ausbildung nur mit<br />

äußersten Schwierigkeiten an private Arbeitsplätze zu vermitteln<br />

waren, <strong>und</strong> die daher bei den Pfarrämtern <strong>und</strong> Privaten,<br />

bei den Naturalverpflegungsstationen, wie auch bei den Arbeitskolonien<br />

Hilfe suchten. Die bestehenden Arbeitskolonien genügten<br />

dem Andrang <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>arbeitslosen schon lange nicht<br />

mehr, <strong>und</strong> die Herbergen zur Heimat waren für viele, welche<br />

auf die Landstraße zurückgewiesen werden mußten, <strong>der</strong> letzte<br />

Rettungsanker vor <strong>der</strong> Vagantität <strong>und</strong> dem Bettel. Da war es<br />

wie<strong>der</strong>um die private Initiative, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regelung dieses<br />

schwierigen Problems dem Staate voraus eilte.<br />

Die ersten Ansätze zu e<strong>in</strong>er Neuorganisation <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>arbeitslosenfürsorge<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> zu f<strong>in</strong>den. Es war <strong>der</strong> «Landeskirchliche<br />

Vere<strong>in</strong> Arbeitshilfe», welcher <strong>in</strong> unermüdlicher<br />

Arbeit e<strong>in</strong>e produktive Arbeitslosenhilfe9 auch <strong>in</strong> bezug auf die<br />

Wan<strong>der</strong>armen verwirklichte <strong>und</strong> zwar auf Gr<strong>und</strong> folgen<strong>der</strong><br />

Gedanken: Statt regelloser privater Almosenabgabe, E<strong>in</strong>zahlung<br />

von Beiträgen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zentrale. Diese ist besorgt, dem<br />

Vorsprechenden Arbeit zu verschaffen. Es handelt sich eigentlich<br />

um die Wie<strong>der</strong>aufnahme des alten Gedankens <strong>der</strong> Ortsgeschenkkassen.<br />

Statt daß jedoch dem Wan<strong>der</strong>armen von <strong>der</strong><br />

Vere<strong>in</strong>skasse e<strong>in</strong> Almosen ausgezahlt wird, soll ihm jetzt Arbeit<br />

verschafft werden, womit <strong>der</strong> Gedanke «Arbeit statt Almosen»<br />

aufs Schönste verwirklicht wurde. An die Pfarrämter <strong>und</strong> die<br />

Privaten wurden sogenannte Arbeitsanweisungskarten abgegeben,<br />

die dem Bittsteller statt irgendwelcher Geld- o<strong>der</strong> Natural-<br />

9 Näheres vergl. <strong>in</strong> «Unser Dienst am Bru<strong>der</strong>» S.140. P. 1011 Wan<strong>der</strong>arbeitslosenhilfe<br />

<strong>und</strong> Arbeiterkolonien.<br />

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