und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz

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welche sich dieser Individuen anzunehmen hätte. In die Arbeitserziehungsanstalt
gehört jedoch nur der junge «milieuverwahrloste»
Landstreicher, hingegen nicht der psychisch defekte. Der
alte ausgelebte Vagabund gehört auf keinen Fall in die Arbeitserziehungsanstalt."
Dieser Typ von nichtseßhaf ten Menschen
muß wohl oder übel in eine Pflegeanstalt eingeliefert werden."
Es geht nicht an, daß diese Leute in den Herbergen sitzen oder
auf den Landstraßen herumbummeln. Heilen kann man sie nicht,
ebensowenig erziehen. Handelt es sich um nichtseßhafte Verbrecher,
so muß Verwahrung nach Art. 42 STGB angeordnet
werden.
Ganz spezielle Beachtung muß schon früh den jugendlichen
Vagabunden, den chronischen Schulschwänzern etc. geschenkt
werden. Hier ist eine Zusammenarbeit zwischen Lehrer und
Erziehungsberater, wie oben ausgeführt, unbedingt vonnöten.
Wir möchten hier noch auf einen originellen Versuch verweisen,
welcher sehr gute Erfolge zeitigte. Durch Herrn Pfarrer R. Grob,
dem Direktor der eptileptischen Anstalt in Zürich, wurden für
junge haltlose Kriminelle und Vagabunden sogenannte Bau-
Mitten eingerichtet. Sie bestanden aus mobilen Arbeits- und
Unterkunftsbaracken, die sehr leicht zu dislozieren waren. So
reisten denn diese jugendlichen Vagabunden mit einem Erzieher
oder einer Erzieherin im Lande herum, ihre Baracken an ihnen
zugewiesenen Arbeitsplätzen errichtend, um sie nach getaner
Arbeit wieder abzubrechen und weiterzuziehen. Dieses «organisierte
Vagabundenleben» entsprach der Abenteuerlust der jungen
Verwahrlosten außerordentlich, kam ihrem inneren seelischen
Drange in großem Maße entgegen, und durch die sorgfältige Führung
und das taktvolle Entgegenkommen seitens der Erzieher
gelang es, das «wilde Blut zu bändigen», ihre Energie auf nützliche
Arbeit zu leiten und sie zu tüchtigen und seßhaften Menschen
zu machen. Dieser Versuch zeigt, daß man ganz besonders
Pfenninger schlug deshalb in den Beratungen zum Zürcher E.G. zum
STGB ausdrücklich die Versorgung solcher Individuen vor. (Prot. Exp.Komm.
zch. E.G. S. 53.) — Vergl. auch Gautschi a. a. O. S. 59: «Vaganten, Bettler,
Geistesschwache gehören nicht in eine Arbeitserziehungsanstalt!»
34 Als Beispiel für eine solche Anstalt für psychopathische Persönlichkeiten
möchte ich die Stadtzürcherische Anstalt KoBau bei Mettmenstetten
nennen.