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und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz

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150<br />

«K<strong>und</strong>en» <strong>der</strong> Herbergen hatten stets e<strong>in</strong>en schlechten E<strong>in</strong>fluß<br />

auf die jugendlichen Gelegenheitsarbeiter.<br />

Der wan<strong>der</strong>nden Jugend, dem jungen Arbeiter, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Ferien auf billige Art <strong>und</strong> Weise auf Schusters Rappen se<strong>in</strong>e<br />

schöne Heimat kennen lernen will, steht ja die vorzügliche E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>es ausgedehnten Netzes von Jugendherbergen zur<br />

Verfügung.<br />

Es wäre jedoch zu weit gegangen, die Herbergen zur Heimat<br />

gänzlich abschaffen zu wollen. Fiir viele Reisende aus ärmeren<br />

Schichten, welche aus eigener Initiative Arbeit suchen, ist<br />

die Herberge zur Heimat immer noch die beste, sauberste <strong>und</strong><br />

billigste Unterkunft. Außerdem wird sie sehr oft durch die Arbeitsämter<br />

zur Unterbr<strong>in</strong>gung von Arbeitssuchenden benützt bis<br />

zum Zeitpunkt ihrer Versetzung an e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz. Dennoch<br />

sollte die Wan<strong>der</strong>erfürsorge <strong>in</strong> ihrer bisherigen Gestalt nach<br />

diesem Kriege nicht mehr weiter bestehen. U. E. s<strong>in</strong>d folgende<br />

Än<strong>der</strong>ungen anzubr<strong>in</strong>gen:<br />

1. Unentgeltliche Abgabe <strong>der</strong> Verpflegung nur während e<strong>in</strong>er<br />

bestimmten Zeit (14 Tage).<br />

2. Abgabe des Unterstützungswan<strong>der</strong>sche<strong>in</strong>s auf Gr<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>es Zeugnisses <strong>der</strong> Arbeiterkolonien <strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeitslager.<br />

Die Zulassung zum Wan<strong>der</strong>netz muß von e<strong>in</strong>er<br />

Zentralstelle aus erfolgen. Von den e<strong>in</strong>zelnen Stationen<br />

dürfen ke<strong>in</strong>e Wan<strong>der</strong>büchle<strong>in</strong> (Unterstützungswan<strong>der</strong>sche<strong>in</strong>e)<br />

abgegeben werden.<br />

3. Je<strong>der</strong> Gutsche<strong>in</strong>, sei er von e<strong>in</strong>er Privatperson, kirchlichen<br />

Fürsorgeorganisation o<strong>der</strong> von irgende<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>nützigen Verband ausgestellt, muß vor dem<br />

Unterstützungsbezug vom zuständigen Arbeitsamt abgestempelt<br />

werden. Nur so hat man e<strong>in</strong>e Kontrolle, daß <strong>der</strong><br />

Mann sich wirklich um Arbeit bemüht.<br />

4. Die schon oft" kritisierte «Schwarze Tafel» <strong>der</strong> Natural-<br />

41 Vergl. Amtl. Mitteilungen 1929, No. 12, S. 125; Verhandlungen des<br />

<strong>Schweiz</strong>. Vere<strong>in</strong>s für Straf- <strong>und</strong> Gefängniswesen <strong>und</strong> Schutzaufsicht, 1929,<br />

lieft 9. Vergl. über diese Frage auch Chr. Gasser: «Gefangenenfürsorge,<br />

Schutzaufsicht <strong>und</strong> Naturalverpflegung <strong>in</strong> Amtl. Mitteilungen 1929, S. 79 ff.:<br />

«Die sogenannte schwarze Liste sollte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dazu dienen, d6n Kantonen<br />

<strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den die versorgungs- <strong>und</strong> verwahrungsbedürftigen Personen<br />

<strong>in</strong> die Hand zu geben. Wenn sich dann diese Behörden nicht verpflichtet

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