und Landfahrertums in der Schweiz. Dissertation, Zürich 1944. - sifaz
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«K<strong>und</strong>en» <strong>der</strong> Herbergen hatten stets e<strong>in</strong>en schlechten E<strong>in</strong>fluß<br />
auf die jugendlichen Gelegenheitsarbeiter.<br />
Der wan<strong>der</strong>nden Jugend, dem jungen Arbeiter, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Ferien auf billige Art <strong>und</strong> Weise auf Schusters Rappen se<strong>in</strong>e<br />
schöne Heimat kennen lernen will, steht ja die vorzügliche E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>es ausgedehnten Netzes von Jugendherbergen zur<br />
Verfügung.<br />
Es wäre jedoch zu weit gegangen, die Herbergen zur Heimat<br />
gänzlich abschaffen zu wollen. Fiir viele Reisende aus ärmeren<br />
Schichten, welche aus eigener Initiative Arbeit suchen, ist<br />
die Herberge zur Heimat immer noch die beste, sauberste <strong>und</strong><br />
billigste Unterkunft. Außerdem wird sie sehr oft durch die Arbeitsämter<br />
zur Unterbr<strong>in</strong>gung von Arbeitssuchenden benützt bis<br />
zum Zeitpunkt ihrer Versetzung an e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz. Dennoch<br />
sollte die Wan<strong>der</strong>erfürsorge <strong>in</strong> ihrer bisherigen Gestalt nach<br />
diesem Kriege nicht mehr weiter bestehen. U. E. s<strong>in</strong>d folgende<br />
Än<strong>der</strong>ungen anzubr<strong>in</strong>gen:<br />
1. Unentgeltliche Abgabe <strong>der</strong> Verpflegung nur während e<strong>in</strong>er<br />
bestimmten Zeit (14 Tage).<br />
2. Abgabe des Unterstützungswan<strong>der</strong>sche<strong>in</strong>s auf Gr<strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>es Zeugnisses <strong>der</strong> Arbeiterkolonien <strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeitslager.<br />
Die Zulassung zum Wan<strong>der</strong>netz muß von e<strong>in</strong>er<br />
Zentralstelle aus erfolgen. Von den e<strong>in</strong>zelnen Stationen<br />
dürfen ke<strong>in</strong>e Wan<strong>der</strong>büchle<strong>in</strong> (Unterstützungswan<strong>der</strong>sche<strong>in</strong>e)<br />
abgegeben werden.<br />
3. Je<strong>der</strong> Gutsche<strong>in</strong>, sei er von e<strong>in</strong>er Privatperson, kirchlichen<br />
Fürsorgeorganisation o<strong>der</strong> von irgende<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />
geme<strong>in</strong>nützigen Verband ausgestellt, muß vor dem<br />
Unterstützungsbezug vom zuständigen Arbeitsamt abgestempelt<br />
werden. Nur so hat man e<strong>in</strong>e Kontrolle, daß <strong>der</strong><br />
Mann sich wirklich um Arbeit bemüht.<br />
4. Die schon oft" kritisierte «Schwarze Tafel» <strong>der</strong> Natural-<br />
41 Vergl. Amtl. Mitteilungen 1929, No. 12, S. 125; Verhandlungen des<br />
<strong>Schweiz</strong>. Vere<strong>in</strong>s für Straf- <strong>und</strong> Gefängniswesen <strong>und</strong> Schutzaufsicht, 1929,<br />
lieft 9. Vergl. über diese Frage auch Chr. Gasser: «Gefangenenfürsorge,<br />
Schutzaufsicht <strong>und</strong> Naturalverpflegung <strong>in</strong> Amtl. Mitteilungen 1929, S. 79 ff.:<br />
«Die sogenannte schwarze Liste sollte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dazu dienen, d6n Kantonen<br />
<strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den die versorgungs- <strong>und</strong> verwahrungsbedürftigen Personen<br />
<strong>in</strong> die Hand zu geben. Wenn sich dann diese Behörden nicht verpflichtet