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e p i l o g - Fakultät für Informatik, TU Wien

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als auch bei der PatientInnenfreundlichkeit gesteigert werden. Material und<br />

Methoden: In einem Untersuchungsraum der Allgemeinen Abteilung <strong>für</strong><br />

Dermatologie erstellen die StudienteilnehmerInnen mit einer<br />

Mobiltelefonkamera ein oder mehrere Fotos ihrer Hautveränderung.<br />

Weiters füllen sie einen interaktiven Fragebogen auf einem Notebook aus,<br />

der zusätzliche Informationen zu ihrer Dermatose liefern soll. Anschließend<br />

werden die Bilder per MMS an eine Studienmailadresse übermittelt. Danach<br />

wird die Patientin / der Patient von einer Dermatologin / einem<br />

Dermatologen untersucht. Diese/r erstellt eine Diagnose. (Gold-Standard-<br />

Weg). Die per MMS oder E-Mail übermittelten Bilder werden bezüglich<br />

Kontrast, Farbe und anderer technischer Bildparameter untersucht. Mit<br />

Hilfe dieser Daten soll erfasst werden, ob ein Laie diagnostizierbare Fotos<br />

erstellen kann. Weiters kann evaluiert werden, ob die Bilder vor der<br />

Begutachtung mittels digitaler Bildbearbeitung modifiziert bzw. verbessert<br />

werden müssen. Die Bilder und der Fragebogen werden einer Jury -<br />

bestehend aus 3 DermatologInnen - vorgelegt, die ohne direkten<br />

PatientInnenkontakt eine Diagnose erstellen sollen. Der Vergleich der<br />

telemedizinischen mit der Gold-Standard-Diagnose erlaubt die Beurteilung,<br />

wie zuverlässig die telemedizinische Konsultation ist. Diskussion: Diese<br />

Arbeit zeigt, dass der Einsatz von Mobiltelefonen in der Teledermatologie<br />

aus technischer Sicht sehr wohl möglich erscheint. Trotzdem ist nicht jedes<br />

Mobiltelefon geeignet, die Dermatosen so darzustellen, dass eine seriöse<br />

Diagnose erstellt werden kann. Zittern, fehlende Fokussierung und falsche<br />

Aufnahmeeinstellungen beeinflussen das Ergebnis deutlich. Für diese Studie<br />

wurden aktuelle Mobiltelefone aus dem 1. Quartal 2008 verwendet. Es<br />

konnte gezeigt werden, dass in vielen Fällen die technische<br />

Abbildungsqualität durchaus ausreicht. Aus formaler Sicht und unter<br />

Berücksichtigung des Mangels an Studien sollten Mobiltelefone <strong>für</strong><br />

medizinische Zwecke vorerst nicht eingesetzt werden. Kritisch werden die<br />

Grenzen von Geräten der sogenannten consumer electronic <strong>für</strong> medizinische<br />

Zwecke aufgezeigt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fehlen zur praktischen<br />

Umsetzung besonders die gesetzlichen Grundlagen. Es ist zu prüfen, ob<br />

technische Apparate, die nicht den strengen Auflagen von Medizinprodukten<br />

genügen, in Zukunft eingesetzt werden. Die Nachfrage nach möglichst<br />

unmittelbarer Dokumentation und Übertragung von medizinischen<br />

Sachverhalten kommt zunehmend von den Anwendern selbst (potentielle<br />

PatientInnen). Durch die ständige Weiterentwicklung und die daraus<br />

resultierende Verbesserung der Hard- und Software sollten<br />

Mobiltelefonkameras zu einem späteren Zeitpunkt nochmals einem Test<br />

unterzogen werden.<br />

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