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Pädagogisch-didaktische Überlegungen - Erwachsenenbildung.at

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<strong>Pädagogisch</strong>-<strong>didaktische</strong> <strong>Überlegungen</strong><br />

Schüler_innen, die mit der K<strong>at</strong>egorie „Migr<strong>at</strong>ionshintergrund“ versehen werden, an Haupt- und Sonderschulen<br />

über-, an Gymnasien und BHS unterrepräsentiert:<br />

Schüler/innen mit anderen Erstsprachen als Deutsch nach Schulsparten und Jahren 45<br />

Auch die T<strong>at</strong>sache, dass 66% der Lernenden in Vorbereitungslehrgängen zum externen PSA Migrant_innen<br />

sind, kann als Indiz dafür genommen werden, dass es dem österreichischen Schulsystem nicht gelingt, „auf<br />

die Migr<strong>at</strong>ionst<strong>at</strong>sache in einer Weise zu reagieren, die eine angemessene Bildungsbeteiligung von Schüler/innen<br />

mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund ermöglicht hätte.“46<br />

Altzinger et al.47 belegen in einer aktuellen Studie, dass sich parallel zum steigenden Bildungsniveau der<br />

Gesamtbevölkerung die Bildungskluft entlang der Segmentierungslinien „race, class, gender“ sogar noch<br />

vertieft, d.h. Personen aus sozioökonomisch- und bildungsbenachteiligten Schichten, insbesondere sofern<br />

sie Migr<strong>at</strong>ionshintergrund haben und/oder weiblichen Geschlechts sind, zu den Verlierer_innen in der<br />

„Wissensgesellschaft“ werden. So konst<strong>at</strong>ieren Altzinger et al.: „Für jene jüngeren Personen jedoch, die aus<br />

niedrigen Bildungsschichten kommen, zeigt sich (…) trotz des allgemeinen Bildungsanstiegs, dass sich die<br />

Zahl jener Personen, die nur die Pflichtschule abschließen hier (im Zeitraum 1971-2010, B.Z.) von 29% auf<br />

32% erhöht h<strong>at</strong>. (…) Für Frauen aus bildungsfernen Schichten zeigt sich (…) eine deutlich schlechtere Situ<strong>at</strong>ion<br />

im Vergleich zu Männern mit demselben Hintergrund. Ein Elternhaus mit max. Pflichtschulbildung<br />

wirkt auf Töchter deutlich neg<strong>at</strong>iver als auf Söhne. Töchter bleiben hier zu 40% selbst im niedrigen Bildungsbereich,<br />

während dies bei Söhnen „nur“ in 20% der Fälle zutrifft. (…) Dies zeigt, dass die Unterschiede<br />

zwischen den Geschlechtern vor allem für bildungsferne Schichten stark sind. (…) Die Segregierung ist<br />

somit bei Töchtern deutlicher ausgeprägt als bei Söhnen.“48<br />

45 D<strong>at</strong>en aus: Specht 2009, S. 168 sowie STATISTIK AUSTRIA 2013, S. 24 (eigene Darstellung).<br />

46 Mecheril et al. 2010, S 121<br />

47 Altzinger et al. 2013<br />

48 Ebd., S. 53<br />

Handreichung zum Pflichtschulabschluss<br />

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