Pädagogisch-didaktische Überlegungen - Erwachsenenbildung.at
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<strong>Pädagogisch</strong>-<strong>didaktische</strong> <strong>Überlegungen</strong><br />
weil diese letztlich Grundkompetenzen besser abbilden. Die rechte erläuternde Spalte im Curriculum<br />
wurde nur eingeführt, um zu verdeutlichen, welche konkreten Inhalte für den Kompetenzerwerb möglich<br />
sind, indirekt wird damit der Bezug auf den Lehrplan hergestellt, ohne ihn aber vollständig abzubilden.<br />
Bereits der Entwurf für das Curriculum h<strong>at</strong>te – auch mit Rücksicht auf eine bereits länger geführte bildungspolitische<br />
Diskussion – in Abweichung von der bisherigen schulischen Fächerstruktur mit 14<br />
Prüfungsfächern eine Reduktion auf rel<strong>at</strong>iv wenige Kompetenzfelder (Fächer oder auch Fächer bündel)<br />
vorgesehen. Wie immer auf politischer Ebene dabei auch mögliche Einsparungspotentiale interessant<br />
schienen, aus Sicht des Projekts war dieser Grundgedanke für die <strong>Erwachsenenbildung</strong> durchaus inhaltlich<br />
sinnvoll.100<br />
Nicht, weil damit eine Reduktion von „Stoff“ oder „Lernergebnissen“ mit in Folge erwartbarer Abwertung<br />
des Abschlusses verbunden wurde, wesentlicher Beweggrund für den Verzicht auf Inhalt im Sinne des<br />
klassischen Fächerkanons war die Chance, mit der Konzentr<strong>at</strong>ion auf weniger Lernfelder auch mehr in die<br />
Tiefe gehen zu können (exemplarisches Lernen) und damit letztlich die Entwicklung von Grundkompetenzen<br />
wie analytisches Denken zu ermöglichen. Das Prinzip der Fächerbündel folgt überdies dem Gedanken<br />
der Transdisziplinarität, der fachüber greifende Zugang soll vernetztes Denken sowie reflexive Fähigkeiten<br />
zusätzlich fördern.<br />
Stehen sich auf den ersten Blick ein in neue Fächerbündel strukturiertes kompetenz orientiertes Curriculum<br />
und Inhalte laut Lehrplan unvermittelt gegenüber, so löst sich dieser Gegens<strong>at</strong>z bei genauerer<br />
Betrachtung teilweise wieder auf, indem auch das Schulsystem über Bildungs standards mit der Kompetenzorientierung<br />
des Unterrichts befasst ist. Das Problem, die über Lehr pläne definierten Inhalte in kompetenzorientierter<br />
Form zu vermitteln, besteht also auf beiden Seiten.<br />
Um den Anschluss an das schulische System zu erleichtern, wurden die Deskriptoren in den Fächern, wo<br />
kompetenzorientierte Formulierungen über die Bildungsstandards (oder andere Referenzsysteme wie<br />
GERS) bereits vorlagen101, komp<strong>at</strong>ibel gehalten.<br />
Desgleichen wurde das den Deskriptoren zugrundliegende Kompetenzstrukturmodell mit den Dimensionen<br />
Inhalt und Handlung von den in Österreich vorliegenden Modellen übernommen, um angesichts der<br />
Verschränkung von schulischem System und EB nicht weitere Komplik<strong>at</strong>ionen zu schaffen. Bei der Einführung<br />
von Bildungsstandards in die HS, AHS und BBS wurden Kompetenz modelle herangezogen, die den<br />
Inhalten eines Fachs bestimmte Handlungen zuordnen.<br />
Die Modelle wurden fallweise (z.B. für M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik, 8. Schulstufe) durch eine dritte Dimension, die Komplexität<br />
bzw. der Schwierigkeitsgrad der Handlungen, erweitert, die für das vorliegende Modell nicht zielführend<br />
schien, die Möglichkeit der Binnendifferenzierung sollte durch eine Neugestaltung der Validierungsformen<br />
und -instrumente abgedeckt werden.102<br />
100 Die Entscheidung für die Struktur der Fächer/ Fächerbündel wurde im politischen Prozess getroffen, man h<strong>at</strong> sich an der<br />
Berufsreifeprüfung orientiert, die sich als erfolgreiches Modell zur Nachahmung empfohlen h<strong>at</strong>.<br />
101 Kompetenzorientierte Curricula bzw. Bildungsstandards gab es zum Zeitpunkt der Erstellung des Curriculum in der<br />
Sekundarstufe I für folgende Fächer: M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik, Deutsch und Englisch 4. und 8. Schulstufe; das „Kompetenzmodell<br />
N<strong>at</strong>urwissenschaften“ für die Sekundarstufe I befindet sich in der Pilotierungsphase.<br />
102 Als dritte gleichrangige Dimension waren im ursprünglichen Modell fachübergreifende Kompetenzen gedacht (personale,<br />
soziale und methodische Kompetenzen sowie Querschnittskompetenzen wie Lernkompetenz, IT-Kompetenzen).<br />
Kompetenzorientierte Lernergebnisse wären demnach, bildlich formuliert, als Teilräume in einem dreidimensional gedachten<br />
Handreichung zum Pflichtschulabschluss<br />
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