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Pädagogisch-didaktische Überlegungen - Erwachsenenbildung.at

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<strong>Pädagogisch</strong>-<strong>didaktische</strong> <strong>Überlegungen</strong><br />

Handlungsfähigkeit der am Bildungsprozess Beteiligten erweitert wird. In Bezug auf der Lernziele, Methodenwahl<br />

und Unterrichtsgestaltung h<strong>at</strong> die subjektwissenschaftliche Didaktik keine eigenen „Leitfäden“<br />

entwickelt, sondern orientiert sich an den aus der Arbeiterbildungsbewegung und der reformpädagogischen<br />

Bewegung, der Befreiungspädagogik Paulo Freires und Ergebnissen der mo dernen Lernforschung<br />

ableitbaren Ideen164 zur unterrichtlichen Praxis (Teilnehmer_innen orien tierung, Handlungsorientierung,<br />

Offenes und selbstgesteuertes Lernen etc.).<br />

Damit stellt sie auch hohe Anforderungen an Lehrende, denn sie müssen Lernumgebungen schaffen, die<br />

eine „qualifizierte Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit“ ermöglichen und dabei Ver antwortung für die<br />

lernenden Subjekte übernehmen, denn: „Sich zu bilden ist harte Arbeit. Sie kommt nicht zustande ohne<br />

möglichst präzise Begriffsklärungen, ohne Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Wissen, ohne historische<br />

und strukturelle Recherchen und Nachfragen.“ 165<br />

Der/die Lehrende soll dabei den „Anstifter (sic!) zum selbständigen Suchen, selbständigen Denken und Infragestellen<br />

(verkörpern), ebenso wie den Störer(sic!) und Unruhestifter(sic!) in Situ<strong>at</strong>ionen, in denen sich<br />

Einzelne (…) der Wahrnehmung von Widersprüchen verweigern…“166, ohne sich zugleich zum „primären<br />

Subjekt“ des Unterrichts zu machen. Im Verhältnis zu den Lernenden ist ein dialogisches Prinzip einzuhalten,<br />

der/die Lehrende muss damit zugleich „zum Fachmann (sic!) der Selbstbegrenzung“167 werden.<br />

Weiterführende Liter<strong>at</strong>ur zur subjektwissenschaftlichen Pädagogik/Didaktik<br />

Faulstich, Peter; Zeuner, Christine (2005): Entwicklung, Situ<strong>at</strong>ion und Perspektiven ‚subjektorientierter <strong>Erwachsenenbildung</strong>sforschung’.<br />

In: Zeitschrift für qualit<strong>at</strong>ive Bildungs-, Ber<strong>at</strong>ungs- und Sozialforschung<br />

6 (1), S. 129–144. Online verfügbar unter tp:/nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-279215 (Stand:<br />

01.07.2013).<br />

Faulstich, Peter; Ludwig, Joachim (Hg.) (2008): Expansives Lernen. Baltmannsweiler: Schneider Verl. Hohengehren<br />

(Reihe: Grundlagen der Berufs- und <strong>Erwachsenenbildung</strong>, 39).<br />

Funke, Edmund H. (Hg.) (2000): Subjektsein in der Schule? Eine pädagogische Auseinandersetzung mit<br />

dem Lernbegriff Klaus Holzkamps. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.<br />

Grotlüschen, Anke (2010): Erneuerung der Interessetheorie. Die Genese von Interesse an Erwachsenenund<br />

Weiterbildung. 1. Aufl. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss.<br />

Holzkamp, Klaus (1993): Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt am Main, New York:<br />

Campus.<br />

Ludwig, Joachim (2005): Modelle subjektorientierter Didaktik. In: Report – Zeitschrift für Weiterbildungsforschung<br />

28 (1), S. 75–80. Online verfügbar unter www.die-bonn.de/doks/ludwig0501.pdf (Stand:<br />

14.07.2013).<br />

Meueler, Erhard (2009): Die Türen des Käfigs. Subjektorientierte <strong>Erwachsenenbildung</strong>. Völlig überarb. und<br />

aktualisierte Neuaufl. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren.<br />

Osterkamp, Ute; Holzkamp, Klaus (Hg.) (1996): Rassismus als Selbstentmächtigung. Texte aus dem Arbeitszusammenhang<br />

des Projektes Rassismus/Diskriminierung. Originalausg. Berlin: Argument Verlag<br />

.<br />

Weis, Michael (2005): Reflexionen zur aktuellen Qualitätsdeb<strong>at</strong>te aus subjektwissenschaftlicher Perspektive.<br />

In REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung (28) 1/2005, S. 48-54 Online verfügbar unter:<br />

www.die-bonn.de/doks/weis0501.pdf (Stand: 14.6.2013)<br />

164 Interessant sind diesbezüglich die Ergebnisse der H<strong>at</strong>tie-Studie, die belegen, dass Unterricht dann am lernwirksamsten und<br />

von den Lernenden als sinnhaft erlebt wird, wenn der/die Lehrende sich als „activ<strong>at</strong>or“ versteht. (vgl. H<strong>at</strong>tie 2013)<br />

165 Meueler 2009, S. 177<br />

166 Meueler 2009, S. 185f<br />

167 Meueler 2009, S. 189<br />

Handreichung zum Pflichtschulabschluss<br />

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