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Pädagogisch-didaktische Überlegungen - Erwachsenenbildung.at

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<strong>Pädagogisch</strong>-<strong>didaktische</strong> <strong>Überlegungen</strong><br />

Für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen, die im Wesentlichen die Vorbereitungslehrgänge zum PSA<br />

besuchen, ist die neue Lernkultur grundsätzlich sinnvoll. Allerdings stellt sich die Realität differenziert dar,<br />

da viele aufgrund heterogener schulischer Sozialis<strong>at</strong>ion und persönlicher Entwicklung (viele Lernende<br />

sind zwischen 16 und 18 Jahre alt) schnell von Selbststeuerung und Selbstorganis<strong>at</strong>ion überfordert sein<br />

könnten, was eher zu Frustr<strong>at</strong>ion führt. Damit ist auch die Abklärung darüber, wie intensiv die Lerninhalte<br />

didaktisch vorstrukturiert werden sollen, wie stark die Lerninhalte an die individuelle Situ<strong>at</strong>ion der Lernenden<br />

angepasst und wie intensiv die Lehrenden-Lernenden-Interaktion gestaltet werden sollen, ohne dabei<br />

den kritischen Blick zu verlieren, eine wesentliche Überlegung für die Planungsarbeit.222 Aufgrund einer<br />

Verfestigung von Unterschieden wie Deutschkenntnissen, Kultur des Herkunftslandes, etc. entstehen Ausgrenzung<br />

und Rassismus. Dies gilt es, bewusst wahrzunehmen und zu them<strong>at</strong>isieren.<br />

Für die im Lehrplan / im Curriculum angeführten Themenbereiche wie z.B. die Wärmeausbreitung und<br />

ihre Bedeutung für den Hausbau im Kompetenzfeld N<strong>at</strong>ur und Technik bietet es sich an, diese strukturiert<br />

den Lernenden zu präsentieren. Im Sinne der eigenen Betroffenheit, der Interessen und des individuellen<br />

Vorwissens bzw. persönlicher Vorerfahrungen entscheiden sich die Lernenden für bestimmte Themen. Im<br />

Sinne der Teilnehmer_innenorientierung entsteht durch die Anknüpfung an die Lebenssitu<strong>at</strong>ion und –<br />

wirklichkeit der Lernenden ein Lebensweltbezug, sie können Erfahrungen und Wissen in den Unterricht.<br />

Neben Relevanz des Themas und Effizienz des Lernens stellt auch ein entsprechendes Lernklima einen<br />

wichtigen Faktor zum Lernprozess dar.<br />

Gestaltung eines Lehr- / Lernprozesses<br />

Um Lehr- und Lernprozesse transparent zu gestalten, werden sie „vom Ende her“ betrachtet, also zielorientiert.<br />

Gemeinsam formulierte Ziele werden festgehalten. Sie schaffen Klarheit und Orientierung, wobei<br />

durch regelmäßige Evalu<strong>at</strong>ion durchaus auch im Laufe des Lernprozesses Korrekturen vorgenommen werden<br />

können, wenn diese notwendig erscheinen.<br />

Elke Gruber beschreibt in „Lernen mit Erwachsenen“ eine mögliche Struktur einer Unterrichtsplanung, die<br />

wir als Grundlage genutzt haben.<br />

Lehr- / Lernziele223:<br />

Es geht darum, Lehr-Lernprozesse transparent und nachvollziehbar zu planen. Soll/Ist-Analysen während<br />

des Lehr-Lernprozesses helfen Zielabweichungen zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Lernziele<br />

zu den ausgewählten Themenbereichen wie „Mensch und Gesundheit“, „EU“, „Jeans – Preiskalkul<strong>at</strong>ion“,<br />

„Erdöl, Energie“ werden erklärt, wobei eine Gliederung die Beschreibung erleichtert. Im Sinne des Kompetenzbegriffs,<br />

den wir in unserem Projekt gewählt haben224, betonen wir dabei die zentrale Vermittlung<br />

zwischen Wissen und dessen praktischer Anwendung:<br />

• Was sollen die Lernenden am Ende wissen? Welche Inform<strong>at</strong>ionen, Fakten stehen ihnen zur Verfügung?<br />

Was ist wichtig zu wissen, muss unbedingt (bedingt) bekannt sein?<br />

z.B. Ländernamen, Grundrechnungsarten, Aggreg<strong>at</strong>zustände, …<br />

• Was sollen die Lernenden können? Was sind die (Teil-)Fertigkeiten, die zur Kompetenz gehören?<br />

z.B. Gespräche führen, Erlebnisse schreiben, Lesetexte verstehen, Berechnungen anstellen können,<br />

…<br />

222 Berg 2006, S. 14; Bruns/Faber 2003, S. 228; Gómez Tutor 2003, S. 318.<br />

223 Diese Struktur einer Unterrichtsplanung folgt in Anlehnung an Gruber 2007.<br />

224 Vgl. Handreichung, Kapitel 3.3 Kompetenzverständnis im Projekt<br />

Handreichung zum Pflichtschulabschluss<br />

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