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Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok

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108 Hierarchieorientierte Workflowmodellierung<br />

5.4 Entscheidungsmodellierung <strong>und</strong> Datenaspekte in Aufgabenmodellen<br />

Bei Geschäftsprozessmodellen spielt u.a. die Entscheidungsmodellierung <strong>und</strong> die Datenintegration eine<br />

große Rolle, wie in Abschnitt 2.5.2 erwähnt wurde. Diese Aspekte werden im Folgenden für Aufgabenmodelle<br />

weiter eingeführt.<br />

Bei der Entscheidungsmodellierung in Geschäftsprozessmodellen soll der Anwender bei entsprechenden<br />

Situationen unterstützt werden, den korrekten Pfad im Prozessmodell zu wählen. Bei EPKs wird eine<br />

explizite Entscheidungsmodellierung gefordert, indem vorgeschrieben wird, dass vor einem XOR- oder<br />

OR-Splitkonnektor eine Funktion stehen muss. Der Konnektor ist also nicht mehr isoliert zu betrachten,<br />

sondern es sind die davorstehende Aktivität <strong>und</strong> die dahinterstehenden Ereignisse inkl. ihrer Bezeichnungen<br />

für die Entscheidungsmodellierung von Bedeutung (vgl. Abschnitt 2.5.2.1). Eine implizite Variante,<br />

die bei den Workflow Patterns als Deferred Choice bezeichnet wird, ist bei Geschäftsprozessmodellen,<br />

insbesondere bei EPKs, eher die Ausnahme. Diese ist dagegen, wie in Abschnitt 5.3.2 schon erwähnt,<br />

bei CTT-Aufgabenmodellen die bisher einzige Variante. Wenn man Aufgabenmodelle zur Geschäftsprozessmodellierung<br />

einsetzen möchte, ist eine explizite Variante zur Entscheidungsmodellierung dagegen<br />

notwendig. In Abschnitt 5.4.1 wird dafür ein bestehender Entscheidungsformalismus, der zur Konfiguration<br />

von Aufgabenmodellen eingeführt wurde, für eine explizite Entscheidungsmodellierung adaptiert. Ein<br />

Ansatz, der eher an der Entscheidungsmodellierung von BPMN orientiert ist, wird in Abschnitt 5.4.2 mit<br />

einem datenbasierten Choice eingeführt. Hierbei ist die Integration eines Datenmodells notwendig, das im<br />

gleichen Abschnitt eingeführt wird.<br />

5.4.1 Explizite Entscheidungsmodellierung mit Decisionnodes<br />

Wie bereits in Abschnitt 5.1.2 erwähnt, werden Aufgabenmodelle vorwiegend in dem Bereich der User<br />

Interface-Entwicklung eingesetzt. In diesem Zusammenhang wurden Decisionnodes (Entscheidungsknoten)<br />

für CTT-Aufgabenmodelle eingeführt, um die Modelle an bestimmte Ausführungskontexte anpassen zu<br />

können [Luy04]. Mit dem Auswerten dieser Knoten werden die Modelle für den Einsatzzweck <strong>und</strong> den<br />

Kontext konfiguriert. Für die explizite Entscheidungsmodellierung wird dieser Formalismus in Abbildung<br />

5.8 adaptiert.<br />

Bei konfigurierbaren Geschäftsprozessmodellen spricht man von Referenzprozessmodellen [RA07]. Sie<br />

enthalten analog zu den Decisionnodes bei CTTs, Entscheidungsoperatoren, die vor der Ausführung auszuwerten<br />

sind <strong>und</strong> damit das Prozessmodell konfigurieren. Referenzmodelle werden üblicherweise für<br />

mehrere Unternehmen in bestimmten Branchen entwickelt. Für die konkreten Unternehmen <strong>und</strong> Einsatzzwecke<br />

werden diese Modelle dann angepasst. Die konfigurierbaren EPKs werden u.a. dafür eingesetzt, die<br />

SAP-Software an unternehmensspezifische Abläufe anzupassen [Sch01].<br />

Sowohl bei Referenzprozessmodellen als auch bei Aufgabenmodellen mit Decisionnodes hat die Konfiguration<br />

vor der Ausführung der Modelle zu geschehen. Es muss also vor der Runtime die Entscheidung<br />

getroffen werden, welcher Zweig unter dem Decisionnode bei CTTs bzw. hinter dem Entscheidungsknoten<br />

bei C-EPCs auszuwählen ist. Für eine explizite Entscheidungsmodellierung in CTT wird der Formalismus<br />

adaptiert, indem die Decisionnodes hier ausführbare Entscheidungsaktivitäten repräsentieren, die zur<br />

Runtime abzuarbeiten sind.<br />

Die Entscheidungsmodellierung wird in Abbildung 5.8 verdeutlicht. Decisionnodes sind innere Knoten<br />

im Aufgabenbaum <strong>und</strong> müssen entgegen der eigentlichen CTT-Philisophie vom Anwender zur Runtime

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