Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
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18 Gr<strong>und</strong>lagen: Modellierung in ausgewählten Gebieten<br />
prozesse wurden mit EPKs dokumentiert [Men08]. In Abbildung 2.1 ist eine Ereignisgesteuerte Prozesskette<br />
als Beispiel angegeben, die einen Prüfungsprozess für Kreditanträge modelliert.<br />
Der Prozess beginnt mit zwei Startereignissen Credit application arrived <strong>und</strong> Customer advised, die<br />
zusammen auftreten müssen, damit der Prozess beginnen kann. Daraufhin wird der Antrag in einer Aktivität<br />
geprüft. Dort wird des Weiteren entschieden, welcher alternative Pfad im Prozessmodell zu nehmen ist.<br />
Wenn der K<strong>und</strong>e kreditwürdig ist, ist der Antrag anzunehmen, ansonsten abzulehnen. Letztendlich ist der<br />
K<strong>und</strong>e noch über die Entscheidung zu informieren.<br />
Abbildung 2.1: Eine Kreditantragsprozesse modelliert mit einer einfache Ereignisgesteuerten Prozesskette<br />
Die wichtigsten Bestandteile der Modellierung sind Ereignisse <strong>und</strong> Funktionen. Ereignisse <strong>und</strong> Funktionen<br />
werden alternierend in einer Kette mit Pfeilen verknüpft. Zudem können mit Konnektoren Prozesspfade<br />
verzweigt <strong>und</strong> wieder zusammengeführt werden. Prozesse beginnen immer mit Startereignissen <strong>und</strong> enden<br />
mit Endereignissen. Aktivitäten sind dazwischen zu spezifizieren. Startereignisse spezifizieren die Situation,<br />
in der der Prozess zu instanziieren ist. Damit wird modellinhärent angegeben, wann ein neuer Prozess startet<br />
[DM09]. Die EPK wurde des Weiteren in das ARIS-Modellierungskonzept zur Unternehmensmodellierung<br />
eingebettet, was in Abbildung 2.2 zu sehen ist.<br />
Die sehr einfache Modellierung <strong>und</strong> wenigen Modellierungsmittel machen die Sprache auch für Fachexperten<br />
sehr gut verständlich. Außerdem kann man durch die Bezeichnung des Ereignisses hinter einer Funktion<br />
spezifizieren, wann eine Aufgabe erledigt ist. Ereignisse können zudem visuell die Vor- <strong>und</strong> Nachbedingungen<br />
einer Funktion ausgedrücken. Eine weitere Eigenschaft der EPKs ist die Entscheidungsmodellierung.<br />
Semantisch wird bei EPKs vorgegeben, dass Entscheidungen aktiv in Funktionen zu treffen sind [KNS92].<br />
Somit muss unmittelbar vor einem Entscheidungskonnektor eine Funktion stehen. Ein Ereignis ist nicht<br />
erlaubt. Diese Modellierungsvorschrift hat Konsequenzen auf die Bezeichnung der Entscheidungsfunktion.<br />
Typischer Weise werden die Aktivitäten prüfe, untersuche oder entscheide bezeichnet.<br />
Bei den erweiteren Ereignisgesteuerten Prozessketten (eEPKs) werden weitere Modellelemente aus weiteren<br />
Modellen des ARIS-Ansatzes integriert. Dieser umfasst weitere Modelle wie das Daten-, Funktions-,<br />
Organisations- <strong>und</strong> Leistungsmodell. In Abbildung 2.2(a) ist das ARIS-Haus als konzeptionelles Bild<br />
visualisiert. Das Geschäftsprozessmodell als eEPK verbindet die Modelle miteinander. In Abbildung 2.2(b)<br />
ist ein Organisationsmodell-Beispiel angegeben. Das Organisationsmodell wird hierarchisch dargestellt.<br />
Das Unternehmen als ganzes wird in der Wurzel repräsentiert. Daraufhin werden die Abteilungen darunter<br />
modelliert. In Abbildung 2.2(b) gliedert sich die Bank in drei Abteilungen. In der Abteilung Business sind<br />
des Weiteren noch zwei Rollen assoziiert.<br />
Ein Beispiel für das Datenmodell ist in Abbildung 2.2(c) angegeben. Ursprünglich sind in der ARIS-<br />
Methode Entity-Relationship-Diagramme zur Datenmodellierung zu verwenden. Im aktuellen ARIS-Toolset<br />
werden aber auch UML-Klassendiagramme zur Datenmodellierung unterstützt, welche Diagrammart auch<br />
im Beispiel von Abbildung 2.2(c) angewendet wurde. Die benötigten Daten für den Prüfungsantrag für<br />
Kreditanträge sind hier mit den Klassen Customer, CustomerInformation, CreditApplication, Notification<br />
<strong>und</strong> den gegenseitigen Beziehungen modelliert.