Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
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2.3 Modellierung in der HCI mit nutzerzentrierten Entwurfstechniken 13<br />
2.3 Modellierung in der HCI mit nutzerzentrierten Entwurfstechniken<br />
Diverse nichtfunktionale Anforderungen sind hier zu erfassen, mit dem Ziel, die zu entwickelnde Software<br />
für die Endanwender nützlicher <strong>und</strong> benutzbarer zu machen. Diese Betrachtung kann modellbasiert anhand<br />
von mehreren Modellarten geschehen. Beispielsweise werden nach [Sta94] die vier Modelle: Aufgabe-,<br />
Benutzer-, Interaktions- <strong>und</strong> Geschäftsobjektmodell zur Modellierung von interaktiven Systemen benötigt,<br />
die in bestimmten Relationen zueinander stehen.<br />
Das Aufgabenmodell ist dabei das zentrale Modell. Es beschreibt die statischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />
Aspekte von Arbeit. Die statischen Eigenschaften werden durch die hierarchische Darstellung widergespiegelt.<br />
Jede weitere Ebene im Baum stellt eine Dekomposition <strong>und</strong> damit ein Zerlegen von Aufgaben bzw.<br />
Problemen dar. Dieser Vorgang kann als eine natürliche Herangehensweise zur Lösung von Problemen<br />
angesehen werden [MPS02]. Die dynamischen Eigenschaften werden über temporale Beziehungen innerhalb<br />
des hierarchischen Modells dargestellt [For07]. Viele Sprachen zur Aufgabenmodellierung haben eine<br />
grafische Syntax <strong>und</strong> sind damit intuitiver als textuelle Spezifikationen. So können sie als mentale Modelle<br />
zum Ausführen von Aufgaben angesehen werden.<br />
Das Geschäftsobjektmodell umfasst Objekte <strong>und</strong> Daten aus dem Anwendungsgebiet, die durch die im<br />
Aufgabenmodell spezifizierte Arbeit genutzt bzw. verändert werden. Vorbedingungen <strong>und</strong> Effekte im<br />
Aufgabenmodell stellen die Verbindung zum Geschäftsobjektmodell her, welche üblicherweise textuell<br />
modelliert sind. Eine grafische Repräsentation ist durch explizite Modellelemente in den meisten Sprachen<br />
nicht vorgesehen.<br />
Interaktionsmodelle spezifizieren die Mensch-Maschine-Schnittstelle. Damit wird die Struktur <strong>und</strong> das<br />
Verhalten interaktiver Elemente, ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> Modalitäten spezifiziert [For07]. Hierfür gibt es z.B.<br />
Dialogmodelle, um die Folge von GUI-Fenstern <strong>und</strong> Elementen zu spezifizieren. Aufgabenmodelle lassen<br />
sich mit Dialogmodellen koppeln [FR07]. Mit Aufgabenmodellen wird eine zielorientierte Aktivitätsmodellierung<br />
angegeben [Ann03]. Durch die Kopplung kann man somit versuchen, Dialogspezifikationen zu<br />
erreichen, die den Nutzer zielorientiert zur Vollendung seiner Aufgabe führt.<br />
Im Benutzermodell spielt der Nutzer <strong>und</strong> seine Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen eine zentrale Rolle. Außerdem<br />
ist die Einordnung des Nutzers in die Arbeitsorganisation zu beachten.<br />
Mit dem Verbinden der vier Modelle wird eine ganzheitliche nutzerzentrierte Modellierung von Arbeit<br />
verfolgt. Aufgaben, Arbeitsgegenstände, Arbeitsmittel <strong>und</strong> nicht zuletzt der Nutzer <strong>und</strong> seine Fähigkeiten<br />
stehen im Fokus. Es wird daraufhin auf Gr<strong>und</strong>lage der Modelle untersucht, inwieweit <strong>und</strong> wie die zu<br />
entwickelnde Software den Nutzer bei der Erledigung seiner Aufgaben unterstützen kann.<br />
Es wird versucht, die Aspekte über Modelle vor der Systementwicklung zu erfassen. Im Gegensatz zu<br />
modellzentierten Ansätzen steht jedoch der Endanwender im Fokus der Entwicklung. Modelle werden<br />
häufig als Diskussionsgr<strong>und</strong>lage genutzt, um die nichtfunktionalen <strong>und</strong> funktionalen Anforderungen für die<br />
Software zu diskutieren. Dafür müssen die Modelle verständlich <strong>und</strong> intuitiv sein. Die diskutierten weichen<br />
Aspekte sind des Weiteren schwer zu formalisieren, um sie sinnvoll für (automatische) Transformationen<br />
zur modellgetriebenen Softwareentwicklung weiterzuverwenden. Somit wird im HCI-Bereich häufig informelle<br />
bis semiformale Spezifikationssprachen genutzt. Formelle, textuelle Modelle sind dagegen für<br />
diese Einsatzzweck eher nicht geeignet, wobei es auch Arbeiten in diese Richtung gibt. Bspw. wurde ein<br />
modellbasierter Ansatz zur (semi-)automatischen Generierung von Benutzeroberflächen unter Verwendung<br />
der oben beschriebenen Modellarten in [Wol11] verfolgt.<br />
Bei der Verwendung von Modellen ist des Weiteren zu beachten, dass sich gerade bei den hier betrach-