Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
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7.1 Fazit 135<br />
Das Metamodell gibt für die DMWM-Workflowmodelle keine festgelegte Struktur vor. Es liegt hier analog zu<br />
EPKs, UML-Aktivitätsdiagrammen <strong>und</strong> BPMN am Modellierer, übersichtliche <strong>und</strong> verständliche Modelle<br />
zu erstellen. Hierbei hat sich herausgestellt, dass sie recht schnell unstrukturiert <strong>und</strong> unübersichtlich<br />
werden können. Im Gegensatz zu DMWM gibt das Metamodell von MCTT eine gewisse Struktur für die<br />
Workflowmodelle vor. Insbesondere bei großen Prozessmodellen ist diese notwendig, um die Modelle<br />
verständlich zu gestalten.<br />
Ein alternatives Layout für MCTT-Modelle, mit horizontaler Dekomposition der Aufgaben, kann große<br />
Modelle kompakter darstellen. Die Baumdarstellung hat bei der vertikalen Dekomposition den Nachteil,<br />
dass bei vielen Blattaufgaben nebeneinander geschrieben der Platzbedarf des Baums sehr groß werden<br />
würde. Bei einer Anordnung, die die Blattknoten untereinander aufführt, kann eine kompaktere Darstellung<br />
erfolgen. Somit wurde das Ziel mit MCTT erreicht, auch größere Modelle verständlich <strong>und</strong> strukturiert<br />
visualisieren zu können.<br />
Die meisten Sprachen zur Aufgabenmodellierung sind informell <strong>und</strong> es werden mit bestimmten temporalen<br />
Operatoren unterschiedliche Semantiken assoziiert, was eine verlässliche So<strong>und</strong>ness-Analyse der Modelle<br />
verhindert. Transformationen zu Aktivitätsdiagrammen verdeutlichen die Semantiken der CTT-Operatoren<br />
genauer. Auf dieser Basis wurde ein metamodellbasierter Ansatz für CTT (MCTT) entwickelt, der die<br />
Modellierungselemente so formalisiert, dass die So<strong>und</strong>ness zur Designtime überprüft werden kann. Für<br />
Workflowmodelle ist diese Möglichkeit sehr wichtig <strong>und</strong> ermöglicht dem aufgabenbasierten Ansatz neue<br />
Anwendungsgebiete im Bereich der Workflowmodellierung.<br />
Sowohl bei DMWM als auch bei MCTT wurden die Workflowmodelle mit visuellen Datenmodellen<br />
verb<strong>und</strong>en. Zur Designtime dienen UML-Objektdiagramme der Workflowmodellierung <strong>und</strong> UML-Klassendiagramme<br />
der Datenmodellierung. Zur Runtime wird dann ein integriertes UML-Objektdiagramm sowohl<br />
für Workflowinstanzen als auch für die Ausprägung des Datenmodells verwendet. Ein Nachteil liegt hierbei<br />
in der Verwendung unterschiedlicher Diagrammarten für die relevanten Modelle zur Designtime.<br />
Das Plugin zeigt zur Runtime die Prozessinstanzen aus dem UML-Objektdiagramm kompakt <strong>und</strong> strukturiert<br />
in einer Baumdarstellung an. Im Fokus der Betrachtung stehen zur Runtime die aktivierten <strong>und</strong> laufenden<br />
Aktivitäten, die dem Nutzer anzuzeigen sind. Die Darstellung des gesamten Workflowmodells spielt hierbei<br />
keine Rolle. Das Plugin hat sowohl Modelle von DMWM als auch MCTT für die Runtime dargestellt.<br />
Die operationale Semantik der einzelnen Sprachen ist im Metamodell integriert, so dass das Plugin nur<br />
die Nutzerschnittstelle bereitstellt <strong>und</strong> somit weitestgehend unabhängig vom Metamodell ist. Dadurch ist<br />
es möglich, weitere Sprachen über neue Metamodelle umzusetzen <strong>und</strong> die Ausführung von Instanzen der<br />
modellierten Workflows mit Hilfe des Plugins zu steuern.<br />
Die bisher diskutierten metamodellbasierten Ansätze waren nur lokal ausführbar. Ein Workflow Management<br />
System, das DMWM <strong>und</strong> MCTT als Sprachen nutzt <strong>und</strong> auf USE als Workflow Engine zur Interpretation<br />
der Modelle zugreift, ist nicht umgesetzt worden. Stattdessen wurde mit dem Task Tree Based Workflow Management<br />
System (TTMS) ein Workflow Management System implementiert, das in den Workflowmodellen<br />
Prozessalgebra-Terme in der hierarchischen Anordnung der Aufgaben verwendet. Aufgaben können mit den<br />
vier temporalen Operatoren Sequence, Choice, Concurrency <strong>und</strong> Iteration verknüpft werden, was die Ausdrucksmächtigkeit<br />
der Sprache sehr beschränkt. Es hat sich vor allem beim Choice herausgestellt, dass die<br />
implizite Entscheidungsmodellierung für Workflowmodelle bei der Verwendung mit Workflow Management<br />
Systemen nicht ausreicht. Dem Nutzer sollte während der Ausführung des Prozesses bewußt sein, wenn er<br />
bei einer Prozessverzweigung über den einzuschlagenden Prozesspfad entscheidet. Mit impliziten Choices<br />
muss das nicht der Fall sein, was für Verwirrung bei dem Nutzer sorgen kann, wenn Aktivitäten plötzlich<br />
implizit übersprungen werden.<br />
Bei anderen Workflow Management Systemen wie z.B. YAWL ist die explizite Entscheidungsmodellierung