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Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok

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24 Gr<strong>und</strong>lagen: Modellierung in ausgewählten Gebieten<br />

der entsprechende Pfad wird automatisch genommen. Daten, die für den Nutzer zur Aufgabenausführung<br />

benötigt werden, werden ebenfalls über XQuery abgefragt. Das Datenmodell liegt somit über textuelle<br />

XML-Daten vor. Eine intuitive Datenmodellierung mit UML ist hier nicht vorgesehen.<br />

Ressourcenallokationen kann das WfMS automatisch vornehmen <strong>und</strong> Aktivitäten-ausführenden Personen<br />

zuweisen. Das Organisationsmodell liegt bei YAWL ebenfalls nicht grafisch vor. Rollen <strong>und</strong> Personenzuordnungen<br />

lassen sich über das web-basierte Administrationsinterface festlegen. Anhand dieser Zuordnungen<br />

<strong>und</strong> der vorher festgelegten Zuordnungsstrategie kann die YAWL-Engine dann die Arbeit automatisch an<br />

die Nutzer verteilen.<br />

Alle Workflow-Patterns lassen sich in YAWL ausdrücken <strong>und</strong> letztendlich mit dem WfMS ausführen. Die<br />

Ausführungssemantik ist stark angelehnt an Petri-Netze. Aktivitäten lassen sich vom Nutzer starten <strong>und</strong><br />

wieder beenden. Für jede Aktivität wird ein Petri-Netz als Subnetz angelegt <strong>und</strong> dieser Sachverhalt durch<br />

start- <strong>und</strong> finish Tansitionen ausgedrückt [AH05, Abb.7]. Von dieser Modellierung <strong>und</strong> Verhalten zur<br />

Runtime wird in den YAWL-Workflowmodellen zur Designtime jedoch abstrahiert.<br />

Wie schon in Abschnitt 2.5.1 erwähnt, bieten WfMS große Flexiblitätsvorteile gegenüber konventioneller<br />

Software, die Geschäftsprozesse hart codieren. Soll ein Geschäftsprozess verändert werden, muss hier nicht<br />

die Software angefasst werden, sondern es reicht, das Geschäftsprozessmodell anzupassen. Dieses kann<br />

visuell mit dem YAWL-Editor geschehen. Daraufhin wird das Modell mit einem internen XML-Format auf<br />

die YAWL-Engine übertragen <strong>und</strong> der Prozess kann für weitere Geschäftsvorfälle instanziiert werden.<br />

Ein Nachteil gegenüber konventioneller Software ist die Usability der generischen Nuterschnittstelle im<br />

WfMS. Die Schnittstelle passt sich nicht den aufgabenspezifischen Anforderungen an, sondern ist generisch<br />

über die Web-Schnittstelle festgelegt.<br />

2.5.2.6 ADEPT<br />

Zusammen mit dieser Sprache ist ebenso wie bei YAWL ein Workflow Management System implementiert<br />

worden [DRRM11]. Es wurde an der Universität Ulm entwickelt <strong>und</strong> steht für „Application DEvelopment<br />

Based on Pre-Modeled Process Templates“. Es bietet zusätzliche Flexibilität für Geschäftsprozesse im<br />

Vergleich zu anderen WfMSen. Modellinstanzen lassen sich hier nach bestimmten Regeln zur Laufzeit<br />

verändern. Wenn sich z.B. während eines Geschäftsvorfalls herausstellt, dass Aktivitäten im Prozessmodell<br />

fehlen oder für diesen speziellen Fall anders angeordnet werden sollen, so bietet das System eine Möglichkeit,<br />

das Prozessmodell zur Runtime anzupassen. Autorisierungsmechanismen sind hier außerdem zu beachten.<br />

ADEPT ermöglicht Spezifikationen inkl. Exception handlings <strong>und</strong> Adhoc-Änderungen bei Workflows.<br />

Außerdem kann das Prozessschema verändert werden während Instanzen von ihm laufen <strong>und</strong> die laufenden<br />

Instanzen werden darauf umgestellt. Dabei können Migrationsprobleme auftreten, die vom System beachtet<br />

werden. Beispielsweise könnte keine Aktivität im Modellschema vor eine schon beendeten Aktivität in<br />

einer laufenden Prozessinstanz eingefügt werden. ADEPT behandelt mit dieser Funktionalität die Workflow<br />

Schema Evolution <strong>und</strong> Änderungspropagierung [DR09].<br />

Die hier betrachtete Flexiblitätseigenschaft wird als „flexible by change“ bezeichnet [SMR + 08]. Der Nutzer<br />

des WfMS wird bei diesem System durch den Geschäftsvorfall durch das System geführt <strong>und</strong> bei<br />

Ausnahmefällen kann das Prozessmodell geändert werden. Zudem gibt es noch andere Flexiblitätskategorien<br />

wie „flexible by design“. Dieses Prinzip wird von deklarativen Prozessspezifikationen verfolgt, die<br />

Aktivitätsfolgen lediglich verbieten, die nicht erwünscht sind. Alle anderen Aktivitätsfolgen sind erlaubt.<br />

Dem Nutzer werden daher im voraus meherer Ausführungsmöglichkeiten gegeben als bei imperativen<br />

Prozesspezifikationen, die nur erlaubte Aktivitätsreihenfolgen spezifizieren.

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