Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
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88 <strong>Metamodellbasierte</strong> Workflow-Modellausführung<br />
den in Abschnitt 6.2 vorgestellten Ansatz zur metamodellbasierten Ausführung von CTT-Aufgabenmodellen<br />
genutzt.<br />
Bezogen auf die Workflowmodellierung <strong>und</strong> -simulation gibt es diverse Ansätze. Im Bereich der Workflow<strong>und</strong><br />
Unternehmensmodellierung ist die ARIS Methode <strong>und</strong> Toolset weit verbreitet [Sch01, Sch02]. ARIS<br />
unterstützt neben der EPK nun auch BPMN als Geschäftsprozessmodellierungssprache. Die Modelle<br />
können in dem Tool modelliert, simuliert <strong>und</strong> in andere Sprachen wie BPEL transformiert werden. Mit der<br />
Transformation können die Modelle für den operativen Einsatz im Unternehmen weiterentwickelt werden.<br />
Obwohl BPMN in der Spezifikation eine informelle Beschreibung der Ausführungssemantik hat [BPM11]<br />
<strong>und</strong> damit zwangsläufig noch Mehrdeutigkeiten existieren, gibt es Werkzeuge, die die Modelle simulieren<br />
<strong>und</strong> damit validieren können. IYOPRO ist beispielsweise ein solches Tool [IYO].<br />
Mehrdeutigkeiten werden bei Petri-Netzen, für die es weitreichende Ansätze zur Workflowmodellierung <strong>und</strong><br />
-simulation gibt, durch den formalen Charakter vermieden. Van der Aalst hat auf Basis von Petri-Netzen den<br />
So<strong>und</strong>ness-Begriff für Workflow-Netze entwickelt [AS11]. Auch die Workflow Patterns wurden mit Hilfe<br />
der farbigen Petri-Netze formalisiert [RHAM06]. Zur Ausführung von farbigen Petri-Netzen gibt es das<br />
Werkzeug CPN-Tools, das damit Modelleigenschaften testen kann. Über die Simulation sollen mögliche<br />
Optimierungen bei den Prozessen identifiziert werden, wie z.B. eine bessere Ressourcenauslastung erreicht<br />
werden kann. Die Ausführung dient hierbei nicht der Validierung der Modelle durch den Nutzer. Hierfür<br />
ist hingegen auf Basis von Petri-Netzen ein Werkzeug Executable Use Cases entstanden. Die Petri-Netz-<br />
Modelle werden mit Informationen für den Nutzer angereichert, wie z.B. aussagekräftige Fotos. Diese<br />
Informationen werden dem Nutzer während der Ausführung adäquat dargestellt [JTF09].<br />
Ein deklarativer Ansatz zur Workflowmodellierung existiert mit DECLARE, das auf Basis von LTL Geschäftsabläufe<br />
beschreibt [PSSA10]. DECLARE nutzt genauso wie DMWM einen Mechanismus, um die<br />
nicht lesbaren textuellen Formeln hinter grafischen Modellierungselementen zu verbergen. Beide Ansätze<br />
sind deklarativ <strong>und</strong> besitzen eine grafische Syntax. DMWM hat im Gegensatzt zu DECLARE umfassendere<br />
Möglichkeiten zur Daten- <strong>und</strong> Organisationsmodellierung. Dagegen bietet DECLARE eine Schnittstelle<br />
zum Workflowmanagement System YAWL, so dass die Workflow-Engine von DECLARE in einem WfMS<br />
genutzt werden kann.<br />
Um hierarchische Modelle zur Workflowmodellierung zu nutzen, ist es möglich, mit CTTE [MPS02] Aufgabenmodelle<br />
zu erstellen. Aufgabenmodelle werden vorwiegend im HCI-Bereich u.a. zur modellbasierten<br />
User Interface-Modellierung, zur Usability-Analyse <strong>und</strong> zum Requirements-Engineering genutzt. CTTE<br />
kann eine Ausführung der Aktivitätsmodelle simulieren, um sie vom Nutzer zu validieren. Die integrierte<br />
Modellierung <strong>und</strong> Ausführung in einem Tool ist ähnlich zum DMWM-Ansatz. Bei DMWM sind die Modelle<br />
jedoch zusätzlich adaptiv, so dass sie zur Runtime verändert werden können. Aufgabenmodelle zur<br />
Workflowmodellierung werden intensiver in Kapitel 5 <strong>und</strong> 6 behandelt.<br />
OCL wurde im Zusammenhang mit Workflowmodellierung bereits in diversen weiteren Arbeiten verwendet.<br />
So wurde in [BCC07] das Daten- bzw. Domänenmodell um Workflow-Daten angereichert. Außerdem wurde<br />
in [AK01] OCL verwendet, um das Organisationsmodell an das Workflowmodell zu binden. Diese Ansätze<br />
wurden aber im Gegensatz zu DMWM nicht UML-Tool-basiert ausführbar gemacht.<br />
Mit DMWM <strong>und</strong> OCL ist eine Analyse der ausgeführten Prozesse möglich, so dass dieser Ansatz auch<br />
zum Process-Mining [Aal11] genutzt werden kann, so wie es in Abschnitt 4.4 erläutert wurde. In diesem<br />
Gebiet wird das ProM-Tool [DMV + 05] eingesetzt, um Analysen von Event-Logs von bereits abgearbeiteten<br />
Prozessen durchzuführen <strong>und</strong> ggf. Prozessmodelle daraus zu erzeugen. Schnittstellen für Tools zur Analyse<br />
der Daten aus Workflow Management Systemen waren schon im WfMC-Referenzmodell [Hol98] vorgesehen.<br />
Hier sollen z.B. Monitoring-Werkzeuge zur visuellen Aufbereitung der abgelaufenen <strong>und</strong> aktuell laufenden