Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.5 Geschäftsprozessmodellierung 25<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile der einzelnen Flexiblitätskategrien lassen sich diskutieren. „Flexible by change“ hat<br />
z.B. den Vorteil gegenüber „flexible by design“, dass die Geschäftsprozesse vorhersagbarer ablaufen <strong>und</strong><br />
dadurch z.B. eine bessere Ressourcenplanung möglich ist. Es werden nur Änderungen im Prozessmodell<br />
vorgenommen, wenn entsprechende Ausnahmen auftreten. Außerdem braucht der Nutzer nicht ständig zu<br />
entscheiden, welche Aktivität er als nächstes zu tun hat. Dieses hat in der Regel eine Zeitersparnis zur Folge.<br />
Die ADEPT Prozessmodelle sind blockorientiert <strong>und</strong> daher strukturiert. Die Prozessmodelle sind damit<br />
weniger fehleranfällig <strong>und</strong> gut lesbar [LM10]. Die Modellierung der Workflows mit dem Editor wird<br />
auch als „correct by construction“ [DRRM11] bezeichnet. Das Modellierungswerkzeug erlaubt nur gültige<br />
Prozessmodelle <strong>und</strong> weist ungültige, die evtl. Deadlocks beinhalten zurück.<br />
2.5.2.7 DECLARE<br />
Mit DECLARE wird eine „flexible by design“ Strategie angewendet [APS09]. Der Fokus der Modelle liegt<br />
nun nicht mehr darin, Nutzer durch den Prozess zu führen <strong>und</strong> Ausführungsreihenfolgen von Aktivitäten<br />
festzulegen. Die Strategie liegt hier darin, dem Nutzer alle Freiheiten der Workflowausführung zu überlassen<br />
<strong>und</strong> nur explizit nicht erlaubte Aktivitätssequenzen zu verbieten. Der Ansatz basiert auf LTL-Formeln zur<br />
Spezifikation, welche Aktivitätssequenzen nicht erlaubt sind [Peš08].<br />
Da eine textuelle Constraint basierte Workflowmodellierung sehr unintuitiv <strong>und</strong> nicht praktikabel ist, wurde<br />
für diesen Ansatz eine grafische Repräsentation entwickelt. Temporale Relationen lassen sich im DECLARE-<br />
Designer – dem Workflow Editor – definieren. Damit lassen sich Prozessmodelle grafisch modellieren, die<br />
dann letztendlich jedoch deklarative Prozessmodelle darstellen. Daraufhin lassen sich diese Modelle in eine<br />
Ausführungsumgebung laden <strong>und</strong> ausführen [Peš08].<br />
In der DECLARE-Ausführungs-Engine werden Rollen <strong>und</strong> ausführende Personen verwaltet <strong>und</strong> Zuordnungen<br />
während der Ausführung vorgenommen. Der Administrator hat die Aufgabe, die Rollen <strong>und</strong> Personen<br />
anzulegen <strong>und</strong> die Zuordnungen vorzunehmen. Hierarchische, grafische Organisationsmodelle, die z.B.<br />
von ARIS aus Abbildung 2.2(b) bekannt sind, können hier nicht verwendet werden. Ebenso wie das<br />
Organisationsmodell wird auch das Datenmodell nur sehr minimalistisch behandelt. Es können In- <strong>und</strong><br />
Outputdaten für einzelne Aktivitäten definiert werden. Hier sind jedoch nur primitive Datentypen möglich.<br />
Zusammengesetzte Datentypen, Vererbung, Assoziationen, Aggreationen <strong>und</strong> Kompositionen sind nicht<br />
vorgesehen.<br />
Jedoch ist eine Schnittstelle zum WfMS YAWL implementiert, so dass Kontrollflussspezifikationen für lose<br />
strukturierte Prozesse von DECLARE <strong>und</strong> stärker strukturierte Prozesse wieder von YAWL übernommen<br />
werden können. Zusätzlich ist auch eine Schnittstelle zum ProM-Tool (s. [ADG + 07]) vorgesehen, die es<br />
ermöglicht, unter DECLARE abgearbeitete Prozesse zu analysieren.<br />
2.5.3 Metamodelle für Geschäftsprozessmodellierungssprachen<br />
In diesem Abschnitt werden einige Metamodelle für verschiedene Modellierungssprachen in Abbildung<br />
2.5 vorgestellt. Auffällig ist, dass es viele Ähnlichkeiten, aber auch sprachspezifische Unterschiede bei den<br />
Metamodellen existieren.<br />
Mit UML hat sich die Technik des Metamodellierens etabliert. Die Metamodelle werden häufig durch<br />
umgangssprachliche Zusicherungen oder formale OCL-Invarianten, die an Klassen des Metamodells assoziiert<br />
werden, deutlich verfeinert. Abbildung 2.5(b) zeigt einen Ausschnitt des UML-Metamodells für<br />
Aktivitätsdiagramme [UML10, S.306ff]. Im Abschnitt der UML-Spezifikation zu den Aktivitätsdiagrammen<br />
[UML10, Kapitel 12] sind für die Zuweisungen der Constraints zu den Klassen zumeist jedoch um-