18.01.2014 Aufrufe

Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok

Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok

Metamodellbasierte und hierarchieorientierte ... - RosDok

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

136 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

über das Datenmodell gelöst worden. Das Workflowmodell bezieht also Datenelemente in die Spezifikation<br />

der Ablauflogik mit ein, was sehr nützlich <strong>und</strong> wichtig ist. Bei TTMS ist der Datenaspekt mit einer Dokumentensicht<br />

zwar integriert, hat aber keinen Einfluss auf die Ausführungslogik. Hier wäre analog zu YAWL<br />

oder MCTT ein datenbasierter Choice wünschenswert gewesen. Bei TTMS wurde die explizite Entscheidungsmodellierung<br />

stattdessen durch Decisionnodes implementiert, die an die Entscheidungsmodellierung<br />

von EPKs angelehnt ist.<br />

Die Praktikabilität der vorgestellten Ansätze zur Workflowmodellierung auf Basis der entwickelten Softwareprototypen<br />

konnte anhand zahlreicher Modelle unterschiedlicher Komplexität evaluiert <strong>und</strong> bestätigt<br />

werden. Auch größere Modelle wurden damit erzeugt. So wurde z.B. ein Kfz-Inspektionsprozess einer<br />

Autowerkstatt mit DMWM <strong>und</strong> MCTT modelliert, der jeweils aus ca. 60 Aktivitäten <strong>und</strong> insgesamt über 100<br />

Modellelemente bestand. Die Ausführung der Workflowmodelle ist bei den metamodellbasierten Ansätzen<br />

direkt im Modellierungstool realisiert worden. Auch die Ausführung der großen Modelle war mit dem<br />

jeweiligen Runtime-Plugin möglich, wobei sich gezeigt hat, dass die Ausführung auf Basis von SOIL (bei<br />

MCTT) deutlich schneller war als die mit ASSL (bei DMWM).<br />

7.2 Weiterführende Diskussion<br />

Metamodelle sind dazu geeignet, beliebige Aspekte bzw. Eigenschaften für Workflowsprachen zu definieren.<br />

Alle Aspekte in einem allumfassenden Metamodell aufzunehmen, wäre mit dem hier gewählten Ansatz <strong>und</strong><br />

Tool technisch durchaus realisierbar. Jedoch stellt sich nicht nur die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser<br />

Idee, sondern auch die nach der Vereinbarkeit der Ziele, welche die zugr<strong>und</strong>eliegenden Philosophien der<br />

einzelnen Sprachen verfolgen. Folgende Gründe führen zu einer skeptischen Beurteilung dieser Fragen.<br />

Eine wichtige Eigenschaft bei den MCTT-Modellen ist die Strukturiertheit, die durch das MCTT-Metamodell<br />

vorgegeben ist. Werden nun Elemente aus anderen Sprachen wie z.B. DMWM aufgenommen, so geht die<br />

vorher garantierte Strukturiertheit zugunsten der Mächtigkeit verloren. Die Situation würde sich weiter<br />

verschärfen, wenn zusätzlich Teile aus den Metamodellen von UML-Aktivitätsdiagrammen oder BPMN<br />

für eine imperative Prozessmodellierung in das integrierte Metamodell aufgenommen werden würde. Ein<br />

solches Metamodell stellt zur deklarativen <strong>und</strong> <strong>hierarchieorientierte</strong>n Workflowmodellierung die Möglichkeit<br />

bereit, auch konventionelle Prozessmodelle zu erstellen. Somit wäre eine Sprache, die über ein solches<br />

Metamodell definiert wird, sehr mächtig <strong>und</strong> könnte weit mehr ausdrücken als die einzelnen einfachen<br />

Sprachen.<br />

Jedoch birgt ein solcher Ansatz gravierende Nachteile. Zusätzlich zur Gefahr, dass die Prozessmodelle<br />

recht unübersichtlich werden, ergibt sich das Problem inkonsistenter Semantik. Ein Widerspruch ist beispielsweise<br />

mit der expliziten Angabe des Prozessendes bei imperativen <strong>und</strong> der impliziten Angabe bei<br />

deklarativen Prozessmodellen gegeben. Es erscheint daher sinnvoller, Metamodelle zu verwenden, bei denen<br />

die Modellierungsphilosophie <strong>und</strong> Semantik der Modellierungselemente klar definiert <strong>und</strong> konsistent ist.<br />

Ein integriertes allumfassendes Metamodell kann eine solche Sprache nicht bereitstellen.<br />

Dagegen ist eine einfach zu realisierende Zusammenstellung der Modellierungselemente über die Verwendung<br />

von Metamodellen durchaus möglich. Metamodelle können zur Definition von domänenspezifische<br />

Sprachen eingesetzt werden <strong>und</strong> damit genau die vom Nutzer gewünschten Modellierungselemente definieren<br />

<strong>und</strong> bereitstellen [Kle08]. Genauso können Workflowmodellierungssprachen an Nutzeranforderungen<br />

recht einfach adaptiert werden. Da sich Modellierungselemente widersprechen können, ist aber auf die<br />

Konsistenz der Sprache zu achten. OCL-Invarianten können hier helfen, wie es für DMWM <strong>und</strong> MCTT in<br />

dieser Arbeit gezeigt wurde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!