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Ein Traum<br />
in Lila:<br />
Dahlien,<br />
Astern<br />
und Duftnesseln.<br />
„Ohne<br />
Garten<br />
wäre sie<br />
verloren.“<br />
Zurückschneiden lohnt sich!<br />
Pflanze Wann Wie weit? Ergebnis<br />
Rosen<br />
1. Schnitt<br />
Rosen<br />
2. Schnitt<br />
sofort großzügig<br />
abschneiden<br />
Rittersporn<br />
Frauenmantel<br />
Forsythienblüte bis ca. 1/3 kräftige, dichte Blätter,<br />
<strong>schöne</strong> Blüte<br />
nach Blüte (bei<br />
mehrfach blühenden<br />
Rosen)<br />
nach Blüte<br />
wenn sich<br />
Blüten bräunlich<br />
verfärben<br />
10 cm über<br />
dem Boden<br />
Blätter<br />
und Blüten<br />
bodennah<br />
Oder, dass die Kieswege fein säuberlich<br />
von Frauenmantel gesäumt sind.<br />
Ganz anders Silkes Reich: die Beete ein<br />
bisschen üppiger bepflanzt, die Kieswege<br />
ein bisschen schmaler. Und jeder führt<br />
zu einem anderen rosenumrankten Sitzplatz<br />
– für den Morgenkaffee, den am<br />
Nachmittag, ein Glas Wein am Abend.<br />
Dass ihre Gärten trotzdem wie ein<br />
vollkommenes Ganzes wirken, erstaunt<br />
umso mehr, weil die Gärten auch Lebensgeschichte<br />
widerspiegeln. Für Elisabeth<br />
Imig wurde er vor 25 Jahren zur<br />
Therapie – ihr Mann war plötzlich gestorben.<br />
Und die Arbeit im Garten half<br />
der damals 43-Jährigen, mit ihrer Trauer<br />
umzugehen. Zu den ersten Rosen,<br />
die Elisabeth Imig damals pflanzte, gehörten<br />
die rosafarbene Kletterrose Compassion,<br />
die mittlerweile die ganze Garagenwand<br />
bedeckt, und Lichtkönigin<br />
Elisabeth Imig: „Wer konsequent schneidet, erlebt blühende Wunder!“<br />
spart Kraft für die<br />
zweite Blüte<br />
Bildet im Sommer zweite<br />
Blüte. Ab 0,5 cm Höhe<br />
mit Stäben stützen.<br />
Nach 2 Wochen bilden<br />
sich wieder die ersten<br />
grünen Blätter<br />
Vermehren – wie früher<br />
Frauenmantel als Grenze<br />
Lucia, eine hellgelbe Strauchrose. Sie<br />
sind heute der Mittelpunkt einer Sammlung<br />
von 140 Rosensorten.<br />
Silke Imig unterstützte ihre Mutter<br />
während dieser Phase: „Ohne den Garten<br />
wäre meine Mutter verloren gewesen“,<br />
sagt sie heute. Aber auch sie<br />
brauchte den Garten – zwar zog sie früh<br />
von zuhause aus, doch jedes Wochenende<br />
war sie da, um ihrer Mutter zu<br />
helfen. Und vor zehn Jahren schließlich<br />
zog sie mit Mann und Sohn zurück auf<br />
den Hof. Die Landwirtschaft hatte ihre<br />
Mutter längst aufgegeben, der ehemalige<br />
Kuhstall wurde zum Wohnhaus.<br />
Und Silke begann auf dem ehemaligen<br />
Mistplatz ihren Garten anzulegen.<br />
Die ersten Pflanzen bekam sie von<br />
ihrer Mutter: „Früher tauschte man<br />
Pflanzen, niemand wäre auf die Idee<br />
gekommen, Stauden zu kaufen.“ So<br />
stammt auch der Frauenmantel im Garten<br />
von einer einzigen Pflanze, die Elisabeth<br />
wiederum aus dem Garten ihrer<br />
Eltern bekommen hatte. Immer wieder<br />
geteilt, schmückt die Staude heute nicht<br />
nur Kieswege, ihre blassgrünen Blüten<br />
finden sich auch zwischen Rosen.<br />
Der Rittersporn ist ebenfalls „hausgemacht“.<br />
Elisabeth sät alle zwei bis drei<br />
Jahre die blauen Stauden neu aus. „Rittersporn<br />
muss auf dem eigenen Boden<br />
groß werden, nur dann wird er so schön<br />
und üppig“, verrät sie. Zeigt der viele Rittersporn<br />
im Garten eindeutig Elisabeths<br />
Handschrift, so haben Mutter und Tochter<br />
andere Pflanzen gemeinsam entdeckt,<br />
wie etwa Allium. Der Zierlauch mit den<br />
riesigen lila Blüten der Sorte giganteum<br />
ist für beide der perfekte Übergang von<br />
Frühlings- zu Sommerblumen. Und: Er<br />
hat die richtige Farbe. Ob Tulpen (Maytime,<br />
Blue Diamond) im Frühling, Rosen<br />
im Frühsommer (Rankrose Albertine,<br />
Fotos: Jürgen Becker/Zweil & Paus<br />
86 10 / 2011