plus Magazin Endlich schöne Haare (Vorschau)

UNSER LEBEN
wachstum bei Frauen anzuregen, sind
die sogenannte Mesotherapie, bei der
man hochwirksame Substanzen, etwa
zelluläre Wachstumsfaktoren und Vitamine,
mit einer feinen Nadel fast
schmerzfrei direkt unter die Kopfhaut
spritzt, sowie Bestrahlung der Kopfhaut
mit Diodenlaser, der massiv die Durchblutung
der Kopfhaut stimuliert und so
die Haarwurzeln deutlich anregt.
Ist es nicht besser, von Beginn an mit
nen, um nicht unnötig Zeit und damit
noch mehr Haare zu verlieren?
SCHAART Nein. In den meisten Fällen
wäre das übertrieben und außerdem
unnötig teuer, denn die Krankenkassen
übernehmen die Kosten für die
speziellen Haar-Therapeutika in der
Regel nicht! Besser ist es deshalb, nach
und nach die möglichen Therapien
anzuwenden, so sieht man auch am
besten, worauf die betroffenen Frauen
Haben Sie einen Tipp, wie Frauen
Haarausfall vorbeugen können?
SCHAART Sie sollten in jedem Fall Pflegefehler
vermeiden, also die Haare nur
mit milden Shampoos waschen, zum
Beispiel Baby-Produkten; auf Kaltstufe
föhnen und möglichst auf aggressives
Färben oder Dauerwellen verzichten.
Wichtig ist auch eine ausgewogene Ernährung.
Und man sollte bei den ersten
Anzeichen von Haarausfall zu einem
allen Therapien gleichzeitig zu begin- individuell optimal ansprechen. Experten gehen. Sonja Baulig
Ursachen erkennen & beheben
Medikamente, falsche Pflege – Haarausfall kann viele Gründe haben. Zum Glück kommen Spezialisten den
Ursachen schnell auf die Spur und können fast immer helfen.
Typ / Aussehen
Ursache
Das hilft
Androgenetischer Haarausfall:
lichtere Stellen an
Schläfen (Geheimratsecken)
und entlang des Scheitels.
• Die Gene: Körpereigene männliche
Hormone verursachen Haarausfall.
• Auslöser meist die Wechseljahre
• Tinkturen mit 17-alpha Östradiol
• Tinkturen mit Minoxidil
• weibliche Hormone bzw. pflanzliche
Präparate mit hormonähnlichen
Substanzen
Diffuser Haarausfall:
Haare werden insgesamt
lichter.
• Schilddrüsen-Überfunktion
• Eisenmangel bzw. Mangel an
weiteren fürs Haarwachstum
wichtigen Nährstoffen
• Nebenwirkung von Medikamenten
• Therapie der Schilddrüsen-Probleme
• Nahrungsergänzungs-Mittel
• bei Nebenwirkung: ausweichen auf
alternative Präparate
Kreisrunder Haarausfall:
einzelne kreisrunde kahle
oder sehr lichte Stellen.
Saisonaler Haarausfall:
vor allem im Herbst am
gesamten Kopf.
Pflegebedingter Ausfall:
Haar wirkt insgesamt licht,
Kopfhaut häufig gereizt,
Haare sehen stumpf aus.
• meist Fehlfunktion des
Immunsystems, das sich gegen
eigenes Haarwachstum richtet
• selten: Pilzinfektion der Kopfhaut
• starke UV-Bestrahlung während
des Sommers: Mehr Haarwurzeln als
üblich wechseln von Wachstums- in
Ruhephase. Diese Haare fallen dann
nach 3 Monaten (im Herbst) aus.
• zu heißes Föhnen
• aggressive Färbemittel
• Dauerwelle
• Shampoo, das Kopfhaut
austrocknet (z. B. gegen schnell
fettendes Haar)
• zu häufiges Haarewaschen
• akut: Kortison-Medikamente
• dazu Zinkpräparate, um Immunsystem
zu stärken
• reicht das nicht: Präparate mit
Dicyclopropyphenon (lenken das
überschießende Immunsystem ab)
• Manchmal verschwinden kahle Stellen
auch von allein wieder.
• nur Vorbeugen möglich: im nächsten
Jahr Kopfhaut mit Hut schützen
• föhnen auf Kaltstufe
• Haare nicht mehr färben, keine
Dauerwellen
• Babyshampoo oder extrasensitives
Shampoo verwenden
Fotos: plainpicture, Shutterstock (3), Getty Images, PR, privat (4)
22 10 / 2011