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extra<br />
ner kommen im ungünstigsten<br />
Fall nicht mehr an das gemeinsame<br />
Konto heran, und Vormundschaftsgerichte<br />
müssen<br />
dann entscheiden, wer für einen<br />
selbst sprechen bzw. handeln<br />
darf.<br />
Dem entgeht man nur, wenn<br />
man rechtzeitig vorsorgt – mit<br />
drei Dokumenten: mit einer<br />
Betreuungsvollmacht, einer<br />
Vorsorgevollmacht und einer<br />
Patientenverfügung.<br />
Denn nur dann signalisiert<br />
man Ärzten, aber auch dem Vormundschaftsgericht,<br />
dass man<br />
einen bestimmten Menschen<br />
auserkoren hat, bestimmte Dinge<br />
zu regeln. Wichtig dabei ist:<br />
Alle drei Dokumente kann jeder<br />
zuhause handschriftlich verfassen<br />
(Mustertexte auf den folgenden<br />
Seiten) und trotzdem<br />
sind die Dokumente absolut<br />
rechtsgültig.<br />
Die Patientenverfügung<br />
Mit ihr bestimmt man, wie man im Ernstfall medizinisch versorgt<br />
werden will und was man auf keinen Fall möchte.<br />
❯ ❯ ❯ Eine Patientenverfügung<br />
regelt, wie man bei Krankheiten,<br />
die lebensbedrohlich<br />
sind, behandelt oder nicht<br />
behandelt werden möchte,<br />
wenn man sich selbst nicht<br />
mehr äußern kann.<br />
❯ ❯ ❯ Ideal ist, die Verfügung<br />
mit dem Hausarzt zu erstellen<br />
(bzw. Beratung bestätigen<br />
zu lassen), sodass klar<br />
ist, dass man die medizinischen<br />
Details kannte.<br />
PATIENTENVERFÜGUNG<br />
Ich<br />
❯ ❯ ❯ Die Patientenverfügung<br />
soll Angehörigen und Ärzten<br />
im Ernstfall helfen, den<br />
eigenen Willen zu erkennen.<br />
❯ ❯ ❯ Deshalb eine Patientenverfügung<br />
ständig aktualisieren<br />
und auf die aktuelle<br />
Lebens- und Behandlungssituation<br />
verweisen, um die<br />
„Garantiepflicht“ des Arztes<br />
aufzuheben, Leben zu erhalten,<br />
weil man bestimmte<br />
Behandlungen nicht möchte.<br />
(Name, Adresse, Geburtsdatum)<br />
❯ ❯ Wichtig: Seit 2009 gibt<br />
§ 1901 BGB eine gesetzliche<br />
Grundlage.<br />
❯ ❯ Wichtig ist, dass sehr<br />
konkret beschrieben wird,<br />
was man möchte und was<br />
nicht. Der allgemeine<br />
Hinweis auf z. B. „Apparate-<br />
Medizin“ genügt nicht.<br />
❯ ❯ Eine notarielle Beglaubigung<br />
ist nicht notwendig,<br />
dennoch sinnvoll.<br />
Die wichtigsten Tipps<br />
Damit diese Dokumente aber<br />
auch für einen längeren Zeitraum<br />
ihre Gültigkeit behalten,<br />
sind folgende Dinge wichtig:<br />
• Jedes Dokument von Hand<br />
schreiben und (mit Ort und<br />
Datum) unterschreiben.<br />
• Am besten jährlich das einzelne<br />
Dokument von Neuem unterschreiben<br />
(immer mit Ort<br />
und aktuellem Datum) – ruhig<br />
untereinander, um deutlich zu<br />
machen, dass dies seit Langem<br />
der unveränderte Wunsch ist.<br />
• Sollten Dinge geändert werden,<br />
dann jeweils eine neue<br />
Version schreiben, das alte<br />
Dokument zerreißen.<br />
• Die eingesetzten Personen<br />
können variieren. Das heißt:<br />
In jedem Dokument kann eine<br />
andere Vertrauensperson bevollmächtigt<br />
werden. Es kann<br />
natürlich überall auch dieselbe<br />
Person aufgeführt werden,<br />
zum Beispiel der Ehepartner<br />
oder ein Kind.<br />
WAS<br />
PASSIERT<br />
OHNE DIESES<br />
DOKUMENT?<br />
• Angehörige,<br />
Betreuer und<br />
Ärzte können den<br />
eigenen Willen<br />
nur erahnen.<br />
• Im Zweifel<br />
werden Ärzte<br />
alles tun, um das<br />
Leben zu retten.<br />
Das schließt auch<br />
jede Art Intensiv-<br />
Medizin ein.<br />
verfüge für folgende Situationen:<br />
(auswählen)<br />
nach ärztlicher Diagnose im Sterbeprozess<br />
Endstadium einer tödlich verlaufenden<br />
oder<br />
unheilbaren Krankheit<br />
Gehirnschädigung<br />
fortgeschrittener Hirnabbau-Prozess<br />
folgende ärztliche und pegerische Maßnahmen:<br />
(Auswahl)<br />
lebenserhaltende Maßnahmen Ja Nein<br />
Schmerz- und Symptombehandlung Ja Nein<br />
lindernde Maßnahmen,<br />
bewusstseinsdämpfende Mittel Ja Nein<br />
künstliche Ernährung Ja Nein<br />
künstliche Flüssigkeitszufuhr Ja Nein<br />
künstliche Beatmung Ja Nein<br />
Wiederbelebungsmaßnahmen Ja Nein<br />
Sonstiges:<br />
Diese Patientenverfügung habe ich im Vollbesitz<br />
meiner geistigen Kräfte verfasst.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
10 / 2011<br />
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