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7. Simulation von Erdungsanlagen<br />

spannungen jedoch unter diejenigen eines einzelnen Fundamenterders. Somit ist die<br />

Vorgabe durch die Norm in diesem Zusammenhang nicht korrekt. Bei der Wahl zwischen<br />

einem Fundamenterder und einem Ringerder in der Nähe der Erdoberäche<br />

sollte stets der Fundamenterder bevorzugt werden.<br />

Bei den beiden kleineren untersuchten Gebäudegröÿen wird jedoch selbst mit vier<br />

Ringerdern bei einem Blitzstrom von I = 200 kA ein Unterschreiten des Grenzwertes<br />

nicht an jedem beliebigen Ort ermöglicht. Erst bei kleineren Blitzströmen (entsprechend<br />

niedrigeren Gefährdungspegeln) oder bei gröÿeren Gebäuden ist ein Einhalten<br />

des Grenzwertes möglich.<br />

Zu beachten ist dabei auÿerdem, dass die Orte höchster Schrittspannungen bei<br />

Erdungsanlagen mit zwei oder mehr Ringerdern nicht innerhalb der Erdungsanlage<br />

liegen, sondern stattdessen am Rand auÿerhalb der Erdungsanlage, wo das durch<br />

die Ringerder gesteuerte elektrische Strömungsfeld in ein ungesteuertes, freies Strömungsfeld<br />

übergeht. Zudem ist zu beobachten, dass sich die Schrittspannungsverläufe<br />

bei einer gegebenen Gebäudegröÿe unabhängig von der Anzahl der verwendeten<br />

Ringe in einer gröÿeren Entfernung vom Gebäude (r > 20 m) einem gemeinsamen<br />

Verlauf annähern.<br />

7.1.3. Tiefenerder<br />

Tiefenerder (Staberder) wurden in zahlreichen Varianten untersucht, wie in Abbildung<br />

7.7 zu sehen ist. Dabei kamen grundsätzlich zwei verschiedene Erderlängen, 6 m<br />

und 9 m, zum Einsatz, die sich an der Segmentlänge (1,50 m) marktüblicher Systeme<br />

zum Errichten von Staberdern orientieren. Die Erderstäbe hatten dabei durchgängig<br />

einen Durchmesser von 6 cm. Die Tiefenerder wurden mit verschiedenen Starttiefen,<br />

d. h. unterschiedlichen Tiefen des oberen Erderendes (vgl. Auflistung weiter unten),<br />

modelliert und teilweise auch mit einer Isolation versehen. Dabei wurde grundsätzlich<br />

bei den drei kleinsten untersuchten Gebäudegröÿen je ein Tiefenerder pro Gebäudeecke<br />

platziert, wie in Abbildung 7.8a gezeigt. Beim Gebäude von 10 m × 50 m<br />

wurden entlang der Gebäudelängsseite zusätzliche Erder im 10-m-Raster platziert,<br />

wie in Abbildung 7.8b zu sehen ist. Eine Fundamentplatte wurde im Gegensatz zur<br />

Modellierung der Fundament- und Ringerder hierbei nicht berücksichtigt.<br />

Die Staberder wurden in folgenden Ausführungsvarianten modelliert:<br />

• Beginnend im Gebäudekeller, das heiÿt oberes Ende des Erders 2 m unter Oberkante<br />

Gelände (OKG). (Buchstaben a) und d) in Abbildung 7.7.) Bei einer<br />

praktischen Ausführung könnten diese Tiefenerder an einen Fundamenterder<br />

angeschlossen sein ein solcher ist jedoch nicht Teil dieses Simulationsmodells. 1<br />

• Wie vor, jedoch sind die obersten 1,5 m des Staberders mit einer elektrischen<br />

Isolierung versehen. (Buchstaben b) und e) in Abbildung 7.7.)<br />

1<br />

Auf die Modellierung eines Fundamenterders wurde verzichtet, um die Auswirkungen von Tiefenund<br />

Fundamenterdern getrennt untersuchen zu können. Das Hinzufügen eines Fundamenterders<br />

würde zudem die Gesamterderlänge der Erdungsanlage erhöhen und damit zu niedrigeren<br />

Schrittspannungen führen. Vor diesem Hintergrund stellt der Verzicht auf einen Fundamenterder<br />

auch eine Worst-Case-Betrachtung dar.<br />

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